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  • Day 70

    Istanbulfeeling und Höhlenkloster

    December 4, 2019 in Georgia ⋅ ☁️ 1 °C

    Wir lassen uns etwas früher wecken und Kathi macht sich frühs nochmal auf zum Kloster um die kleinen Kätzchen zu knuddeln. Leider konnte sie sie nirgends finden und ging dafür in die Kirche des Klosters, weil gerade jemand herauskam. Es fand gerade ein Gottesdienst statt und es herrschte eine mystische Stimmung. Sie wollte nicht länger stören und kehrte zum Auto zurück.
    Wir machten uns auf den Weg Richtung Süden Richtung Höhlenkloster Vardzia. Die Fahrt dorthin verlief durch ein schönes Tal am Fluss Mtvkari (oder auch Kura) entlang, gesäumt von mal kleineren mal größeren Berghängen und auch der ein oder anderen Festungsruine.
    Unser Zwischenziel liegt in Achalziche, dort gibt es nicht viele Sachen zu sehen außer die große und prächtige Festungsanlage Rabati, die ist allerdings ein Muss.
    Erstmals erbaut im 9 Jahrhundert, wechselte die Festung mehrmals den Besitzer u.a. zwischen Osmanen und Russen und wurde trotz schwacher Finanzlage der Stadt 2011/12 wieder aufgebaut und vollständig renoviert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
    Man betritt den großen Komplex durch das tiefer gelegene Burgtor, kann sich zunächst im kostenlosen Teil frei bewegen und fast jeden der Wehrtürme besteigen. Ein Hotel hat sich relativ gut ins Bild eingefügt und das Besucherzentrum mit ein paar Restaurants und anderen Touribuden muss halt auch sein.
    Mit Ticket kommt man dann in den höher gelegen Teil. Hier mutet die Mischung aus Säulengängen und kunstvoll angelegten Gärten prächtig und auch orientalisch an. Innerhalb der Mauern wurde auch eine Moschee erbaut, die später in eine christliche Kirche umgewandelt wurde. Über allem thront die Zitadelle und vom höchsten Turm hat man einen tollen Ausblick auf die Anlage und das Umland.
    Nach ca. zwei Stunden setzen wir unsere Fahrt fort, aber nicht ohne uns in der Stadt bei einer kürzlich eröffneten Bude frische Falafel zu holen. Diese gehen stark in die Richtung, wie man sie bei Frida in Würzburg bekommt.
    Weiter geht's immer die Mtvkari entlang und am Nachmittag erreichen wir Vardzia, wo wir erstmal einem wundervollen Platz für die Nacht begutachten und dann noch zum Höhlenkloster fahren, wo wir noch rechtzeitig hineinkommen, um es entspannt vor Ende der Öffnungszeiten anschauen zu können.
    Nach steilem Aufstieg über eine Straße geht es schließlich los über Fels, Stein und Leitern in unzählige Einzelräume, die in den Fels geschlagen wurden, und lange schmale Gänge tief im Gestein, die unter anderem auch eine Quelle und eine Kirche im Fels verbinden.
    Unter Königin Tamara wurde das Kloster erheblich erweitert.
    Bis zu 2.000 Säle und Kammern sollen zur Blütezeit von bis zu 800 Mönchen bewohnt worden sein. In Zeiten gegnerischer Angriffe bot das schwerst einnehmbare Kloster Schutz für bis zu 50.000 Menschen. Wasser gab's von der Quelle, Frischluft durch gebaute Kanäle.
    Leitern wurden hinter sich hochgezogen und sehr gut getarnte Geheimgänge wurden nur durch Verrat zu feindlichen Angriffspunkten.

    Zufrieden kehren wir zum Auto zurück, kaufen noch in einem dunklen Restaurant etwas Wasser und merken, dass Gäste dort speisen - im Dunkeln. Es ist wohl Stromausfall, aber die Gas- oder Holzöfen sind unabhängig.
    Wir fahren auf unseren bereits bekannten Platz zurück und machen es uns gegenüber dem später beleuchteten Kloster gemütlich. Eine tolle Kulisse - öfters gucken wir aus dem Dachfenster auf diesen schönen und seltenen Anblick.
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