• Philipp Wehmann
  • Nicole Wehmann

Bolivien 2023/24

Eine Reise mit Nicole, Kolya, Emil und Luzie im Auto nach und durch Bolivien Leggi altro
  • Die Pucará von Tilcara

    23 gennaio 2024, Argentina ⋅ ☁️ 16 °C

    Tilcara liegt am südlichen Eingang der Quebrada de Humahuaca. Diese Quebrada bildet einen natürlichen Korridor in Nord-Süd-Richtung mit einer Länge von etwa 155 km auf einer Höhe zwischen 3.000 und 2.000 m, in dem sich das Becken des Río Grande befindet. Dieser Korridor wurde durch die Geschichte hindurch als Transitweg sowie als wirtschaftliche, soziale und kulturelle Verbindung genutzt. Es gibt sichtbare Spuren prähistorischer Jäger/Sammler und früher Ackerbauern (9000 v. Chr. bis 400 n. Chr.), strukturierter landwirtschaftlicher Gesellschaften (400-900 n. Chr.), vorspanischer Siedlungen (900-1430/80), der Herrschaft des Inka-Reiches (1430/80-1535) wie auch der Spanier (1535/93-1810).
    Einen Kilometer von Tilcara entfernt liegt mit Pucará, das uns als eine der wichtigsten archäologischen Anlagen in Argentinien angekündigt wird. Pucará ist Quechua und bedeutet „Festung“. Da die Pucará von Tilcara allerdings im Gegensatz zu anderen keine Verteidigungsanlagen besaß, handelte es sich wohl eher um ein Verwaltungszentrum als um ein militärisches Zentrum der Omaguaca-Indianer, die als Ureinwohner der Gegend gelten.
    Tilcara war ein wichtiger Haltepunkt auf dem Qhapaq Ñan, dem System von Pfaden und Straßen, das Tahuantinsuyo verband. Die Inka bezeichneten ihr Reich als Tawantinsuyu, „die vier Suyu“ (Provinzen), deren Ecken sich in der Hauptstadt Cusco trafen. Der Südteil des Reiches, Qulla Suyu, reichte bis in das heutige Argentinien hinein, wo auch Tilcara liegt. Das Volk von Tilcara gehörte erst seit etwa hundert Jahren zu Tahuantinsuyo, als die Spanier in Südamerika einmarschierten.
    Entdeckt wurde Pucará 1908 vom Ethnografen Juan Bautista Ambrosetti und seinem Schüler Salvador Debenedetti. Debenedetti wollte die Ruinen rekonstruieren, was dann bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts geschah.
    Heute steht also diese Ausgrabung auf dem Programm. Wie es aber zu befürchten stand, ist eine solch rekonstruierte Stätte nicht das, was man sich erhoffen würde. Landschaftlich durchaus nett auf einer Anhöhe über dem Ort des heutigen Tilcara gelegen, inmitten von vielen Kakteen (irgendwo habe ich gelesen, dass diese auch zum Schutz der Anlage gedient haben sollen), sind es am Ende doch nur Steinhäuser und Hütten, bei denen völlig unklar ist, ob sie tatsächlich so ausgesehen haben. Mit kommt das eher spanisch vor …
    Mit der Ausgrabung füllen wir den späten Vormittag, schauen dann durch einige Stoffgeschäfte (Nicole etwas intensiver als andere Familienmitglieder) – da gibt es sehr hübsche Sachen -, machen dann einen Gang durch den netten Ort (dieses Mal auch nicht so überfüllt wie noch im Winter) und runden das Ganze mit einem leckeren Essen mit Lamm, Lama und Forelle und mit einem Sprung der Kinder in den Pool unserer sehr angenehmen, außerhalb des Ortes gelegenen Unterkunft ab.
    Insgesamt also ein ruhiger und schöner Abschluss unseres Aufenthalts in den Bergen – morgen geht es wieder zurück ins Flachland ...
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  • Abschluss der Reise

    25–28 gen 2024, Argentina ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir starten unsere Rückreise durch Argentinien. Die erste Etappe führt uns von Tilcara nach Termas de Rio Hondo. Den Ortsnamen hatten wir schon am Meer in Cariló durch Flugzeuge promoten gesehen, jetzt haben wir die Gelegenheit, uns den Ort mal anzuschauen. Thermalbad und Hochsommer passt nicht so ideal zusammen, so dass das Hotel recht leer ist, der Ort auch – wir bevorzugen das. Und so planschen die Kinder einen Nachmittag und einen ganzen Tag im warmen Pool, Nicole genießt das Spa (mir ist das Wasser zu heiß), wir gehen einmal in den Ort zum Essen, auf Spaziergänge verzichten wir ansonsten – Ausruhen ist auch mal nicht schlecht.
    Nach anderthalb Tagen geht es weiter nach Rafaela, einer recht beliebigen Landstadt in der Provinz Santa Fe – die Piste wird nun langweilig, alles flach, gleich aussehend, weit. Abends essen wir etwas in der Stadt, die Qualität ist nicht toll, aber der Kellner nett und, sagen wir einmal, kommunikativ.
    Nun sind wir auf der letzten Strecke, 500km noch bis Buenos Aires. Samstags sind die Straßen frei und so kommen wir entspannt durch.
    Was bleibt von der Reise?
    Es gibt sicherlich einfachere Länder, um sie mit Kindern zu bereisen. Sie sind halt doch sensibler auf Magen/Darm - so viel mit Inhalten, die oben und unten rauskommen, hatten wir noch nie zu tun -, und das immer in dem Bewusstsein, dass die Gesundheitsversorgung nicht die ideale ist. Die Hilfsbereitschaft der Bolivianer ist nicht so ausgeprägt, wie man sie in Argentinien findet; das hat sicherlich auch mit der Schüchternheit der Indigenas zu tun, macht es für den ausländischen Reisenden aber auch nicht einfacher. Allerdings darf man auch nicht diejenigen vergessen, die uns wohl geholfen haben – der Herr an der Tankstelle von Potosí, unser Reiseführer Sergio mit Fredy, Ernesto, unserem Hotelier in La Paz – das war schon nett.
    Die Benzinfrage machte das Reisen aber auch unangenehm, nie konnten wir sicher sein, an den Ort zu gelangen, an den wir gelangen wollten – blöd. Schließlich noch die Blockaden, die in Bolivien wohl häufiger vorkommen. Also so eine Grundunsicherheit war latent immer vorhanden, und alleine wäre das wohl zu verkraften, aber mit Kindern im Gepäck nervt das doch ungemein.
    Andererseits hatten wir viele wunderbare Erlebnisse, haben tolle Landschaften bewundern können und nette Menschen kennengelernt. Das Reiten in Tupiza, der Bergbau in Potosí, die Estancia bei Potosí, die schöne Stadt Sucre, die Wanderung am Codo de los Andes, die Fahrt aus dem Dschungel hinter Santa Cruz hinauf nach Cochabamba, die beeindruckende Lage von La Paz und die hochinteressanten Ausflüge nach Tiwanaku und an den Titicaca-See, der Salar von Uyuní und die wunderschöne Fahrt von Uyuní nach Villazón – das waren nur die Highlights, und die haben die Reise für uns absolut wertvoll gemacht.
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    Fine del viaggio
    27 gennaio 2024