• Bratislava

    May 23 in Slovakia ⋅ ☁️ 13 °C

    Ganz so leise wie erhofft war unsere Nacht dann leider doch nicht.  Ab und zu hat man einen Zug gehört und auf der Donau haben sich die ganze Nacht die Schiffe die Strömung hinauf gekämpft.  Um 6.45 Uhr kam dann die Müllabfuhr und hat hinter uns die Tonnen geleert und um 7 Uhr eine Kehrmaschine, die über eine Stunde den Platz gesäubert hat.  Gut,  dass wir gestern Abend so platt waren und früh im Bett lagen. Einen Wecker braucht man hier auf keinen Fall…

    Nach dem Frühstück stand dann auch nicht die Fahrt in die Stadt auf dem Plan,  sondern ein Anruf in der Werkstatt.  Denn seit unserer Abfahrt gehen einige elektronische Dinge an Bord nicht.  Lichter flackern,  die Steckdosen kriegen nur ab und zu Strom und die Klospülung geht gar nicht.  In der Werkstatt haben wir die Auskunft bekommen,  dass wahrscheinlich mit der Masse etwas nicht stimmt und wir in den Verteilerdosen die Kontakte von bestimmten Kabeln prüfen sollen.  Da die natürlich alle schön in und unter Schränken versteckt sind,  hieß es,  alles ausräumen und schauen. 

    Andi hat draußen am Hauptverteiler angefangen, nichts gefunden und die Laune hat sich nicht gebessert.  Ich habe innen den Küchenschrank leer geräumt und tatsächlich war dort ein Kabel lose.

    Da wir unser Glück nicht glauben konnten,  haben wir die Elektrik probiert und es ging wieder alles.  Gott sei Dank. 

    Um 10.49 Uhr ging der Bus nach Bratislava.  Für 2,50 Euro pro Nase wurden wir zügig über die Grenze in die Slowakei gebracht und kurz vor der Donaubrücke, die in die Stadt führt,  sind wir aus dem Bus gesprungen.  Unterhalb der Straße führte eine Fußgängerbrücke, von der aus man einen ersten Blick auf die Stadt werfen konnte.  Auf der Brücke kam uns dann eine Gruppe Schüler mit einem Plakat in der Hand entgegen,  die gesungen und gefeiert haben.  Davon haben wir in der Stadt dann noch einige andere gesehen.  Sie haben sie ihr Abi gerade frisch in der Tasche und feiern in der ganzen Stadt.  Nebenbei haben sie Geld für ihre Feier gesammelt und irgendwie gute Laune gemacht.  Außerdem haben wir am Ufer der Donau dann auch die ganzen Flusskreuzfahrtschiffe gesehen,  die an unserem Stellplatz vorbei gefahren sind. 

    Unzählige Reiseführer haben ihre Gruppen durch die Stadt geführt,  in die wir dann auch eingetaucht sind.  Die historische Altstadt von Bratislava ist echt sehenswert.  Nicht riesig,  gut zu Fuß zu erkunden und wirkt fast wie ein Museum,  da man gefühlt nur Touristen sieht.  Da es aber hier auch kaum Geschäfte gibt,  ist es nicht verwunderlich,  dass die Einheimischen hier nicht unterwegs sind. 

    Wir haben uns durch die Straßen treiben lassen ohne ein bestimmtes Ziel,  denn so entdeckt man meistens die interessantesten Dinge. Immer wieder sind uns die Schulklassen begegnet.

    Wie so üblich,  hat sich irgendwann der Hunger gemeldet und wir sind in einem richtig hippen Laden namens „Brixton house“ gelandet,  in dem man aus dem Staunen nicht mehr raus kam. Es war so cool eingerichtet,  dass es einfach gute Laune gemacht hat.

    Nach der Pause ging es bergauf auf das Schloss,  von wo aus man einen tollen Blick auf die Stadt hatte. Der sehr gepflegte Garten, der unter anderem mit Buchsbaumhecken angepflanzt war,  wurde von jedem deutschen Besucher mit den Worten „Oh,  hier war der Zünsler noch nicht“ kommentiert.

    Gegen Nachmittag sind wir mit dem Bus dann wieder zurück zum Camper.  Unser Fazit: Bratislava ist eine süße kleine Hauptstadt,  deren Besuch lohnt.

    Zurück am Womo haben wir überlegt,  wie unsere Tour weiter gehen soll.  Der Wetterbericht für Rumänien zeigt fast für das ganze Land in den nächsten 4-5 Tagen Dauerregen an,  worauf wir nicht wirklich Lust haben.  Sollen wir statt dessen in die Slowakei oder Budapest in Ungarn dran hängen? Der Plattensee wäre auch eine Option.  Und so haben wir die Wetterberichte, verschiedene Campingplätze und Routenoptionen überlegt. Man kann gespannt sein,  wohin es uns zieht…

    Zum Abend kam die Sonne nochmal richtig schön raus,  was Andi animiert hat,  die Drohne raus zu holen.  Und es hat sich gelohnt!
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