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  • Day 248

    Der wahrscheinlich verrückteste Tag

    April 14, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 12 °C

    Heute war wahrscheinlich der verrückteste Tag meiner gesamten Reise.
    Am Morgen war das Wetter immer noch nicht gut, also kein Grund in Wanaka zu bleiben. Deswegen bin ich in Richtung Queenstown gefahren. Kurz vor Queenstown gibt es den berühmten Bungy Jump. Ein Muss in Neuseeland. Man stürzt sich von einer 43 m hohen Brücke runter in eine Schlucht, durch die ein wunderschöner Fluss fließt. Das ist der älteste und für Neuseeland berühmteste Bungy. Ich bin also hin und habe mir erst einmal angeschaut, wie das so aussieht und man bekommt schon so viel Adrenalin allein vom zu schauen. Mir war es schon etwas mulmig zu Mute, wenn ich daran dachte mich dort runter zu stützen. Aber ich dachte mir auch, wenn ich es jetzt nicht mache, mache ich es wahrscheinlich nie. Also rein in den Shop, Ticket gekauft und dann anderthalb Stunden warten. Was in diesen anderthalb Stunden passierte erzähle ich gleich, jetzt aber erst einmal mein Bungy Abenteuer: Zuerst wird man gewogen, damit auch das richtige Seil für einen ausgewählt wird. Dann noch einmal kurz warten, den Leuten vor einem in der Schlange Mut zureden, den man selbst nicht wirklich hat und dann geht es los. Die Beine werden mit einem Handtuch und Stricken zusammen gebunden außerdem hat man so ein Sicherheitsgurt um, wie beim Klettern. Nach der Frage, ob man mit dem Kopf ins Wasser eintauchen möchte (Nein! Definitiv Nein!) wird beides an das Bungy befestigt und man darf mit seinen zsm gebundenen Beinen zur Plattform tippeln. Und dann steht man da unter sich die Schlucht, ein letztes Mal in die Kamera winken und dann 3-2-1 und ja ich bin tatsächlich sofort gesprungen. Und ich muss sagen, dass das der schlimmste Moment war, sich selbst dazu zu überwinden zu springen. Und dann fliegt man kurz und dann kommt man wieder hoch wie so ein Flummi und das geht dann noch ein paar Mal so weiter, was echt Spaß macht. Unten wird man dann per Boot aufgefangen und darf dann mit immer noch leicht zitternden Knien wieder hoch laufen. Der teuere Spaß war ziemlich schnell vorbei und mein zweiter Gedanke (nach Oh mein Gott ich hab das gerade ernsthaft gemacht?!!!) war: "Nochmal, nochmal, nochmal"! Dann habe ich mir noch das Video meines Sprunges gekauft und mein Shirt abgeholt. Und dann habe ich mich um meine zweite sehr verrückte Sache an diesem Tag gekümmert:
    Denn in den anderthalb Stunden, in denen ich warten musste wollte ich eigentlich nach Arrowtown fahren. Ich fahre rückwärts, schon etwas holprig, aus der Parklücke raus, schalte in Drive und *hässliches Geräusch* und nix passiert. Der Motor läuft, der Gang ist drin und das Getriebe hinüber. Heißt es fährt nicht mehr. Eine Familie hat mir dann geholfen das Auto wieder in die Parklücke zu schieben. Nach einer halben Stunde hatte ich mich dann auch wieder so weit beruhigt, dass ich meine Versicherung, ähnlich dem ADAC anrufen konnte. Die haben mir in der Zwischenzeit einen Abschleppwagen organisiert und ich habe mich mit dem Bungy kurzzeitig auf andere Gedanken gebracht. Danach kam dann der Abschlepper, ein sehr netter Herr, mit dem ich mich während der Fahrt nach Queenstown über meine weiteren Möglichkeiten unterhalten habe. Das Auto für ein paar Hundert Dollar noch an irgendeine Werkstatt loszuwerden sei unmöglich. Macht hier niemand in Neuseeland. Und naja privat kauft ja keiner ein Auto, mit kaputtem Getriebe. Normalerweise würde eine Entsorgung 100$ kosten, für mich macht er es aber kostenlos. (Ich muss anscheinend ziemlich elendig ausgesehen haben)
    Also habe ich all mein Zeug, bzw so viel ich tragen konnte aus meinem Auto rausgenommen, mich von meinem geliebten Auto nach 8 Monaten und mehr als 20'000km verabschiedet und mich ins Zentrum begeben um mir irgendeine Übernachtungsmöglichkeit für diese Nacht zu finden. Was nicht wirklich einfach ist, wenn man ohne eine Reservierung an einem Feiertag da steht. Letztendlich bin ich jetzt auf einem Campingplatz im Zelt und hoffe, dass der morgige Tag etwas ruhiger wird.
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