• Klaipėda

    11. maj, Litauen ⋅ ⛅ 11 °C

    Nach gut 40 Kilometern erreichen wir Klaipėda, hier wollen wir uns heute etwas umschauen. Klaipėda ist heute der bedeutendste Ostseehafen Litauens. 

    Die Geschichte der Stadt ist interessant. Das Gebiet gehörte nacheinander zum Deutschen Orden, zu Preußen, Schweden, zum Deutschen Reich, zu Litauen durch die Annexion des Memellandes, dann zur Sowjetunion und nun wieder zu Litauen. Heute ist Klaipėda ein wachsendes Seehandelszentrum mit Öl-, Handels- und Fischerei- und Fährhäfen. 

    Unser Stadtbummel führt uns vorbei an vielen restaurierten Häusern, denen man teilweise die deutsche Vergangenheit am Fachwerkbau ansieht. Die Hauptverkehrsstraßen sind in gutem Zustand, aber die Nebenstraßen geschottert oder mit sehr grobem Pflaster. Überall stehen größere oder kleinere Kunstwerke herum, wir begegnen allen möglichen, sehr unterschiedlichen Skulpturen. 2017 war Klaipėda litauische Kulturhauptstadt, das hat Spuren hinterlassen, von denen wir nur einen Bruchteil gesehen haben.

    Ein Restaurant, das unseren Weg kreuzt, wirbt mit litauischen Spezialitäten. Man ist hier auf Touristen eingerichtet: die Speisekarte ist auch in Englisch beschriftet und jedes Gericht hat ein eigenes großes Foto. Wir entscheiden uns für eine Snackplatte mit vielen unterschiedlichen Leckerbissen. Allerdings finden wir das fein geschnittene und geräucherte Schweineohr etwas zäh.

    Unser Parkschein läuft bis 16 Uhr. Wir entscheiden spontan, doch heute noch auf die Kurischen Nehrung überzusetzen. In Klaipėda gibt es weder Stell- noch Campingplätze, der nächste wäre ca. 30 Kilometer entfernt. Und auf einem normalen Parkplatz direkt an der Straße wollen wir nicht übernachten.

    Im Fährhafen zahlen wir für die Überfahrt - die exakt drei Minuten dauert - 46,40 €. Aber die Rückfahrt ist immerhin inklusive. Nach wenigen Kilometern auf der Kurischen Nehrung werden 20 € Eintritt zum Nationalpark fällig (Elektro-PKWs haben freien Eintritt!). Nach insgesamt 46 Kilometern erreichen wir den einzigen hier vorhandenen Campingplatz, der in der derzeitigen Nebensaison 32 € pro Nacht fordert, immerhin inklusive Strom.

    Inzwischen ist es fast 18 Uhr und wir machen nur noch einen kleinen Spaziergang über den Platz, auf dem fast nur deutsche Wohnmobile stehen.
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