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- Day 24
- Wednesday, July 31, 2024 at 12:10 PM
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 103 m
IndonesiaNgadisuryan7°48’38” S 110°21’46” E
Tag 23 + 24: HalIo Indonesien! 😄🥰

Nach nervenaufreibenden Stunden während des Flugs von BKK Don Mueng mit Transit in Kuala Lumpur (mit Gepäckabholung, erneuter Aufgabe 😩 und mit ungefähr 700 Security Kontrollen) kamen wir in Yogyakarta Indonesien an. Nach einer Stunde Taxifahrt kamen wir in unserem Homestay (Unterkunft bei Leuten Zuhause) im Zentrum an. Das Pendoporo Andari wird von einer Familie geführt. Die Leute in Indonesien scheinen etwas offener zu sein als die in Thailand, jedenfalls lächeln sie deutlich mehr und sind super nett und offen! Wir hatten die "Superior"-Zimmer-Option gebucht. Uns war nicht ganz klar, was das für indonesische Verhältnisse bedeutet 😆. Das Zimmer war sehr klein (eigentlich passte nur das Bett rein) und es gab kaum Raum fürs Sitzen oder das Ablegen von Klamotten. Manchmal war auch eine Echse oder ein paar Fliegen im Zimmer 🦎. Immerhin hatten wir eine Klimaanlage und eine eigene Toilette, was für die Region schon top ist! Nach dem Prince Palace Hotel in Bangkok mussten wir uns aber wieder etwas an einfachere Verhältnisse gewöhnen.
Wir gingen direkt nochmal los etwas essen. Die Wahl fiel auf DAS Gericht aus Yogyakarta: Nasi Gudeg. Das Lokal war auf Google Top bewertet, es SEI Yogyakarta. So gut sei das Gudeg dort! Wir bestellten das Nasi Gudek Krecek Komplit. Wir bekamen einen Teller mit etwas Reis und diversen undefinierbaren, vereinzelt drapierten Dingen in allen möglichen Brauntönen. Wie sich später herausstellte waren es Jackfruit, ein extrem gummiartiges und außen sowie innen(!) erdbraun gefärbtes Hühnerei und gefühlt jedes Körperteil eines Huhns (Brust, Leber, geröstete Haut, und nicht identifizierbares). Um es kurz zu machen, der Appetit ist uns bei diesem Anblick direkt vergangen und wir mochten das Gericht kein bisschen, es war einfach nur schrecklich. 😝
Auch gab es kein Messer, Indonesier essen auch nicht mit Stäbchen, sondern alles mit Gabel und Löffel, was das Essen eine halben Huhns schon marginal erschwert.
Das einzig Gute an der Geschichte ist, dass wir nicht Nasi Gudeg Krecek Kepala bestellt haben, da bekommt man noch den Kopf des Huhns komplett durchgebraten oben drauf serviert 🫠🐔. Unser Homestay Gastgeber hatte uns bevor wir los sind gefragt, ob javanesisches Essen für das Frühstück okay sei.... Das war also der Grund 😂 Das hatte uns schon verwundert aber leider(!) hatten wir bereits hocherfreut ja gesagt...
Am nächsten Tag hatten wir also etwas Angst vor dem Frühstück, dieses war aber zum Glück in Ordnung. Gesättigt und beruhigt besuchten wir den Kraton Palast des Sultans. Er hat symbolischen und kulturellen Wert für die muslimische Nation Indonesiens, tatsächlich hat das Land heute auch immer noch Sultanate, auch wenn dessen Macht und Ruhm nicht mehr mit dem vergangener Zeiten gleichzusetzen sind. Im Palast konnte man einiges über die speziellen Rituale und Zeremonien lernen, die die Sultanfamilien früher abhielten und teilweise noch heute abhalten. Beispielsweise dauert die Hochzeit (die Hochzeitsnacht ist ein besonderes Thema für sich) 3 Tage und 3 Nächte und ist voller kleiner Rituale. Die Geburt eines Kindes beginnt auch mit bestimmten Abläufen. Zum Beispiel wird die Plazenta direkt nach der Geburt von den Eltern gewaschen, in weiße Tücher gehüllt, geschmückt und anschließend vergraben. Es soll sich damit für die Ernährung und Versorgung des Kindes bedankt werden.
Auch das Kind wird von Anfang an in solche Prozeduren eingebunden. Wenn das Kind des Sultans etwa seine ersten eigenen Schritte macht, wird das Tedhak Siten abgehalten. Es läuft über bestimmte Farbfelder, um spezielle Charakterzüge zu erhalten. Es läuft beispielsweise über Weiß ⚪️, für die Reinheit seines Herzens.
Danach spazierten wir zum Wasserschloss. Ein Ort, der seinen Namen aus einer Zeit hat, wo der Sultan sich vor Angreifern in einem komplett von Wasser umhüllten Schloss verstecken konnte. Hier konnten wir auch seinen schönen Garten (Tamansari) mit Spa-Bereich für den Harem bewundern. Der erste Sultan hatte 24 Frauen, der heutige nur eine...
Dort bekamen wir auch die Technik des Batik erklärt, Kunst, bei der mit Wachs sehr akkurat beidseitig auf Stoff gemalt wird. (Ja, wir haben bisher auch etwas anderes unter "Batik" verstanden. 😂) Die Stoffe der Sultanskleider sind beispielsweise damit bedruckt und sind somit sehr hochwertig. Auch konnte man vor Ort richtige Batikgemälde erwerben, besonders schön sahen sie aus wenn Licht durch die Leinwand fällt. 😊
Außerdem durften wir den teuersten Kaffee der Welt probieren, den Kopi Luwak ☕️, der vor allem in Indonesien hergestellt wird. Eine Tasse kostete 100.000 indonesische Rupien (umgerechnet 6 Euro), was für Indonesien unfassbar viel ist. Ein normaler Kaffee kostet 0,6 Euro, also nur ein Zehntel davon. Würde man den Kaffee in Deutschland kaufen können, würde eine Tasse bis zu 80 Euro kosten... Aber warum ist er so teuer? Das liegt am Herstellungsprozess: Der Fleckenmusang (eine Schleichkatzenart) isst gerne Kaffeebohnen und ist dabei extrem wählerisch. Sie isst nur die besten Bohnen, welche im Darm fermentiert werden. Aus dem Kot kann man dann die Kaffeebohnen gewinnen, die dann noch aufwendig und lange getrocknet werden. Und wie schmeckt der Kaffee nun? Er schmeckt wirklich sehr gut: aromatisch, kräftig, vollmundig, so wie guter Kaffee eben schmecken sollte. Als wir beim Trinken des Kaffees über die Verhältnisse bei der Herstellung lasen, ist uns die Euphorie aber vergangen. Die Tiere sind nicht mehr wild, sondern werden in Käfigen gehalten und nur noch mit Kaffeebohnen gefüttert, was zu Angst, Stress und einer höheren Sterberate der Tiere führen soll 🤯. Deswegen haben wir dann auch keine Packung gekauft und begnügen uns mit unserem normalen Kaffee in Deutschland, der auch sehr gut und wenn richtig zubereitet, sogar noch leckerer als der teuerste Kaffee der Welt ist. 😋
Wir rechneten dann mal aus, wieviel Geld wir ungefähr für unsere nächsten Aktionen brauchen würden. Ich kam zu dem Schluss, dass ich 15 Millionen indonesische Rupien abheben müsste. Der Geldautomat verweigerte mir die Auszahlung mit dem Hinweis, dass 1,25 Millionen die Obergrenze sei. Ich müsste also 12 Mal den Maximalbetrag abheben. Nach 2x 1,25 stellte ich aber bereits fest, dass mein Portemonnaie fast platzte, weshalb ich es erstmal dabei belies. Das sind first world problems! 😅 Ich fühle mich jedenfalls direkt ultra reich. Wenn man schnell Millionär werden will, muss man nur nach Indonesien reisen. 😀
Zum Abschluss des Tages besuchten wir Malioboro. Auf dieser Flaniermeile gibt es viele Shops und Lokale. Man konnte hier Batikkleidung oder andere lokale Spezialitäten erwerben. Etwas skurril war auch folgende Situation: Ich wurde von einer Muslimin angesprochen, ob ich mit Ihrem Sohn ein Foto machen könne 😆. Wir trauten uns nach langem(!) Zögern, wieder in einem indonesischen Restaurant essen zu gehen. Gott sei dank, denn es war wirklich lecker! Wir bestellten verschiedene Nasi Goreng Varianten mit Ei (die sehr lecker waren) und konnten sogar noch eine uns bisher unbekannte Kaffeespezialität probieren: den Kopi Joss. Kopi Joss ist ein einzigartiges indonesisches Getränk, das durch seine Zubereitungsart besticht. Zuerst wird ein starker Kaffee zubereitet. Auf den heißen Kaffee werden dann glühende Kohlen gelegt! Ein Stück Zuckerrohrzucker wird auf die Kohlen gelegt, bis er karamellisiert. Um den Kaffee abzukühlen und den Geschmack zu intensivieren, wird Eis hinzugefügt. Die glühenden Kohlen karamellisieren den Zucker und geben dem Kaffee einen einzigartigen, leicht rauchigen Geschmack. Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht an der Kohle verbrennt, darf sie aber auf keinen Fall rausnehmen 😄.
Zufrieden und gespannt gingen wir schlafen, da wir für das, was wir am nächsten Tag vorhatten, gut ausgeruht sein mussten...🫣🤫Read more
Traveler
Sehr bunt!
Traveler
👍😘
Traveler
Also, wie ich verstanden habe, gegessen habt ihr das nicht.🫣
TravelerJan hat es tatsächlich fast komplett heruntergewürgt 🤢 ich habe hauptsächlich den Reis gegessen 😅