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- Jour 108
- mercredi 22 janvier 2025
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 1 387 m
Nouvelle-ZélandeIsthmus Peak44°27’46” S 169°12’1” E
Wie man sein Karmapunktekonto füllt
22 janvier, Nouvelle-Zélande ⋅ ☁️ 24 °C
Zum Frühstück sollte es Crêpes geben. Die Sandflies waren aber ausserordentlich zahlreich vertreten, so dass wir den Teig eine Runde spazieren gefahren haben. Bei einem Parkplatz mit weniger Sandflies hat der Teig seinen Weg in die Bratpfanne dann doch noch gefunden. Danach haben wir den Roaring Billy Falls (wo wir unsere Steinschlitterfähigkeiten verbessert haben) und den Fantail Falls einen kurzen Besuch abgestattet. Danach sind wir zu den Blue Pools gefahren. Da aktuell die Brücken repariert werden, sind wir einfach durchs knietiefe Wasser gewatet. War eine willkommene Abkühlung an diesem doch ziemlich heissen Tag. Das Wasser ist unglaublich klar und blau-grün. Man hat am Boden auch in 2 Meter Tiefe jeden einzelnen Stein gesehen. Nachmittags sind wir dann in Hāwea angekommen und haben die Zeit mit "Seele baumeln lassen" vertrieben. Zum Znacht gab es eine leckere Udonnudel-Gemüse-Pfanne und dann sind wir zu einem Parkplatz gefahren um von dort eine Sonnenuntergangswanderung zu starten. Da wir um 18.30 Uhr dort waren, Sonnenuntergang um 21.20 Uhr war und die Strecke mit 3-4 Stunden angegeben war, haben wir die "Hinteren füri genommen" und sind im Sauseschritt da hochgedüst. Unterwegs haben wir plötzlich gesehen, dass vielleicht 5 Meter entfernt ein Rehpäärchen stand und uns mit grossen Augen und abstehenden Ohren gemustert hat. Da wir sie erst so spät gesehen haben, gingen sie wohl davon aus, dass wir keine Adleraugen haben und daher wohl ungefährlich sind. Auf dem ganzen Weg hoch haben wir nur drei Personen gesehen und auf dem Gipfel ein weiteres Päärchen. Was ziemlich schön war, nachdem die Wasserfälle heute sehr überlaufen waren. Tatsächlich waren wir dann um 20.45 Uhr schon auf dem Gipfel (1386 m. ü. M.) oben, so dass wir massig Zeit hatten die Aussicht auf den Lake Hāwea im Osten und den Lake Wānaka im Westen zu geniessen. Der Sonnenuntergang war echt schön und die Aussicht fantastisch. Da es relativ windig war, waren wir froh um unsere Daunenjacken. Nach halb 10 haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Nach ca. 45 Minuten haben wir die Daunenjacken ausgezogen und die Stirnlampe aufgesetzt. Eine weitere Viertelstund später (mittlerweile war es ziemlich dunkel, der Mond war nicht sichtbar dafür aber die Milchstrasse) tritt auf einmal ein Typ nur mir Shorts, Schuhen und Chäppli bekleidet aus dem Gebüsch in unsere Lichtkegel. (Learnings für mich (Sarah) fürs nächste Mal: Beim Wandern im Dunkel keine True Crime Podcasts hören, ansonsten erschreckt man sich noch mehr als sowieso schon). Kurz sind uns alle möglichen Gedanken durch den Kopf geschossen, was der wohl von uns will, bis er gesagt hat: "Can I come down with you?" Wie sich dann rausgestellt hat, war es Jan aus Frankreich. Er hat heute die allererste Wanderung seines Lebens gemacht. Dabei hat er wohl seine Sonnenbrille verloren und es erst gemerkt, als er fast zurück beim Auto war. Dann hat er sich entschieden, nochmals hochzugehen um sie zu suchen. Weil ihm beim Hochlaufen heiss war, hat er sein Jeanshemd und seine Wasserflasche am Wegesrand deponiert. Das Handy hatte er wohl dabei, aber ohne Akku. Er wurde dann vom kalten Wind und der Dunkelheit "überrascht", wie sagt man so schön "Nachts ist es kälter als draussen". Wer rechnet schon um 10 Uhr abends mit Dunkelheit? Auf jeden Fall haben wir ihm dann wortwörtlich den Weg geleuchtet. Irgendwann hat er erwähnt, dass er echt hungrig ist, da er noch kein Abendessen hatte. Zufällig fand sich in unserem Rucksack noch ein Erdnuss-Riegel und meine Wasserflasche habe ich ihm auch überlassen. Auf dem letzen Kilometer haben wir dann noch 2 Possums im Gebüsch überrascht bzw. sie uns. Wir sehen zwar täglich mehrere dieser Tiere, diese beiden Exemplare waren jedoch die ersten mit Puls und ohne sichtbare Innereien. Normalerweise kleben sie auf der Fahrbahn. Heil (und Jan wohl auch heilfroh) sind wir dann beim Parkplatz angekommen. Dort haben wir ihm noch Papier und Tape geschenkt, damit er eine Nachricht mit Telefonnummer an den Wegweiser kleben kann, falls jemand seine Sonnenbrille findet. Wir haben ihm wohl mindestens eine extrem ungemütliche Nacht erspart. Es war nämlich so zappenduster, dass man den Weg ohne Licht unmöglich gefunden hätte. Und obwohl die Nacht im Tal ziemlich mild war, wärs da oben ohne Windschatten echt kalt geworden (auf dem Gipfel wohl im niedrigen einstelligen Bereich). Wir hoffen der Franzose hat seine Lektion gelernt und fragen uns ein bischen, wie er die letzten 2 Monate alleine auf Reisen überlebt hat... Zurück beim Camping hat Sebi dann doch noch seine Adleraugen ausgepackt und ein Handy auf der Strasse entdeckt, welches wir am nächsten Morgen bei der Rezeption abgegeben haben. Nach einer erfrischenden Dusche und mit gut gefülltem Karmapunktekonto sind wir zufrieden nach Mitternacht eingeschlafen.En savoir plus





















VoyageurWas für eine tolle Landschaft und was für eine schöne und lustige Beschreibung. Wir haben uns echt gekringelt vor Lachen😅. Der Franzose hat offensichtlich überlebt weil er echt einen Schutzengel hat und an diesem Tag sogar zwei❤.
VoyageurJa aber manchmal fragt man sich schon wie Leute überleben können 😅