• A und B unterwegs
  • RockyRacoonGC
mei – jul. 2025

2025 05 Ostseeküsten

Mit dem Wohnmobil reisen wir durchs Baltikum und nach Skandinavien. Meer informatie
  • Het begin van de reis
    4 mei 2025

    Heidenau

    4 mei, Duitsland ⋅ ☁️ 12 °C

    Gegen 10:30 Uhr sind endlich die letzten Kleinigkeiten im Wohnmobil verstaut. Jedes bisschen Stauraum ist nun gefüllt. Es geht los Richtung Ostsee!

    Wir fahren auf der A1 nach Norden und hoffen, dass wir heute ohne LKW-Verkehr einigermaßen gut durchkommen. Es ist sehr voll auf der Autobahn und in der Gegenrichtung gibt es so manchen Stau. Unterwegs beschließen wir, heute noch Bremen hinter uns zu lassen und einen Stellplatz in Heidenau anzufahren.

    Der gehört zu einer riesengroßen Freizeitanlage mit Schwimmbad, Friseur, griechischem Restaurant, diversen Sportanlagen und Kinderspielplätzen. Im Sommer für Familien bestimmt ideal. Heute ist es sehr ruhig hier, bei dem kühlen Wetter sind die Menschen lieber drinnen.

    Wir spazieren zum anderen Ende der Anlage - gut 800 Meter vom WoMo-Stellplatz entfernt - und suchen und finden dort zwei Geocaches. Auf dem Rückweg kehren wir beim Griechen ein, essen sehr lecker und sind wieder im Wohnmobil, als es leicht zu regnen beginnt.
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  • Travemünde

    5 mei, Duitsland ⋅ ☁️ 10 °C

    Beim Wachwerden begleitet uns Vogelgezwitscher. Nach dem Frühstück fahren wir noch gut 100 Kilometer zum Stellplatz in Travemünde, vom Navi kreativ durch Hamburg geleitet.

    Bei leichtem Nieselregen, dichter Bewölkung und Wind greifen wir zur Winterjacke und gehen Richtung Strandpromenade und Altstadt. Den Schirm müssen wir nicht öffnen, denn schon bald setzt sich die Sonne durch und der Himmel wird immer blauer.

    Die Strandpromenade ist gut mit Touristen gefüllt. Wir sehen jede Menge Fischkutter, kleine und größere Jachten, alte und neue Segelschiffe und auch die großen Fähren, die über die Ostsee fahren. Wir genießen leckere Fischfilets und spazieren danach noch durch die sehenswerte Altstadt.
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  • Blick zurück auf Travemündeauf DeckRuhesitze und RestaurantSonnenuntergang, Blick aus der Kabine

    mit StenaLine nach Lettland

    6 mei, Duitsland ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach dem Frühstück packen wir die Tasche für eine Übernachtung auf der Fähre. Um 16 Uhr startet die Stena Flavia nach Liepāja.

    Bevor wir zum Fähranleger fahren, besuchen wir kurz noch den örtlichen LIDL, denn es mangelt uns an Zahnpasta und Servietten. Dann geht's zur Tankstelle, um AdBlue aufzufüllen. Eigentlich wollen wir auch Diesel tanken. Aber die Säule gibt nichts her. Ein Vortrag des Tankstellen-Mitarbeiters über die Unfähigkeit mancher Kunden endet mit seiner Feststellung, dass kein Diesel mehr da ist. Also ab zur nächsten Tankstelle, da gibt's noch was.

    Danach ist es 13 Uhr, um 14 Uhr müssen wir spätestens am Check-In-Container sein. So fahren wir direkt zum Skandinavien-Kai und stellen uns in der Schlange an. Irgendwann sind alle LKWs und Auflieger auf dem Schiff und dann dürfen auch wir so langsam los. Ganz voll ist die Fähre aber nicht.

    Wir bringen unsere Tasche in die Kabine und schauen uns dann erstmal im Schiff um. Viel gibt es nicht zu sehen - ist halt eine Fähre und kein Kreuzfahrtschiff. Auf Deck beobachten wir das Ablegen und werfen einen letzten Blick auf Travemünde.

    Wir haben das Abendessen, das Frühstück und auch das Mittagessen im Restaurant vorgebucht. Das war auch ganz gut so, denn zu kaufen gibt es auf dem Schiff nicht viel. Um 18 Uhr gehen wir ins Restaurant. Es gibt ein einfaches Salatbuffet, Kohlsuppe, Blumenkohl, ein paar Beilagen, vier verschiedene Fleischgerichte und Desserts. Kalt- und Heißgetränke gibt es natürlich auch. Irgendwann sind wir satt und ziehen uns in die Kabine zurück.
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  • Liepāja, erste Eindrücke

    7 mei, Letland ⋅ 🌬 6 °C

    Die Nacht war ruhig, nur begleitet vom Geräusch der Klimaanlage. Um 8:00 Uhr gibt es Frühstück und danach kehren wir in die Kabine zurück. Auf dem Schiff gibt es irgendwie absolut nichts zu tun, selbst umherlaufen kann man nicht. Draußen ist es eiskalt und windig. Endlich wird es 14:30 Uhr und per Lautsprecher fordert man uns auf, die Kabinen zu verlassen.

    Schon bald werden die Parkdecks freigegeben, wir können ins eiskalte Wohnmobil und kurz darauf vom Schiff rollen. Wir haben Lettland erreicht und müssen die Uhr eine Stunde vorstellen.

    In Liepaja fahren wir erstmal aus dem Hafengebiet raus und auf einen Parkplatz, wo wir die Reisetasche ausräumen. Nach kurzer Orientierung, wo wir eigentlich sind, machen wir noch einen Spaziergang, um ein paar erste Eindrücke zu gewinnen.

    Laut Reiseführer könnten wir auf diesem Parkplatz auch übernachten. Aber das Jungpublikum, das sich hier lautstark herumtreibt, beunruhigt uns. Wir fahren elf Kilometer südlich auf einen Campingplatz. Allerdings fehlt hier - im Gegensatz zum Parkplatz eben - jeglicher Empfang: kein Internet und wegen der vielen hohen Bäume auch kein TV.
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  • Liepāja

    8 mei, Letland ⋅ ☀️ 8 °C

    Auf der riesigen Wiese des Campingplatzes verteilten sich fünf Wohnmobile. Bei der eisigen Kälte blieben alle in ihren Fahrzeugen, so dass auch diese Nacht herrlich ruhig war. Wir hatten keinen Wecker gestellt und verschlafen uns prompt, denn an die Zeitumstellung haben wir uns noch nicht gewöhnt.

    Nach dem späten Frühstück fahren wir zurück nach Liepāja, stellen auf dem Parkplatz von gestern unsere Fotos ins Netz und laden den Stadtanzeiger aufs Handy, der fehlte uns heute früh. Dann brechen wir auf, sehen uns die Stadt an und sind irgendwann am Strand und an der Ostsee.

    In der Sowjetzeit war ganz Liepāja militärischer Sperrbezirk, nur mit Sondergenehmigung kam man in die Stadt. Der Stadtteil nördlich des Hafens - Karosta - war dem Militär vorbehalten. Die stattlichen Offiziershäuser warten noch auf Abriss oder Renovierung. Im südlichen Teil der Stadt dagegen finden wir viele, großteils schon renovierte Villen aus dem 20. Jahrhundert, als Liepāja eine Kurstadt war.

    Die Stadt gefällt uns sehr gut. Sie ist sauber und gepflegt, überall stehen Kunstwerke, es gibt wahnsinnig viele Grünflächen, viele mit toller Bepflanzung. Trotz der 80.000 Einwohner hält sich der Straßenverkehr in Grenzen. Es gibt eine kilometerlange Strandpromenade und den schönen Piejura Park, den wir gestern schon besucht haben.

    Nach einer späten Mittagspause fahren wir noch zur russisch-orthodoxen Nikolai Kathedrale in Karosta. Die ist von außen prunkvoll, völlig unpassend zu den etwas heruntergekommen wirkenden Wohnblocks, die sie umgeben. Innen ist sie sehr sparsam geschmückt.

    Für uns geht es nach der Besichtigung ca. 80 Kilometer südlich. Die gut ausgebaute Schnellstraße A11 führt uns an Birkenwäldern vorbei nach Litauen. Der Grenzübertritt ist unspektakulär ohne Kontrolle. Vor Palanga finden wir einen Wohnmobilstellplatz, der zu einem Hotel gehört. Hier haben wir alle 20 Stellplätze für uns alleine.
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  • Seebrücke
    Blick auf die OstseeStadtfest in Palangawunderschöne GrünanlagenSkulpturenparkCampingplatz Karklė und Blick von der Steilküste

    Palanga

    9 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 7 °C

    Ca. 18 Kilometer südlich von unserem Stellplatz liegt das Seebad Palanga. Als wir ankommen, sind bereits einige Straßen gesperrt. Hier findet ein Fest statt und die Straßen sind von Verkaufsständen gesäumt. Nach ein paar Umwegen finden wir einen strandnahen Parkplatz und gehen erstmal ins Zentrum. Auch hier ist es auffällig sauber, trotz des Trubels liegt kein Müll rum und es ist auch nichts beschmiert.

    Wir schauen uns die St. Marien-Kirche an und passieren ein großes bernsteinfarbenes Ei, das wohl auf das örtliche Bernsteinmuseum hinweisen soll. Dann sind wir plötzlich in einem Skulpturen-Park, sehr schön angelegt und mit vielen Blumen bepflanzt. Osterglocken und Tulpen stehen in voller Blüte.

    Weiter geht es Richtung Meer und wir erreichen die 470 Meter lange Seebrücke, die wir natürlich bis zum Ende begehen. Allerdings haben wir das Gefühl, dass wir die vielen Angler stören, die den hinteren Teil der Brücke beidseitig für sich beanspruchen. Wir können beobachten, dass einige Fische tatsächlich angebissen haben. So mancher Eimer, den die Angler neben sich stehen haben, ist gut gefüllt.

    Schließlich kehren wir zum Wohnmobil zurück und beginnen mit der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Weitere knapp 20 Kilometer südlich Richtung Klaipėda gibt es einige Campingplätze, Wohnmobilstellplätze gibt es nicht. Einen davon fahren wir an, drehen aber wieder um, als wir sehen, dass der Untergrund nicht befestigt ist. Beim nächsten Versuch haben wir mehr Glück. Bis zum Abend stehen hier sechs Wohnmobile, es ist keine Saison - kein Wunder bei den Temperaturen. Täglich schickt uns die Wetter-App eine Warnung vor Kälte, die Nachttemperaturen liegen bei 3 Grad. Aber es soll jetzt jeden Tag ein Grad wärmer werden.

    Vom unserem Stellplatz aus gehen wir 200 Meter durch den Kiefernwald und erreichen die Steilküste, von der aus wir nochmal einen Blick auf die Ostsee werfen. Rechtzeitig vor Regenbeginn sind wir wieder im Wohnmobil, kochen, essen und beschließen den Tag mit unseren Foto- und Filmarbeiten.
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  • Palanga, Botanischer Garten

    10 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 9 °C

    Was ein Glück, dass wir uns gestern für diesen Campingplatz entschieden haben! Es hat abends noch ziemlich geregnet, und auf dem Grasplatz hätte man uns heute wahrscheinlich wieder mit dem Traktor rausziehen müssen.

    So aber können wir einfach losfahren, es geht - bei Sonnenschein - nochmal Richtung Palanga. Am südlichen Ortsrand gibt es den riesengroßen botanischen Garten, der im 19. Jahrhundert als Parkanlage im englischen Stil rund um das Schloss angelegt wurde. Heute wachsen hier über 250 verschiedene Baumarten zwischen Teichen und Skulpturen.

    Aus dem Park gibt es einige Zugänge zum Strand und zum Meer an einem eigenen 1,5 Kilometer langen Strandabschnitt.
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  • Palanga, Bernsteinmuseum

    10 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 10 °C

    Mitten im Park steht das Schloss, welches heute ein Bernsteinmuseum beherbergt. Wir schauen uns die Exponate an und sind erstaunt über die Größe mancher Funde. Alle Erklärungen gibt es auch in englischer Sprache, so dass wir wenigstens etwas verstehen. Im Shop wird viel Bernsteinschmuck angeboten. Die Preise sind heftig. Wir verzichten.

    Nach einem sehr langen Spaziergang durch den Park und einigen Abstechern zum Strand kehren wir zum Wohnmobil zurück. Wir beschließen, die Nacht nochmal auf dem Campingplatz von vorgestern zu verbringen, der ist nur gut acht Kilometer entfernt.

    Auf der Fahrt dorthin stoppen wir am LIDL und frischen unsere Vorräte auf. Sortiment und Preise sind ähnlich wie bei uns, vielleicht etwas preiswerter. Im Hotel, wo man für den Campingplatz einchecken muss, erkundigen wir uns nach Waschmaschine und Trockner, die es angeblich hier geben soll. Schließlich sind wir nun schon fast eine Woche unterwegs und der Schmutzwäschesack füllt sich. Tatsächlich ist die Nutzung hier im Preis enthalten, sogar Waschmittel steht bereit.
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  • oben: das "Wundermäuschen"der DracheSnackplatte mit vielen Leckereiendas "Schwarze Gespenst", der Hafengeist

    Klaipėda

    11 mei, Litouwen ⋅ ⛅ 11 °C

    Nach gut 40 Kilometern erreichen wir Klaipėda, hier wollen wir uns etwas umschauen. Klaipėda ist heute der bedeutendste Ostseehafen Litauens. 

    Die Geschichte der Stadt ist interessant. Das Gebiet gehörte nacheinander zum Deutschen Orden, zu Preußen, Schweden, zum Deutschen Reich, zu Litauen durch die Annexion des Memellandes, dann zur Sowjetunion und nun wieder zu Litauen. Heute ist Klaipėda ein wachsendes Seehandelszentrum mit Öl-, Handels-, Fischerei- und Fährhäfen. 

    Unser Stadtbummel führt uns vorbei an vielen restaurierten Häusern, denen man teilweise die deutsche Vergangenheit am Fachwerkbau ansieht. Die Hauptverkehrsstraßen sind in gutem Zustand, aber die Nebenstraßen geschottert oder mit sehr grobem Pflaster. Überall stehen größere oder kleinere Kunstwerke herum, wir begegnen allen möglichen, sehr unterschiedlichen Skulpturen. 2017 war Klaipėda litauische Kulturhauptstadt, das hat Spuren hinterlassen, von denen wir nur einen Bruchteil gesehen haben.

    Ein Restaurant, das unseren Weg kreuzt, wirbt mit litauischen Spezialitäten. Man ist hier auf Touristen eingerichtet: die Speisekarte ist auch in Englisch beschriftet und jedes Gericht hat ein eigenes großes Foto. Wir entscheiden uns für eine Snackplatte mit vielen unterschiedlichen Leckerbissen. Allerdings finden wir das fein geschnittene und geräucherte Schweineohr etwas zäh.

    Unser Parkschein läuft nur bis 16 Uhr. Wir entscheiden spontan, doch heute noch auf die Kurischen Nehrung überzusetzen. In Klaipėda gibt es weder Stell- noch Campingplätze, der nächste wäre ca. 30 Kilometer entfernt. Und auf einem normalen Parkplatz direkt an der Straße wollen wir nicht übernachten.

    Im Fährhafen zahlen wir für die Überfahrt - die exakt drei Minuten dauert - 46,40 €. Aber die Rückfahrt ist immerhin inklusive. Nach wenigen Kilometern auf der Kurischen Nehrung werden 20 € Eintritt zum Nationalpark fällig (Elektro-PKWs haben freien Eintritt!). Nach insgesamt 46 Kilometern erreichen wir den einzigen hier vorhandenen Campingplatz, der in der derzeitigen Nebensaison 32 € pro Nacht fordert, immerhin inklusive Strom.

    Inzwischen ist es fast 18 Uhr und wir machen nur noch einen kleinen Spaziergang über den Platz, auf dem überwiegend deutsche Wohnmobile stehen.
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  • Nida

    12 mei, Litouwen ⋅ ☀️ 8 °C

    Nida ist mit rund 1.500 Einwohnern die größte Ortschaft im Nationalpark Kurischen Nehrung. Heute besuchen wir die ehemalige Künstlerkolonie mit ihren rot/blau gestrichenen Fischerhäusern und dem weiten Blick aufs Haff.

    Wir erkunden in Ruhe das in der Vorsaison noch verschlafene, hübsche Dorf und wollen uns gar nicht vorstellen, wie voll und dichtgedrängt es hier an Wochenenden und in der Hauptsaison zugeht. Die vielen litauischen Fahrzeuge, die gestern - am späten Sonntagnachmittag - mit den Fähren zurück kamen, deuten auf viel Betrieb hin.
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  • Hohe Düne

    12 mei, Litouwen ⋅ 🌬 9 °C

    Die Höhe Düne - auch Parnidis Düne - in der Nähe von Nida ist mit 52 Metern über dem Meeresspiegel eine der höchsten Wanderdünen Europas. Sie befindet sich rd. 1,5 Kilometer nördlich der russischen Grenze. Wegen der wandernden Düne musste die Ortschaft Nida im Laufe der Jahrhunderte mehrmals aufgegeben und an anderer Stelle wieder neu aufgebaut werden.

    Die Wege sind über Holzbohlen und Treppen recht anstrengend. Von oben bietet sich ein grandioser Ausblick auf Haff und Ostsee.
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  • auf der Kurischen Nehrung

    13 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 10 °C

    Wir haben beschlossen, noch eine dritte Nacht auf dem Campingplatz bei Nida zu verbringen und uns heute ausführlich auf der Kurischen Nehrung umzusehen.

    Unser erstes Ziel ist der Leuchtturm von Nida. Die Eisen-Beton-Konstruktion ragt 79 Meter über den Meeresspiegel und strahlt weiße Lichtsignale, die in einer Entfernung von bis zu 41 km auf der See wahrzunehmen sind. Der Weg dorthin führt uns durch einen schönen Kiefernwald.

    Dann wollen wir die Kormorankolonie besuchen, eine der ältesten und größten Europas. Fast 2.000 Kormorane nisten hier, was man von einer Aussichtsplattform aus beobachten kann. Schon auf der Hinfahrt hatten wir uns gewundert, warum hier die Bäume und Sträucher so grau sind. Tatsächlich macht der saure Kot der Vögel die Vegetation in der Umgebung kaputt. Daher verhindert man das starke Wachstum der Kolonie inzwischen durch Wegnehmen der Vogeleier. Aber was ist das? Millionen Insekten schwärmen in dichten Wolken über den sehr löchrigen Parkplatz. Mücken? Keine Ahnung, sie sehen irgendwie anders aus als unsere. Aussteigen werden wir hier auf keinen Fall!

    Also geht es weiter nach Juodkrantė, das ist der zweitgrößte Ort auf der Halbinsel mit ca. 700 Einwohnern. Die Häuser entlang der Straße sehen ganz ansprechend aus, aber viel zu sehen gibt es nicht. Und da hier auch so viele von diesen Insekten umherfliegen, ist unser Aufenthalt nur kurz.

    Wir fahren wieder zurück, eigentlich mit dem Ziel, uns mal etwas auf der Ostseeseite zu bewegen. Aber nun ist ein Parkplatz an der "Grauen Düne" frei, den wir spontan ansteuern. Bei der Hinfahrt war hier alles besetzt. Nach ein paar Metern Fußweg erreichen wir ein Häuschen der Nationalpark-Verwaltung, wo man nochmal Eintritt zahlen muss - fünf Euro pro Person.

    Aber die nette Dame an der Kasse fragt uns, ob wir Rentner sind. So kommen wir zum Sondertarif von zwei Euro auf das Gelände. Das eingesparte Geld tauschen wir später gegen ein Eis beim Eisstand.

    Wir folgen dem ca. 1,1 Kilometer langen markierten Weg zunächst auf Holzbohlen, später auf sandigem Untergrund. Der Name der Düne kommt von der vorherrschenden Farbe des Bewuchses. Die Düne wandert inzwischen nicht mehr, das hat man ab ca. 1900 durch Barrieren verhindert. Vorher gab es kleinere Ansiedlungen, die wegen der wandernden Düne mehrmals verlegt werden mussten.

    Nachdem wir unser Eis genossen haben, beenden wir das Sightseeing-Programm für heute und fahren zurück zum Campingplatz.
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  • Meeresmuseum Klaipėda

    14 mei, Litouwen ⋅ 🌬 8 °C

    Bei der Abfahrt vom Campingplatz beginnt es - wie von der Wetter-App vorhergesagt - zu regnen. Außerdem ist es ziemlich windig. Gut, dass wir für heute den Besuch des Meeresmuseums eingeplant haben.

    Wir fahren 51 Kilometer bis zum anderen Ende der Kurischen Nehrung, dort ist das Museum mitten im historischen Fort. Zwischen Meeresmuseum und Delfinarium  finden wir einen passenden Parkplatz. Eine Delfinshow wollen wir uns nicht ansehen, wir beschränken uns auf das Museum. Als Rentner zahlen wir 4,50 € statt 9 € Eintritt.

    Laut Museums-Webseite zeigt das Meeresmuseum über 88 000 Exponate aus der Meeresnatur. Außerdem gibt es 24 Aquarien und einen 18 Meter langen Acryltunnel. Dort sehen wir die Fische über uns hinweg schwimmen. Außer uns sind auch einige Schulklassen hier. Die laufen aber achtlos an den Ausstellungsstücken  vorbei sondern interessieren sich mehr für die Schaukelstühle in den Gängen.

    Wir bestaunen viele interessante Exponate und fotografieren eine Menge. Vieles müssen wir aber später wieder löschen, weil es innen so dunkel ist.

    Als wir das Museum verlassen, regnet es kräftig und der starke Wind bringt die Schirme zum Umschlagen. Wir ziehen uns ins Wohnmobil zurück, geben aber nach einer halben Stunde auf. Es ist einfach kein Wetter für die Besichtigung des Außengeländes. Dort stehen einige begehbare historische Schiffe. Schade!

    Die Fähre bringt uns nach kurzer Wartezeit aufs Festland und wir verabschieden uns erstmal von der Küste. Knapp 110 Kilometer fahren wir über die A1 ins Landesinnere. Das ist so eine Art Autobahn mit erträglichem Straßenbelag. Zahlreiche Tankstellen säumen die Straße, an einer füllen wir unser Gas auf. Das ist hier viel preiswerter als in Deutschland.

    Für die Übernachtung folgen wir heute mal einer Empfehlung der Park4Night-App und stellen uns auf einen Parkplatz an einem Partisanendenkmal. Regen und Wind haben inzwischen aufgehört.
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  • Schloss Panemunė

    15 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 7 °C

    Schloss Panemunė wollen wir heute besichtigen. Deshalb fahren wir vom Parkplatz am Partisanendenkmal, auf dem wir eine ungestörte Nacht verbracht haben, ein paar Kilometer weiter auf der A1 Richtung Osten. Dann geht's südlich Richtung Memel nach Pilis I - nach 60 Kilometern haben wir das Ziel erreicht. Eine Besuchergruppe kommt uns auf dem Parkplatz entgegen. Dann haben wir das Schloss für uns alleine.

    Es gilt als das am besten erhaltene Residenzschloss Litauens. Seit Jahrzehnten läuft die Restaurierung. Man hat das Bauwerk nicht mit alten Möbeln ausgestattet sondern legt Wert auf die Darstellung von Architektur und Wandmalereien, die zum Teil noch aus der Zeit des Großfürstentums Litauen stammen. Zurzeit sind die Räume verziert mit Kleidung und Uniformen vergangener Jahrhunderte - teils aus Papier, teils aus Stoff gefertigt.
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  • Jurbarkas

    15 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach einem Mittagsimbiss im Wohnmobil fahren wir ca. 15 Kilometer entlang der Memel nach Jurbarkas. Dort füllen wir im LIDL nochmal unsere Vorräte auf und fahren dann weiter zum Park. 

    Hier stand einst ein großes Schloss mit Wirtschaftsgebäuden. Nichts davon ist mehr erhalten. Heute gibt es nur zwei neuere Gebäude mit Tourist-Info und städtischem Museum, eine ehemalige Kirche, die jetzt als Ausstellungshalle genutzt wird und ein großes Tor mit vier Säulen, das an die damalige Pracht erinnert.

    Nach einem ausgiebigen Park-Rundgang, auf dem wir einige Geocaches finden, fahren wir wieder auf den Schlossparkplatz von heute Vormittag. Der ist inzwischen leer, so dass wir auf eine ruhige Nacht hoffen. Strom und Wasser reichen noch für eine Übernachtung ohne Versorgung.
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  • ein Teil der Busse fährt mit OberleitungKathedrale St. Peter und Paulim Präsidentenparkin der Open-Air-Hinterhofgalerie

    Kaunas

    16 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 10 °C

    Wir fahren heute nach Kaunas, mit 340.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Litauens. Knapp 80 Kilometer legen wir zurück, das meiste davon entlang der Memel, vorbei an herrlich gelben Rapsfeldern. Irgendwann erreichen wir die Stadt und bekommen einen Parkplatz an der ehemaligen Burg von Kaunas, von der aber nur noch ein Turm übrig ist. 

    Weiter geht es in die Altstadt. Der zentrale Platz am Rathaus entpuppt sich leider als Großbaustelle. Wir schlendern weiter,  vorbei an unendlich vielen Restaurants und Cafés. In eines kehren wir ein und genießen einige von den großen Keksen, die dort (statt Kuchen) angeboten werden. 

    Die Kathedrale St. Peter und Paul ist geöffnet, so können wir uns dort auch umschauen. Ein Geocache führt uns in den  Präsidentengarten, ein weiterer in einen Innenhof, der zur Galerie umgestaltet ist. Nach einigen Stunden merken wir unsere Füße und der angemeldete Regen beginnt.

    So wir kehren zurück zum Wohnmobil, das inzwischen reichlich Gesellschaft bekommen hat. Da wir alle unsere Stromspeicher aufladen, Grauwasser loswerden und Frischwasser auffüllen müssen, brauchen wir heute einen Campingplatz. Es gibt nur einen geöffneten in der Stadt, und der liegt zwischen zwei Hauptverkehrsstraßen.
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  • über die Brücken zur BurgBasiliuskirche... da war doch noch was ...

    Trakai

    17 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Wettervorhersage beeinflusst unsere Reiseplanung für die nächsten Tage. Eigentlich wollten wir in nördlicher Richtung weiterfahren, aber dort ist bis Montag noch viel Regen angesagt, während im Südosten Hoffnung auf Sonnenschein besteht.

    Daher fahren wir ca. 85 Kilometer östlich über die A1. Der Begriff "Autobahn" heißt in Litauen, dass die zweispurige Fahrbahn einen Belag unterschiedlicher Qualität, aber keine Schlaglöcher hat. Die sind geflickt. Es gibt unzählige kurze oder lange Zu- und Abfahrten zu Tankstellen, Restaurants und Supermärkten sowie immer wieder Bushaltestellen.

    Wir erreichen Trakai. Der Ort war im 14. und 15. Jahrhundert die Hauptstadt Litauens, und die Burg im See war Sitz der litauischen Großfürsten. 

    Auf dem Parkplatz vor dem Ort, der laut Reiseführer auch als Stellplatz für die Nacht geeignet sein soll, sind schon mittags idiotische Auto-Raser unterwegs. Also fahren wir dann doch auf den privaten Stellplatz im Ort. Das ist ein nur teilweise asphaltiertes Gartengelände, das bis zum Abend mit deutschen Wohnmobilen vollgequetscht wird. Aber wenigstens hört man hier den Lärm vom See nicht. 

    Wir gehen in Richtung See und kehren in eines der vielen Restaurants ein. Das Essen (internationale Karte mit Hamburgern und Rippchen, nebenan ist eine Pizzeria) schmeckt gut, der Nachtisch ist köstlich.

    Danach gehen wir über die beiden Holzbrücken zur Burg. Sie wird seit Jahren restauriert und beherbergt ein Museum, das wir uns aber nicht ansehen. Der See ist ein touristisches Highlight für Wassersport und Bootstouren, daher ist heute - am Samstag und bei Sonne - sehr viel Betrieb hier. Wir werfen einen Blick in den Innenhof und wenden uns dann dem Ort zu. 

    Die Hauptstraße ist gesäumt von typisch litauischen Holzhäusern, die sehr hübsch aussehen. Wir gehen bis zur "Basiliuskirche der Heimsuchung der hl. Jungfrau Maria", in die wir kurz vor Beginn der Messe noch einen Blick werfen können. Wir wundern uns über die vielen jungen Leute, die zur Messe strömen. Später lesen wir, dass in Litauen der Widerstand gegen Russland eng mit der kath. Kirche verbunden ist.
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  • Mit dem Schrägaufzug geht es bequem auf den Hügel, ...... zu Fuß wäre der Aufstieg auch möglich.Heute mal litauische Küche.am "Großfürstlichen Schloss zu Vilnius"

    Vilnius

    18 mei, Litouwen ⋅ ☁️ 14 °C

    Gestern Abend haben wir den ESC geguckt - zumindest bis zur Punktevergabe - und sind erst spät ins Bett gekommen. Infolge der Zeitumstellung begann die Sendung ja hier erst um 22 Uhr. Als heute früh um 7:15 Uhr der Wecker klingelt, stellen wir zwar die Heizung höher und das warme Wasser an, schlafen dann aber tief und fest weiter. 

    So kommt es, dass wir den Stellplatz erst kurz vor 12 Uhr verlassen, als schon die nächsten Übernachtungsgäste ankommen. Nach 25 Kilometern erreichen wir einen Parkplatz in Vilnius, der auch für Wohnmobile geeignet ist. Dann beginnt unser Rundgang durch die Hauptstadt Litauens.

    Mit 612.000 Einwohnern ist Vilnius die bevölkerungsreichste Stadt des Landes und mit 401 km² flächenmäßig die größte Stadt des Baltikums. Es ist wahnsinnig viel Betrieb hier. Menschenmassen sind unterwegs und viele Geschäfte sind heute - am Sonntag - geöffnet. 

    Ganz in der Nähe des Parkplatzes befindet sich der 142 m hohe Gediminas-Hügel. Der Schrägaufzug bringt uns nach oben zum Gediminas-Turm. Das ist der einzige erhaltene Eckturm der Oberen Burg von Vilnius. Die Aussicht auf die Stadt ist toll: auf der einen Seite die Altstadt, auf der anderen das moderne Vilnius.

    Wieder unten angekommen, schauen wir uns in der Altstadt um. Irgendwann kehren wir in eines der vielen Restaurants ein und schließlich zurück zum Wohnmobil. Im  Waschsalon eines Einkaufszentrums können wir die wöchentliche Wäschewaschaktion erledigen und dann verlassen wir die troubelige Stadt.

    Kernavė ist unser Ziel, hier wollen wir auf einem normalen Parkplatz übernachten.
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  • oben: früher / unten: heutekath. Kirche von Kernavė

    Kernavė

    19 mei, Litouwen ⋅ 🌧 11 °C

    Kernavė war im 13. Jahrhundert die feudale  Hauptstadt Litauens mit fünf Wehrburgen. Heute sind nur noch Hügel übrig. Der größte der sogenannten"Schüttberge" soll Sitz des sagenumwobenen Königs Mindaugas gewesen sein. Zwischen den Hügeln wurden die Reste einer Siedlung aus dem dritten und vierten Jahrhundert gefunden. Der Ort wurde 2004 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

    Wir haben auf den Parkflächen in der Nähe der Kirche wunderbar ruhig und ohne Verkehrslärm geschlafen. Vom Wohnmobil aus sind es nur knapp 100 Meter bis zum Eingang des Hügelgeländes. Das dazu gehörende Museum ist montags geschlossen, aber die Schranke zum Außengelände ist offen. Die Aufschrift auf einem Schild, das dort hängt, verstehen wir so, dass der Eintritt einen Euro kostet. Dafür steht eine Box bereit.

    Von den Hügeln bietet sich uns eine Aussicht auf das Tal der Neris, das ist ein Nebenfluss der Memel. Der Himmel ist sehr bedeckt, aber während unseres Rundganges bleibt es trocken. Auf dem Rückweg zum Wohnmobil schauen wir uns auch noch kurz die katholische Kirche an.

    Dann brechen wir auf in nordwestlicher Richtung. Dort soll ab morgen vorerst wieder schönes Wetter sein, so dass wir die geplante Route fortsetzen wollen. 190 Kilometer liegen vor uns, also zweieinhalb bis drei Stunden Fahrt.

    Schon bald beginnt es zu regnen, mal mehr, mal weniger. Irgendwann ist die Autobahn zu Ende und es geht auf der Landstraße weiter. Wir kommen an einem Maxima vorbei - das ist sowas wie bei uns REWE oder EDEKA - und da es gerade trocken ist, gehen wir mal rein. Neugierig sind wir, was hier so angeboten wird. Hinterher sagen wir uns, dass uns der LIDL künfig wieder reichen wird, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Dort gibt es mehr freie Parkplätze.

    Auf den letzten zwanzig Kilometern wird der Himmel schwarz und es schüttet. Endlich erreichen wir den kleinen Stellplatz an einem Hotel kurz hinter Šiauliai, den wir für die kommende Nacht eingeplant haben. Jetzt hört es auf zu regnen und irgendwann lugt sogar die Sonne zwischen den Wolken hervor.
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  • Berg der Kreuze

    20 mei, Litouwen ⋅ 🌬 20 °C

    Knapp vier Kilometer von unserem Übernachtungsplatz entfernt ist der Parkplatz vom Info-Center am Berg der Kreuze. Das Gelände selbst ist kostenfrei zugänglich, parken können wir ohne zeitliche Beschränkung für drei Euro.

    Die Bezeichnung "Berg" der Kreuze ist etwas übertrieben, genaugenommen misst der Doppelhügel, der uns erwartet, ganze zehn Meter in der Höhe. Pilger stellen hier heutzutage die Kreuze auf, dabei ist die Wallfahrt individuell und an keine Termine gebunden. 

    Das Ganze hat aber einen politischen Hintergrund. Im 19. Jahrhundert sollen die Bewohner der Umgebung begonnen haben, auf dem Hügel Kreuze für ihre bei den Aufständen getöteten Angehörigen aufzustellen. 1900 standen 150 und 1940 etwa 400 Kreuze auf dem Hügel. Viele zurückgekehrte politische Gefangene errichteten weitere Kreuze. Dadurch wurde der Ort zu einem Symbol gegen die kommunistische Herrschaft der Sowjets in Litauen, was zu mehreren Zerstörungsaktionen durch die  politischen Herrscher führte. Letztlich waren diese erfolglos und die Zahl der Kreuze wuchs.

    Anfang der 1990er Jahre wurde von Studenten der Universität Vilnius ein Versuch unternommen, die Zahl der Kreuze, die sich inzwischen auf einer Fläche von einem Hektar neben dem Hügel ausbreiten, zu bestimmen. Bei 50.000 Kreuzen haben sie zu zählen aufgehört. Nicht mit einbezogen wurden damals die kleinen Kreuzanhänger und Rosenkränze, die an größeren Kreuzen hängen.

    Der Gang über die Kreuzhügel mit den vielen Seitengängen ist unbeschreiblich. Fotos können weder die Masse noch die beklemmende Atmosphäre darstellen. Für uns ein sehr eindrückliches Erlebnis! 

    1993 besuchte Papst Johannes Paul II. den Kreuzhügel und beauftragte den Franziskaner-Orden mit der Betreuung des Wallfahrtsortes und dem Bau eines Klosters, das im Juli 2000 eingeweiht wurde. Es dient als Noviziatshaus für angehende Mönche. Wir als Besucher gelangen nur in den Gebetsraum.

    Schließlich sind wir wieder am Parkplatz und starten in östlicher Richtung nach Biržai. Am Ende der Fahrt - nach gut 100 Kilometern - stehen wir vor einem geschlossenen Campingplatz und in einer Stadt, die uns so gar nicht zusagt. Wir beschließen, nochmal 70 Kilometer weiterzufahren und verlassen Litauen. Die Grenze zu Lettland ist nur an der Beschilderung erkennbar. Die Nacht wollen wir in der Nähe von Bauska verbringen.
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  • Rundāle, Schlossbesichtigung

    21 mei, Letland ⋅ ☀️ 13 °C

    Wir haben eine ruhige Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz in der Nähe von Schloss Rundāle verbracht. Nach dem Ende der Öffnungszeiten ist hier niemand mehr und auch die Straße wird kaum befahren. Zum Schloss sind es nur ca. 300 Meter. So darf das Wohnmobil heute stehen bleiben. 

    Schloss Rundāle gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern des Barocks und des Rokoko in Lettland. Es wurde nach dem Vorbild des französischen Schlosses Versailles gestaltet. Das dreiflügelige und zweistöckige Gebäude beherbergt auf fast 7000 m² 138 Zimmer und Säle. Auch der Schlosspark ist im französischen Stil angelegt.

    Natürlich hat auch dieses Schloss eine wechselvolle Geschichte, es wurde als Lazarett, Grundschule und Kornspeicher genutzt. Die Originaleinrichtung ging zum größten Teil verloren. 

    Aber wir sehen heute komplett restaurierte und eingerichtete Räume. Ausgestellt sind Möbel, Porzellan, Silber, Gemälde und Hinterlassenschaften der kurländischen Herzöge. Die ursprünglichen und wertvollen Seidentapeten wurden erneuert, die Deckengemälde und vergoldeten Schnitzereien wiederhergestellt. 

    Der Rundgang durchs Schloss ist gefühlt endlos. Immer, wenn wir denken, nun kommt der Ausgang, geht es doch noch weiter, denn auch das Kellergeschoss ist noch mit Ausstellungsstücken gefüllt. Irgendwann landen wir am Café und gönnen uns eine Stärkung. Dann geht's draußen weiter.
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  • Rundāle, im Schlossgarten

    21 mei, Letland ⋅ ☀️ 19 °C

    Im Schlosspark blühen massenhaft Tulpen und Stiefmütterchen, bei dem sonnigen Wetter heute sieht das wunderschön aus. Die Außenanlage ist sehr gepflegt. Das ist den vielen Menschen zu verdanken, die wir bei der Gartenarbeit beobachten können.

    Am frühen Nachmittag kehren wir mit müden Füßen zum Wohnmobil zurück und widmen uns den Massen von Fotos und Videoschnipseln, die wir gemacht haben.
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  • Bauska, Automobilmuseum

    22 mei, Letland ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute wollen wir nach Bauska, dort zum Automobilmuseum, zur Burg und zum LIDL.

    Das Automobilmuseum zeigt Fahrzeuge, die die Riga-Autobusfabrik bis zuletzt hergestellt hat und viele andere Oldtimer. Ein Ford aus Köln ist auch dabei. Die Erklärungen gibt es auch in englischer Sprache. Da wir die einzigen Besucher sind, wechseln sich die beiden Angestellten bei unserer "Betreuung" ab und versorgen uns mit Zusatzinfos - teils auf Deutsch und teils auf  Englisch. So erfahren wir viel über die Geschichte des Museums und, dass es eigentlich nur eine Zweigstelle des großen Automobilmuseums in Riga ist.

    Die Burg von Bauska liegt am Stadtrand. Jedoch kommen wir gar nicht bis dahin, denn es findet ein großes Fest statt und alles ist mit Bussen zugeparkt. Also suchen wir den LIDL, denn wir brauchen Trinkwasser. Das geht auch schief, denn statt des Discounters finden wir nur eine Baustelle.

    Kurz entschlossen fahren wir nach Riga. Das sind nur knapp 40 Kilometer. Wir brauchen dringend einen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung, mit Stromanschluss und mit festem Untergrund. Auf einer matschigen Wiese möchten wir nicht stehen. Hier hat es soviel geregnet in letzter Zeit, dass sich auf den Feldern viele große Wasserpfützen sammeln. Das Wasser läuft einfach nicht mehr ab. Auf dem Handy erscheint täglich eine Warnmeldung vom litauischen Wetterdienst. Und auch für die nächsten Tage ist Regen gemeldet.

    Ist Frankreich ein Camperparadies, so ist das Thema in Lettland noch sehr ausbaufähig. Die Campingplätze sind zwar sehr teuer, aber schlecht ausgestattet. Wir fahren Richtung "Camping & Yachts" in Riga, bekommen dort einen Platz (für drei Nächte) direkt an der Daugava (Düna), räumen die Campingstühle zum ersten Mal auf dieser Reise raus und schauen der AIDAmar beim Auslaufen aus dem Hafen zu. Der Parkplatz-Charme stört uns nicht, hier haben wir alles, was wir brauchen. Das denken sich die aus Köln, Euskirchen und Neuwied kommenden Camper, die mit uns in einer Reihe stehen, vermutlich auch.

    Ach ja, unterwegs gab es dann doch noch einen LIDL, so dass wir für die nächsten Tage versorgt sind. Inzwischen verstehen wir, warum alle YouTuber, deren Filme wir schauen, beim großen "L" einkaufen. Da gibt es die richtige Mischung aus einheimischen und internationalen Produkten. Wir finden alles, was wir brauchen und dazu reichlich Parkfläche fürs Wohnmobil vor dem Geschäft.
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  • Stellplatz in RīgaAussicht auf die auslaufende AIDA

    Rīga, Markthallen

    23 mei, Letland ⋅ ☁️ 14 °C

    Gestern Abend hat es angefangen zu regnen und bis heute Mittag nicht mehr aufgehört. Aber die Wettervorhersage stimmte, ab 12 Uhr bleibt es heute trocken. Dicke Wolken bedecken den Himmel und so beschließen wir den Besuch der großen Markthalle als "Indoor-Aktivität".

    Schon in Litauen haben wir Unmengen von Bolt-Taxis gesehen, hier in Rīga sind es noch viel mehr. Also installieren wir die Bolt-App, bestellen einen Wagen und lassen uns zur Markthalle fahren.

    Als der Zentralmarkt 1930 feierlich eröffnet wurde, galt er nicht nur als der größte, sondern auch als der modernste Markt Europas. In den Kriegszeiten wurden die Hallen militärisch genutzt - als Zeppelinhangar, Fahrzeug- und Holzlager.

    Wir betreten zuerst die Halle, in der hauptsächlich Fisch verkauft wird. Zwischendurch gibt es auch Süßes und Honig. Weiter geht es mit Gemüse, Fleisch und Käse. In anderen Hallen gibt es Apotheken, Kleidung und Haushaltswaren aller Art. Draußen setzt sich das große Angebot fort mit Obst und Blumen. 

    Es ist viel los hier und es wird auch viel eingekauft. Der Lärm hält sich in Grenzen, aber besonders in der Fischhalle ist der Räucherfischgeruch ein Erlebnis - gar kein schlechtes.

    Wir bekommen Hunger und suchen einen der Stände auf, die auch Sitzgelegenheiten bieten. Unsere Entscheidung fällt auf gefüllte Paprikaschoten und irgendwas, das wir für Kartoffeln mit Rührei halten. Das entpuppt sich beim Essen allerdings als Schnitzel mit Rührei drumherum. Dazu gibt es einen Schlag Sauerrahm, der das Ganze noch aufpeppt. Lecker ist das alles, auch der Nachtisch. Wir haben eine rote Grütze erwischt, die nach Kirschen schmeckt, getoppt mit Sahne und gerösteten Haferflocken. Im zweiten Dessert meinen wir ein Mus aus Äpfeln, Quitten und Rosinen zu erkennen.

    Gut gestärkt wandern wir nochmal durch die Hallen und rufen schließlich wieder einen Bolt, der uns zum Campingplatz bringt. Die Wahl war gut, der Verkehr in Rīga ist enorm und die Taxifahrer kennen die Schlaglöcher besser als wir. Die Parkflächen am Zentrum, die wir sehen, sind ausschließlich für PKWs. Zudem sind die Kosten für die Fahrten durchaus erträglich.

    Das Wohnmobil steht noch an seinem Platz mit Aussicht aufs Wasser. Das ist gut so, denn der Stellplatz hat sich sehr gefüllt und jetzt gibt es nur noch Plätze in der zweiten Reihe.
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  • Rīga, Altstadt

    24 mei, Letland ⋅ ☁️ 12 °C

    Wir bestellen wieder einen Bolt, der uns zur Altstadt bringt. 1997 hat die UNESCO Rīgas historisches Zentrum einschließlich der Markthallen in die Weltkulturerbe-Liste  aufgenommen.

    Wir beginnen unseren Rundgang am Pulverturm und lassen uns in den nächsten Stunden von den Geocaches quer durch die Altstadt treiben. Das Schloss ist nicht zu besichtigen, darf von der Straßenseite noch nicht mal fotografiert werden. Im Dom probt ein großes Orchester mit noch größerem Chor für ein Konzert - was aber nicht daran hindert, uns fünf Euro für den Eintritt abzunehmen. Das Denkmal für den ältesten Weihnachtsbaum der Welt, der in Rīga gestanden haben soll, ist kleiner als gedacht. Die drei Brüder - ein Häusertrio mit besonderer Geschichte und Geschichten - sind von Menschengruppen umlagert. Na ja, und schließlich auch ein Toilettenbesuch, der nur 50 Cent kostet, die ausschließlich mit Karte bezahlt werden können.

    Es sind wahnsinnig viele Menschen unterwegs. Männergruppen, die schon mittags ihren Alkoholpegel steigern. Große und kleine Touristengruppen, die in unterschiedlichen Sprachen geführt werden. Vor den Fotomotiven steht fast immer jemand im Weg - wir vermutlich den anderen auch, wenn wir endlich "dran" sind.

    Irgendwann am frühen Nachmittag ist es Zeit für ein Mittagessen. Die Lokale mit internationalen Speisen (Burger und Pizza) sind überfüllt. Aber wir finden ein kleines Restaurant, das lettische Spezialitäten anbietet, dort ist noch reichlich Platz. Es füllt sich, während wir dort sind. 

    Die Speisekarte ist auch in englischer Sprache, so dass wir beim Aussuchen keine Probleme haben. Wir teilen uns eine Erbsencremesuppe, die im Brot serviert wird, riesige Klöße mit Hackfleischfüllung und Specksoße sowie ein Stew aus Fleisch und Gemüse. Alles sehr lecker!

    Wahrscheinlich haben wir das ein oder andere nicht entdeckt, aber unsere Köpfe sind voll und die Akkus der Handys ziemlich leer. So lassen wir uns wieder zum Stellplatz zurück fahren und verbringen den Abend wie immer: Fotos bearbeiten, Video erstellen und irgendwann mal schauen, was die Youtuber so veröffentlicht haben. Zwar haben wir inzwischen geschafft, dass unser Satellit auch deutsches Fernsehen empfängt, aber an den meisten Tagen beschränken wir uns auf die Nachrichten.
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