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- Day 11
- Sunday, June 1, 2025 at 1:18 PM
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 444 m
RomaniaAlmen46°2’54” N 24°25’51” E
Kirchenburgen

Sibiu, das wir uns gestern angeschaut haben, liegt schon mitten in Transsyivanien. Normalerweise bringt ja jeder diesen Begriff mit Dracula in Verbindung. Dieser ist uns bisher noch nicht begegnet, aber wir sind ja noch ein paar Tage da… Allerdings heißt Transsilvanien ins deutsche übersetzt Siebenbürgen.
Heute früh, als wir den Campingplatz verlassen haben, hat uns im Radio mal wieder Cherry cherry lady von Modern Talking überrascht. In jedem möglichen Land, vor allem eigentlich in Südamerika, hört man ständig Lieder von Modern Talking, außer in Deutschland.
In Rumänien sind Ortschaften irgendwie anders aufgebaut als bei uns. Meistens gibt es nur eine ewig lange Hauptstraße, Seitenstraßen nur sehr selten. Die Häuser grenzen mit der schmalen Seite an die Straße und sind dann nach hinten oft recht lang.
Wovor ich bzw. wahrscheinlich wir beide vor Rumänien ein bisschen Respekt oder sogar Angst hatten, war das Thema Straßenhunde. Angeblich gibt es ja hier sehr viele davon, was auch ein Grund dafür ist, dass wir bisher immer auf Campingplätze gefahren sind (neben den Bären, die hier rum laufen…). Wer mich kennt weiß, dass ich manchmal ordentlich Angst vor Hunden habe und die erste Begegnung ist mir schon im Hinterkopf. Umso bemerkenswerter finde ich, dass wir erst in einem Ort welche gesehen haben.
Ein anderes Thema ist, dass das Land sehr viel fortschrittlicher ist als erwartet. Man sieht zwar ständig die Schilder, dass gewisse Straßen nicht mit Pferdekarren befahren werden dürfen. Tatsächlich haben wir uns heute gefreut, endlich mal welche zu sehen und nicht nur die dicken deutschen Autos.
Unser erstes Ziel war heute die Kirchenburg von Alma Vii. Diese Kirchenburgen sind hier recht weit verbreitet.
Die Kirche steht inmitten der Befestigung und bei Angriffen der Dörfer haben sich die Leute hierher geflüchtet.
Bei dieser Burg gibt es vier Türme, von wo aus die Gegend beobachtet wurde. In der Mitte steht die Kirche und hier hat man wieder die enge Verbindung zu Deutschland sehen können. An der Empore hingen große in deutsch bestickte Tücher, die an Verstorbene erinnert haben. Kein einziges in rumänischer Sprache.
Von einem der Türme konnte man gut den Aufbau der Orte mit den langen Wohnhäusern weg von der Straße erkennen.
Andi hatte am Eingang gefragt, ob er hier Drohne fliegen darf und er durfte. Also hat er sie ausgepackt und tolle Aufnahmen machen können. Was richtig schön war, war die Tatsache, dass wir hier alleine waren. Keine Touristenmassen, sondern einfach nur Dorf um uns herum.
Ein paar Kilometer weiter sind wir nach Biertan gekommen, wo ebenfalls eine Kirchenburg steht, die sogar UNESCO Weltkulturerbe ist und die auch deutlich größer war.
Hier war auch gleich viel mehr los. In der Kirche war eine Ausstellung auf deutsch, wo über die vielen deutschen Orte in der Gegend berichtet wurde. Wir sind kurz vorher durch Reichendorf gefahren, wo die Häuser heute aber ein anderes Bild abgeben.
In der Kirchenburg gab es ein Ehegefängnis. Wenn sich Eheleute zerstritten hatten und das Gefängnis gerade frei war, wurden sie so lange eingesperrt, bis sie sich wieder vertragen haben. Nicht die schlechteste Idee…
Ca 20 km weiter lag die Stadt Sighisoara oder auf deutsch Schäßburg. Sie steht auch seit 1999 auf der UNESCO Weltkulturerbe Liste. Direkt in der Stadt gibt es einen Campingplatz, der nicht der günstigste für Rumänien ist, aber man ist in 5 Minuten in der Stadt. Wir haben eine kleine Pause gemacht und dann ging es los. Über eine Brücke kamen wir in die Stadt und anfangs dachte man, dass es ganz nett ist.
Bis man in die Oberstadt gekommen ist. Da hat es nett nicht mehr getroffen. Auf dem Hügel lag eine traumhafte Altstadt.
Angeblich wurde hier Graf Dracula geboren und hat hier gelebt, wofür es aber keinerlei offiziellen Nachweise gibt. Wir sind über viele Stufen bis zur Kirche und Bergschule gelaufen, die ihrem Namen alle Ehre macht. Wenn die Schüler und Lehrer morgens hier angekommen sind, haben sie das erste Sportprogramm hinter sich.
Wir sind kreuz und quer durch die Gassen geschlendert.
Zurück bergab fanden wir die Dächer einfach wieder nur faszinierend.
Die Straßen und Restaurants waren mit Einheimischen gefüllt, die das Wochenende haben ausklingen lassen.Read more