• Eierlikör, Bohnen & Speck und Bodo

    21. Mai in den Niederlanden ⋅ ☁️ 13 °C

    Kaum losgelaufen, standen wir auch schon wieder – diesmal allerdings teilweise freiwillig. Matthias hatte einen Vinyl-Laden entdeckt und er war kurz davor sich dort häuslich niederzulassen. Dann erst nach Links ein Käseladen, und dann nach rechts ein Schlachter. Nils machte noch einen kleinen Abstecher in einen Schuhladen, die restliche Crew folgte.

    Im Café wurden wir dann sesshaft. Die Sonne kam raus und mit ihr das halbe Federvieh von Sneek. Besonders ein paar freche Dohlen, die sich benahmen, als wären sie die eigentlichen Gäste. Kekse waren nicht sicher.
    Nach dem Kaffee ging’s in Richtung Aldi – ein kleiner Einkauf für heute Abend.

    Wieder an Bord und auf dem Wasser wurde es ernst. Hauptfahrwasser, große Schiffe, große Wellen. Das ruhige Geknatter durch kleine Kanäle war Geschichte. Nils versuchte noch, ein Frachtschiff auf dem Sneeker Meer zu überholen. Das Ganze endete in einem Duett aus Bugwellen – Überholen? Nicht mit der Sylvia, denn schneller sind wir nicht wirklich.

    Zum Glück zauberte Tim einen Snack – der die Zeit bis zum Abendessen überbrückte. Unter einer Eisenbahnbrücke durch, kurz darauf über eine Autobahn hinweg – nautisches Pingpong auf drei Ebenen.

    Hinter Grou fanden wir einen perfekten Anlegeplatz. Wind? Egal. Das Boot liegt mittlerweile in Sekunden fest. Die Crew läuft wie ein Uhrwerk.

    Dann wurde es richtig gemütlich: „Port Royale“ wurde gespielt, dazu Eierlikör und Bier – eine Kombination, die klügere Menschen vielleicht vermeiden würden. Nicht wir. Wir nennen das: Charakterbildung.

    Der Soundtrack unserer Reise? Schwer zu sagen.
    Immer wieder taucht plötzlich „Bodo mit dem Bagger“ aus den Lautsprechern auf – ganz so, als hätte unsere Playlist ein Eigenleben entwickelt. Warum gerade Mike Krüger? Keine Ahnung. Vielleicht versteht das nur das Sylvia.

    Aber auch „Guten Morgen, Sonnenschein“ hat sich still und heimlich zum Frühstücksklassiker etabliert. Der perfekte Start in den Tag, wenn man auf einem Boot aufwacht und erstmal die Kaffeemaschine anschmeißt.
    Festgelegt haben wir uns noch nicht – die Diskussion läuft noch.

    Zum Abendessen gab’s dann Bud-Spencer-Style „Bohnen mit Speck“, liebevoll veredelt mit Kartoffeln. Nach mehreren Runden Uno und noch ein paar Bierchen wurde es langsam still auf der Sylvia.

    Morgen wartet unsere letzte Etappe. Ein bisschen wehmütig? Ja, schon. Aber erstmal: Gute Nacht!
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