• Osterwieck

    25 Haziran 2024, Almanya ⋅ ☀️ 26 °C

    Wir beschließen, das überfüllte Wernigerode auf dieser Reise quasi links liegen zu lassen. Statt dessen brechen wir auf nach Osterwieck, das etwas nord-westlich von Wernigerode liegt und sich selbst als die "Perle von Sachsen-Anhalt" bezeichnet.

    Tatsächlich finden wir in der historischen Altstadt Gebäude aus Gotik, Renaissance, Klassizismus und im niedersächsischem Fachwerkstil. Diese sind in allen erdenklichen Bauzuständen: ganz oder halb verfallen, im Umbau - in der Mehrzahl aber saniert und nett anzusehen. Sehenswert ist auch die einzige noch vollständige Hofanlage - der Schäferhof von 1527 mit dem Taubenturm von 1704.

    Wir haben die Altstadt fast für uns allein, begegnen nur einem knappen Duzend Touristen in den gut eineinhalb Stunden, die wir im Ort verbringen. Man tauscht sich aus, wenn man sich mehrmals über den Weg läuft und stellt fest, dass gegen Mittag alle auf der Suche nach einem Restaurant oder etwas ähnlichem sind. Aber da gibt es nichts, auch kein Café und noch nicht mal eine Eisdiele. Das einzige Restaurant öffnet um 17 Uhr - da dürften die Tagesgäste lange wieder weg sein. Auch die angeblich so sehenswerte älteste Kirche des Ortes, St. Stephani, ist geschlossen.

    Ein Berliner Paar erzählt uns, sie hätten in den letzten Tagen einen Bericht über Osterwieck im Fernsehen gesehen. Darin haben sich die Einwohner beschwert, dass niemand zu ihnen kommt und alle nach Werningerode fahren. Kein Wunder eigentlich, denn so lockt man niemanden hierher.
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