• Die Torres del Paine Octalogie (1/8)

    November 24, 2024 in Chile ⋅ ☁️ 6 °C

    Die erste Nacht im Zelt war noch ungewohnt. Eine Weile hat es ein bisschen geregnet aber morgens war es einigermassen trocken. Über Nacht haben wir Haferflocken in Wasser und Milchpulver eingelegt, so dass wir morgens nur noch Nüsse, Zimt und Zucker dazugeben mussten und einen feinen Zmorga hatten. Nachdem das Zelt wieder abgebaut war und wir alles im Rucksack verstaut hatten, ging es bei bewölktem Wetter los Richtung Refugio Italiano. Der Rucksack war ziemlich schwer auf dem Rücken und wir waren froh, ihn nach 2 Stunden beim Refugio abzustellen. Von dort sind wir nur mit einem Tages-Rucksack zum Mirador (Aussichtspunkt) Frances und Britanico. Insgesamt dauerte der Hinweg ca. 2 Stunden obwohl es streckenmässig nicht weit war. Es ging jedoch ziemlich steil aufwärts. Vom Mirador Frances hatten wir einen atemberaubenden Ausblick auf einen Gletscher und runter zum Lago Pehoe. Beim Gletscher haben wir auch einige kleiner Abbrüche und Eislawinen gesehen. Die Berge waren ziemlich wolkenverhangen. Beim Mirador Britanico befindet man sich in einem Talkessel, welcher von einigen Bergen mit über 2000 Metern umgeben ist. Klingt nicht sehr hoch aber da der Trek oft auf 100 bis 500 m. ü. M. verlief, waren sie im Verhältnis doch ziemlich hoch. Zum Glück haben sich rechtzeitig die Wolken noch etwas verzogen,  sodass wir die Umgebung bestaunen konnten, während wir unser Snickers verdrückt haben. (Snickers haben ein gutes Gewichts-/Kalorienverhältnis und dies ist das wichtigste Auswahlkriterium bei Wandernahrung.)
    Danach ging es in 2 Stunden wieder runter zum Italiano, von wo der Rucksack für nochmals 2.5 Stunden seinen Bestimmungsort, unseren Rücken, strapaziert hat. Unterwegs haben wir noch Fajitas mit Erdnussbutter bzw. scharfer Sauce gegessen. Das "bzw." änderte sich am nächsten Tag zu einem "&" und es klingt zwar nicht nach Gourmetküche, aber wer noch nie Fajitas mit Ernussbutter, scharfer Sauce und Chorizo probiert hat, sollte es unbedingt mal tun. Auf jeden Fall haben wir uns dann kurz vor unserem Ziel (da wir keine Karte hatten, wussten wir nie so genau, wie weit es wirklich noch ist) an einem schönen Steinstrand nochmals ausgeruht bevor wir die letzen Meter bis zum Camping Los Cuernos unter die müden Füsse genommen haben. Es war wirklich ein sehr anstrengender Tag mit mehr als 8h Gehzeit wovon ca. 4 Stunden ohne grossen Rucksack waren. Zwischendurch entstanden vielleicht auch mal kurz Zweifel wie wir diese 8 Tage mit dem schweren Rucksack schaffen sollen. Motivierend war jedoch das Wissen, dass er mit jeder Mahlzeit leichter wird. Beim Camping wurde uns eine Plattform zugewiesen, auf welcher wir mit Aussicht auf den See unser Zelt aufgebaut haben.
    Danach haben wir in der Bar (der einzige Ort am dem gekocht werden durfte) unseren Gaskocher das erste mal angeworfen und es gab wie jeden Tag einen Zweigänger. Zuerst eine Tütensuppe, danach Tortellini mit "quasi-Rahmsauce" aus Milchpulver und Käse mit Chorizo. War echt lecker. Danach sind wir auch schon bald müde ins Bett gefallen.
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