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  • Day 16

    Perhentians Islands

    March 18, 2015 in Malaysia ⋅ ⛅ 26 °C

    "Es ist Paradies", "ein Traum", "Wahnsinn" sagten die Reisende die ich bislang getroffen habe, über die Perhentians Islands.
    Ich liege auf dem Betten in einem 6er Dorm und versuche zu beschreiben wie ich mich hier fühle. Ich bin seit 3 Tagen auf dieser malaysische Insel und kanns irgendwie nicht geniessen. Ich bin in einer Phase wo es mir egal ist wo ich eigentlich bin. Ich empfinde keine angeheme Gefühle. Meine Augen sehen wie schön es hier ist - türkis klares Wasser, weißer Sand, Kokuspalmen, Hängematte und schöner Strand...Yeah, was will man mehr, würden die meisten sagen. Und genau das ist was mich irgendwie unter Druck setzt: hierher gekommen zu sein nach all den enthusiastischen Berichten die ich von anderen gehört habe und dann es nicht so zu empfinden wie die Masse. Warum? Was stimmt mit mir nicht?
    Muss ich sich zwanghaft gut fühlen wenn ich an so einem Ort bin? All diese Fragen kreisen in meinem Kopf und versuche nachzugehe wieso ich das alles anders empfinde und nicht dem 'Standard' entspreche. Anstatt es dabei zu lassen wie ich mich momentan fühle und auch anzunehmen, dass ich vll. anders bin und das ist nicht schlimm. Ja ich bin anders! - sonst hätte ich diese Reise nicht angetreten aus voller Angst und Sorgen und "was wird wenn...?" was die meisten Leute davon abhält.

    Innen drin bin ich leer. Ich begreife es irgendwie nicht wo ich bin was ich hier mache. Für mich 'Paradies' bedeutet nicht nur schöner Strand und Meer sondern das rumherum muss auch stimmen, dazu gehört: Sauberkeit, keine krabelde Tiere, kein Müll, freundliches Personal, gutes Service und Infrastruktur. Das alles ist hier nur bedingt. Mit Gekkos und Kakarlaken (auch wenn es nur einer war) im Zimmer zu schlafen macht mich unruhig, die Berge von Müll um die Insel herum im Dschungel zu sehen fand ich erschreckend und uns wie 'stupid Tourist' zu behandeln (weil es eh genug davon gibt) war ernüchternd.

    Vll. vermisse ich wirklich ein bisschen Komfort und habe genug vom Backpackerleben. Ich sehne mich nach einem Zimmer mit Fenster wo morgens die Sonne reinblickt. Vll. sollte ich mir wirklich ein Zimmer für mich alleine gönnen.
    Ich glaube ich brauche Urlaub vom Reisen, vom Backpackerleben. Es klingt witzig, nach Urlaub zu sehnen wenn man seit 2 Monate reist. Luxus Problem, oder? ;-) - aber Langzeitreise ist kein Urlaub! Du kannst nicht wie im Urlaub jeden Tag aktiv sein und nur machen und tun. Das erschöpft nach einer Weile und geht ins Geld. Und dann willst du etwas ruhigeres, mal nix tun, mal nur schlafen oder sogar ein bisschen Stabilität und Routine. Das alles muss man sich schaffen auf der Reise. In 2 Wochen Urlaub gibt man viel mehr Geld aus, aus dem man vll. 1 Monat oder länger als Reisende unterwegs sein kann.

    Der Weg from Camaron Highlands hierher war etwas anstrengend. Nicht die Busfahrt in sich sondern diese 'malaysian Style' zu informieren. Keiner sagt dir so richtig Bescheid wie die Reise abläuft. Dass der Bus nicht bis zum Ziel direkt fährt sondern unterwegs umsteigen müssen. Oder ob es auf dem Weg Pinckelpausen gibt. Ich fühle mich manchmal etwas lost weil ich keine Infos bekomme. Als wir in dem Ort angekommen sind wo wir austeigen mussten, wurde uns gesagt "take luggage", "Lunch" und "next bus later". Aber wann der Bus kommt wieviel Zeit haben wir für essen haben, wie der Busfahrer weiß welche Leute er mitnehmen muss.?????? Lauter grosse Fragezeichen. Das alles kostet viel Energie.

    Auf der Insel angekommen mussten erstmal Unterkunft suchen. Die Schilderung in Malaysia ist nicht die beste natürlich sind wir falsch gelaufen. Nachdem wir jemanden bekannten wiedergesehen haben, hat sie uns auf den richtigen Weg geleitet. Nachdem laufen im Sand am Strand in der Hitze mit dem Gepäck standen wir plötzlich vor einem Hügel welches wir hoch laufen mussten zur Unterkunft. Unterwegs dahin haben noch jemanden aus unserem letzten Hostel getroffen der etwas erstaunt war wieso wir diesen Weg hochlaufen und wieso das Boot uns nicht bis zu anderen Beach gefahren hat. Wir sind finally bei der Reception angekommen und fragten nach einem Zimmer. Der Typ ohne zu zucken nannte uns den dreifachen Preis als das was wir wussten und andere zahlten. Monica und ich waren sprachlos sie musste sich beherrschen nicht los zu lachen und ich dachte nur WTF!! Der Typ glaubte selber nicht an dem was er sagte, denn man sah es ihm an seinem Mundwinkel an dass er nicht lange zu lachen braucht. Dann haben wir versucht zu verstehen was er überhaupt für Alternativen für uns hat. Er sprach erstmal ein wahnsinnig schlechtes Englisch und dann war er auch genervt von uns und rollte seine Augen. Nach langer hin und her sagte er dass er so gnädig ist mit uns dass er ein 6er Dorm aufmacht für uns aber wir könnten nur für 2 Nächte bleiben. Ich hatte irgendwie gar keinen Bock mehr, wäre am liebsten woanders hingegangen. Leider gabs nicht so viele günstige Alternativen und ausserdem war es heiß und das Gepäck war schwer. Die Art und Weise
    wie der Typ uns behandelt hat, fand ich unmöglich. Auf jedenfall war ich wirklich gepisst. Wir haben sein Angebot angenommen und jeden morgen mussten wir gefühlt bettelnd fragen ob noch eine Nacht möglich ist zu bleiben. Nach dem Wochenende wenn die meisten einheimische und Touris weggefahren sind war er froh dass wir noch einige Nächte buchen wollten.

    Neben den Depri Tagen gabs auch schöne. Moni und ich sind um die Insel gelaufen. Es gab ein kleiner Phad durch den Dschungel der sich ab und zu in den Müllberg unterging und dann wieder aufgetaucht ist. Der Weg führte zwar nicht die ganze Insel herum, aber wir wollten es unbedingt versuchen einen Rundweg zu machen und nicht den selben Weg zurück zu nehmen. Und so sind wir mitten im Abenteuer gelandet. Der Weg hörte plötzlich auf und vor uns lagen nur riesige Steine im Wasser. Der Anfang hat sich als Kinderspiel gestaltet, wir sind von Stein zu Stein gesprungen. Aber bald wurde es ernst als der erste größere Felsen vor uns stand. Und es kamen immer mehr Felsen und grosse Steine die wir rüberklettern mussten. Über 2 Stunden langen sind wir nur auf und ab geklettert am Rande des Meers. Es gab auch einige nicht gerade ungefährliche Stellen. Mir hat es wahnsinnig Spaß gemacht zu klettern und immer wieder nach einem Ausweg suchen zu müssen. War wie eine Aufgabe wo on going eine sehr schnell aber sichere Entscheidung gefällt werden musste. Ich war total konzentriert, denn jeder Schritt hätte auch anders verlaufen können und mich hat es sehr entspannt. Durch diesen Tag habe ich Klettern für mich entdeckt. Meine Stimmung war wie ausgewechselt nach diesem Abenteuer. Ich strahlte wieder und war voller Leben und Energie.

    Unser Schnorkeltag war auch sehr spannend. Um die 5-6 verschiedene Buchten haben wir besucht und eine Menge bunte Fische und Korallen gesehen.
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