• Phang Nha

    18. februar 2023, Vietnam ⋅ ☁️ 19 °C

    In Phong Nha angekommen hielten wir erstmal eine kleine Siesta bevor wir Abends mit den beiden Australiern, welche schon in Sapa unseren Weg gekreuzt hatten, essen gingen und stundenlang das klassische vietnamesische Kartenspiel (gefühlt jeder im Land kennt das Spiel) spielten.
    Am Morgen danach startete unser Höhlen Abenteuer, wo wir morgens früh abgeholt wurden und eine Stunde in einen abgelegeneren Ort des Nationalparkes, in dem die mitunter größten Höhlen der Welt liegen, gebracht wurden. Nach kurzem Breefing und unterzeichnen des Waivers in "ah mei, wird schon nix passieren"-Manier ging es zu fuß zwei Stunden in einer 4er Gruppe in den Dschungel. Tief in Dschungel stiegen wir durch ein kleines, 2m im Durchmesser fassendes Spältchen mehrere Meter angeseilt hinab ins Dunkle. Unten angekommen öffnete sich die Höhle in eine riesige Halle mit Tropfsteinformationen wie gemalt, oder im 21. Jhd: wie im nächsten Hollywood Sci-Fi Blockbuster. Mit zwei professionellen Höhlenführern stiegen wir die komplette Höhle durch und kamen am Flussufer jenes Flusses wieder hinauf, der für die Entstehung der insgesamt >30km langen Höhlensysteme mitunter verantwortlich war/ist. Nach kurzem Mittagssnack abseits jeglicher Zivilisation stiegen wir in den großen Bruder der kleinen 'Rat-Cave', deren beider Name weniger mit dem Tier als mit dem vietnamesischen Wort für Abkürzung (Rattenweg) zusammenhängt. Die zweite Höhle des Tages war zweistöckig und wir kletterten über einen kleinen Tunnel auf die unterirdischen Empore hinauf. Surreal und komplett einzigartig war der Blick aus dem zweiten Stock. Durch einen malerischen Höhlenausgang verließen wir die stellenweise 40m hohe Höhle und waren schon voller Vorfreude auf Dusche-Abebdessen-Bett-nächste Höhlentour am Tag 2.

    Diese verlief in einer Gruppe voll mit Ösis und Deutschen. Das perfekte Touri-Erlebnis als Vorlage für eine inszenierte Jack Wolfskin Kampagne. Wiedermals ging es nach einer Nacht im Homestay früh los und einige Kilometer durch den Dschungel auf Trampelpfaden der Wasserbüffel. Der Höhleneingang war diesmal jedoch IMMENS und von hunderten Metern Entfernung schon im Fels zu sehen. Sicher weit über 60m hoch war allein die noch dank Sonnenlich botanisch begrünte Pforte und die sich dahinter verbergende Halle mit über 80m Höhe und nahezu kompletter Dunkelheit noch weitläufiger. Der Kalkstein der Höhlen ist auf 400-450 Mio. Jahre anhand der gefundenen Fossilien datiert worden. Die große Höhle dient jährlich in der Regenzeit als unterirdisches Flussbett und flutet an manchen Stellen komplett, weshalb die Tropfsteinformationen nicht ganz so konserviert und aesthetisch waren. Mit der für uns persönlich schon unvorstellbaren Größe (es gibt noch weitaus größere im Nationalpark) und der Höhlenpforte wie von einem anderen Planeten war jedoch auch der zweite Tag ein Highlight!
    Vor dem Rückweg musste vor allem der heute wiedermal tätige Gastautor (Anna hält aktuell eine Siesta in ausgeweitetem Rahmen) noch im Dschungelfluss baden (Blutegelkontrolle vorher und nacher erfolgte ereignislos), bevor die komplette Dschungeltruppe sämtliche Speisen, der von den Guides liebevoll zubereiteten Mahlzeit wegatmeten. Der Rückweg erfolgte Komplikations-, aber nicht Bierlos und somit erfrischend schnell.
    Abends ging es noch zum Abschluss zum lokalen veganen Restaurant - çok güzel - und am nächsten Tag stand dann schon die Weiterreise nach Hue an.

    Die Organisation der Höhlentour unterhält auch Touren in denen man bis zu vier Nächte unter Tage schläft und wandert in der mitunter größten Höhle der Welt.
    Um es mit den Worten eines ehemals mehr halb als ganz angezogenen kalifornischen Gouverneurs der Vergangenheit zu sagen: "we'll be BACK"
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