• Vom Winde verweh(r)t

    December 28, 2024 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Nach einigem hin und her aufgrund des Wetters, stand heute für uns der Tongariro Alpine Crossing, vielfach als die schönste Tageswanderung in Neuseeland angepriesen, auf dem Programm. Da uns das ursprünglich gebuchte Shuttle aufgrund des starken Windes abgesagt hatte, haben wir über eine andere Agentur gebucht. Leider konnten wir bei diesen nicht den frühesten Timeslot wählen und wir mussten uns mit der 07.30 Uhr Variante begnügen. Hierfür sind wir um 05.30 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt, uns fertig gemacht und sind dann gegen 06.30 Uhr losgefahren zum Parkplatz am Endpunkt des Tongariro Crossing. Dort angekommen machten wir uns auch gleich auf zum Shuttle. Für uns hat dann auch alles gut geklappt, wir wurden aber Zeuge wie mehrere Familien mit Kindern abgewiesen wurden, da es für diese aufgrund der Bedingungen zu gefährlich gewesen wäre. Die Nachricht vom Vorabend, in welcher genau dies bereits gestanden hatte, wurden wohl nicht gelesen oder ignoriert.
    Für uns ging es dann mit dem Shuttle zum Ausgangspunkt, wo wir gegen 08.00 Uhr angekommen sind. Beim Ausstieg aus dem Shuttle haben wir uns aufgrund der vielen Leute kurz gefühlt, als wären wir in Mekka während der Haddsch Pilgerfahrt. Deshalb haben wir uns zügig auf den Weg gemacht, um dem regen Menschentreiben zu entkommen. Der erste Teil war sehr entspannt, ohne viele Höhenmeter bis zu den Soda Springs. Anschliessend ging es steil bergauf, zuerst zum South Crater und dann zum Red Crater. Bis dahin war es zwar schon etwas windig, aber nichts aussergewöhnliches. Auf den letzten 100 Metern zum Red Crater war es dann aber doch extrem stürmisch. Wir sind zwar scho einiges gewohnt von Patagonien, aber so stark war der Wind auch dort nicht. Der einzige Vorteil hier war, dass der Wind konstant geblasen hat und man sich hineinlehnen konnte ohne plötzlich umzufallen. Die Warnung und das Verbot für Kinder waren aber definitiv angebracht. Im nächsten Stück ging es steil bergab über sehr loses Geröll, wodurch es den ein oder anderen unserer Wanderkumpanen auf den Hosenboden gelassen hat; man konnte dies aufgrund des staubigen Bodens sehr gut an den Hosen erkennen. Nach diesem kurzen Abstieg kamen wir zu den Emerald Lakes, benannt aufgrund der türkisblauen Farbe. Ein Stück weiter haben wir gegen 11.00 Uhr einen frühen z'Mittag eingelegt, es gab vorbereitete Wraps. Danach ging es weiter zum Blue Lake (Namensgeber war auch wieder die Farbe) und dann auch schon an den Abstieg auf der Nordseite. Hier hatte man eine unglaubliche Sicht bis zum Lake Taupō und darüber hinaus. Gegen 13.30 Uhr kamen wir dann am Endpunkt des Tongariro Alpine Crossing an. Mit unseren in der patagonischen Wildnis gestählten Körpern, benötigten wir damit lediglich 5.5 Stunden (inkl. Mittagessen und Aussicht geniessen) für die mit 7-9 Stunden angegebene Tageswanderung, eine fast schon olympische Leistung.
    Den Rest des angefangen Tages verbrachten wir mit abkühlen im Lake Taupō und mit einem Glace, danach ging es auf den Campingplatz Duschen und Chillen. Zum Abendessen gab es Avocado-Pasta und dann ging es ins Bett.
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