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  • Day 6

    Tag 6 Granada - El Almendral

    September 22, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 16 °C

    Gute ausgebaute Straßen mit kaum Verkehr und landschaftlichen Highlights machten die Route ins abseits gelegene El Almendral zu einer wirklich schönen Tour. Eine Stunde nach dem Start schloss ich auf Daniel auf, einen Bikepacker aus der Schweiz, der vor einigen Monaten aufbrach den Jakobsweg zu radeln, im Anschluss rollte er die Küste Portugals hinunter bis zum Süden Spaniens und jetzt ist er auf dem Weg zurück in die Schweiz.
    Wir radelten gemeinsam bis kurz vor Guadix, wo sein Endpunkt für diesen Tag lag. Hier durchquerten wir auch den bisher schönsten Teil der Tour. Es ging an einem Stausee entlang, durch schöne Schluchten, bis wir kurz vor Guadix in einem Canyon landeten, der mit seiner farbvielfalt aus Rot- und Gelbtönen eine filmreife amerikanische Kulisse abgibt. Eine Rally mit ca. 20 Jahren alten Fahrzeugen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich querte des öfteren unseren Weg.
    Kurz darauf fuhren wir dann getrennt weiter. Zu gerne hätte ich noch einen Plausch mit ihm gehalten. Es ist immer interessant, Menschen zu treffen die interessante Geschichten zu erzählen haben und wenn man noch sympatisiert mit dem gleichen Hobby, kann es nur ein gutes Zusammkommen sein. Jedoch wollte ich nicht zuviel Zeit verstreichen lassen. Bis El Almendral, was sehr abgelegen in einem Seitental im sonst schon dünn besiedelten Osten der Sierra Nevada liegt, waren es noch gute 4 Stunden Fahrzeit. Diese Unterkunft buchte ich bereits einen Tag zuvor, da grundsätzlich nur zwei zur Auswahl standen, mehr gab es in dieser Gegend nicht auf Booking.com.
    Die Strecke lief zugegeben dank des Rückenwindes hervorragend. Hinab ins Tal erinnerte mich der Wirtschaftsweg entlang der Autobahn durch sein stellenweises starkes auf und ab an das Gefühl in einer Achterbahn zu sitzen und die G-Kräfte der Beschleunigung und das fallende Herz beim Übergang der Steigung in das Gefälle zu spüren. Es war sehr Einprägsam.
    Auf den letzten zwei Kilometern war die Unterkunft nur noch auf einen Schotterweg erreichbar.
    "Wohin komme ich da nur" dachte ich mir. In Mitten vom Nirgendwo stand dann doch eine sauber hergerichtetes B&B, dass mit seiner weißen Fassade weit in die Umgebung strahlte. Angekommen begrüßten mich dann keine einheimischen Bauern, sondern ein Auswanderer-Pärchen aus Belgien.
    Der Abend klang noch etwas mit meinen holländischen Nachbarn aus.

    Übrigens ist dieser abgelegen Ort zum Sterne schauen sehr interessant. Hier steht das Carlo-Alto-Observatorium, ein Deutsch-Spanisches Projekt.
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