Satellite
  • Day 55

    Segeltrip ⛵️Panama - Kolumbien

    November 26, 2021, Caribbean Sea ⋅ 🌧 27 °C

    Was für ein Erlebnis!! 😍 Wir haben den wohl aufregendsten und abenteurlichsten Teil unserer Reise gut überstanden und sind in Kolumbien angekommen!
    Nach einer Nacht in Puerto Lindo stand der spannende Tag der Abreise unserer großen Segelreise von Panama nach Kolumbien an!
    Vormittags stand ein Meeting mit unserem schwedischen Captain Goeran auf dem Programm, der uns alles organistotisch Wichtige nochmals näher gebracht hat. Viel interessanter war aber natürlich mit welchen 8 anderen Personen wir die nächsten 6 Tage gemeinsam auf einem Boot verbringen werden.
    Glücklicherweise waren aber alle super sympathisch und man hat sofort gemerkt, dass das eine super Truppe ist - von Dänemark, den USA, Belgien bis Holland war alles vertreten. Abends wurden wir dann endlich zum Schiff gebracht, welches unser Zuhause für die nächsten Tage sein sollte. Die „Quest“ war einfach ein Traum!! Sie wurde von unserem Captain ein Jahr lang geplant und dann 15 Jahre lang selbst gebaut!
    Nachdem wir alle auf unsere Kabinen verteilt wurden legten wir abends um 22 Uhr ab und das Abenteuer begann! Eine aufregende Nacht stand uns bevor.
    Obwohl wir uns ja noch nicht mal auf dem offenen Meer befanden war die erste „Überfahrt“ zu den San Blas Inseln eine recht wacklige Angelegenheit . Geschlafen haben wir kaum (zumindest alle außer Stefan 😤) und die Fische wurden in der Nacht auch ein bisschen gefüttert (zum Glück nicht von uns 😉).
    Als wir am nächsten Morgen in Mitten der Sam Blas Inseln ankamen, war jegliche Müdigkeit und auch das schlechte regnerische Wetter schnell vergessen.
    Wir haben 3 wunderschöne Tage um die Inseln verbracht, hatten unfassbar leckeres Essen, haben viele Schnorcheltrips unternommen und sind gemütlich rumgeschippert!
    Es war wirklich ein unbeschreiblich schönes Gefühl und wir waren voller Lebensfreude!
    Unbewohnte Inseln, glasklares Wasser, Palmen und weißer Strand, wie man es sonst nur von Bildern kennt.
    Viele der Inseln bieten gerade Platz für 4 Palmen 🌴
    Auch das Miteinander unserer Gruppe war einfach super! Es wurde sich stets gegenseitig geholfen und tolle Gespräche geführt.
    Am beeindruckendsten war sicherlich das niederländische Ehepaar (beide schon fast 60 Jahre alt), das gemeinsam mit ihren Fahrrädern die Welt bereisen. 35.000 km haben sie bisher zurückgelegt, am Tag um die 120 km. Für die beiden war das „gefangen sein“ auf einem Schiff natürlich eine riesen Herausforderung 😉
    Am vierten Tag mussten wir die San Blas Inseln dann leider wieder verlassen. Um 17 Unr ging die 30-stündigen Überfahrt auf dem offenen Meer Richtung Cartagena in Kolumbien los.
    Anfangs war der Wellengang ja noch ganz lustig, als es aber dunkler wurde, die Wellen immer heftiger und durch einen Defekt an der Frischwasserpumpe auch kein Trinkwasser mehr vorhanden war, kippte die Stimmung ein wenig.
    Abendessen gab es auf Grund des Seegangs nur aus Schüsseln und viele konzentrierten sich jetzt nur noch auf sich selbst und darauf, das Essen in sich zu behalten 🙈 (zumindest diejenigen, die überhaupt noch was essen konnten).
    Während die eine Hälfte also ko**** über der Reling hing, hat der Rest 2 Meter weiter Spaghetti gegessen 😅 Weitere Details ersparen wir euch lieber😆
    Als wir uns ein wenig an den Wellengang gewöhnt hatten, haben wir versucht in unserer Kabine zu schlafen. Stefan ist zwar unter Deck in der Kabine geblieben, aber an viel Schlaf war nicht zu denken.
    Leni dagegen war es schon während dem Essen ziemlich übel und hat daher die ganze Nacht mit einigen anderen über Deck an der frischen Luft verbracht.
    Immerhin war der Sternenhimmel in dieser Nacht atemberaubend schön 💫
    Gegen später hat es dann aber leider wieder geregnet, gedonnert und geblitzt. Und nein, Wasser gab es immer nich nicht.
    In diesen Momenten war die Tatsache, dass man im Regen auf dem blanken Boden eines Schiffes liegt aber recht egal. Der Körper war weiterhin im „Überlebensmodus“ 😬
    Mit dem letzten Schluck Wasser, der noch in einer Flasche war, wurden weitere „seasicknes“ Pillen geschluckt.
    Auch unser Kapitän, der das Schiff ganz alleine gesteuert und perfekt im Griff hatte, hat sich ab und zu zum Schalfen auf den Boden gelegt. Sonst war er fast die ganze Zeit wach, hat sich rührend um uns gekümmert und uns tolle Geschichten von seinen Abenteuern auf hoher See erzählt.
    Einmal wäre er tatsächlich fast selbst ums Leben gekommen, als er das Schiff + Besatzung vor 30 Meter hohen Wellen retten musste - mit Erfolg! Noch heute bekommt er von den Passagieren am Jahrestag der Ereignisse Dankesnachrichten.
    Als die Nacht endlich überstanden war, waren wir doch alle ziemlich fertig und gerädert. Immerhin funktionierte jetzt endlich die Wasserpumpe wieder. Trotzdem lag nochmals ein ganzer Tag und eine ganze Nacht auf dem offenen Meer vor uns 😨
    Große Lichtblicke waren aber die 3 Delfinschulen, die unser Boot über den Tag verteilt immer wieder begleiteten. Spätestens jetzt konnten glücklicherweise wieder (fast) alle lachen.
    Früher als geplant sind wir dann um 23 Uhr im Hafen von Cartagena angekommen und konnten endlich wieder in unseren Kabinen mit offenem Fenster schlafen und eine ausgiebige Dusche nehmen 🙏
    Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück auf der Quest wurden wir von Goeran auf dem Festland abgesetzt und unsere Reise war um ein großes Abenteur, welches niemand von uns je wieder vergessen wird, reicher 🙂
    Read more