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  • Day 16

    Kandersteg - Bunderchrinde - Adelboden

    July 20, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 12 °C

    Nach einer mässigen Nacht aufgrund von lauten Zeltnachbarn, steht heute ein langer Tag bevor. Es gibt keinen Bus und keine Bahn um die Etappe abzukürzen oder weniger schönes (wie Asphaltstrassen) auszulassen 🙈 Vom Campingplatz aus laufen wir also los Richtung Dorfkern von Kandersteg. Beim Bahnhof und dem Autoverlad vorbei gehts entlang der Kander ins nächste Tal. Bei Eggeschwand steigt der Weg durch den Wald an. Nach dem Überqueren eines offenen Hangs stösst man auf die aus dem Tal aufsteigende geteerte Üschene-Strasse an, welche wir noch mehrmals beim Aufstieg nach Usser Üschene antreffen. Es fällt uns heute schwer in die Gänge zu kommen, wir verzeichnen müde Beine und allenfalls spüren wir doch auch die kurze Nacht 😬 Stufentritte können wir kaum mehr sehen - die Hunderte der letzten Tage sitzen uns noch in den Knochen 🙈 In Usser Üschene stehen wir vor einer Felswand, welche uns an den Urner Boden erinnert. Wir rechnen damit, dass wir unterhalb der Wand entlang laufen - dem ist wohl nicht so. Im Spalt der Felswand sehen wir schlussendlich unseren bevorstehenden Weg - da kommt dann gleich Ehrgeiz und Motivation und somit auch Energie auf. Wir steigen den Bergweg an, queren einen Graben, bevor der Weg ein Felsband überwindet. Oberhalb des Felsbandes geht es über Alpterrassen mit Vieh weiter mit einem wunderschönen Blick zurück auf die gestern durchquerte Berggruppe und den Oeschinensee. Nach dem Schild „Vorsicht Stier“ sind wir dann doch froh ihm nicht zu begegnen 😜 Denn das Passieren von Vieh stellt für Jasmin nach wie vor eine Herausforderung dar, bei welcher sie jeweils hofft, dass es nützt, wenn sie die Luft anhält beim Vorbeigehen 😄 Die breite Geröllhalde überquerend, erreichen wir an mächtigen Felswänden des Gross und Chly Lohners vorbei nach gut 4h den nächsten Pass - die Bunderchrinde (2'385 m.ü.M.). Die weitreichende Aussicht belohnt den mühsamen Aufstieg. Wir sind stolz, was wir wieder erreicht haben, trotz nur mässigem Energielevel von heute. Als wir dachten wir hätten das Anstrengendste überstanden, haben wir den Abstieg noch nicht betrachtet. Mit unseren Rucksäcken sind solch steile Abstiege über Schieferfelder nicht zu unterschätzen. Wir gehen es langsam an, denn es ist zudem auch für den Kopf anstrengend - jeder Tritt sollte sitzen 😉 In der Bunderalp gönnen wir uns ein kühles Getränk, da der Abstieg noch lange sein wird und unsere Knie und Füsse eine Pausen vertragen können. Wir kommen, wie bereits oft, mit anderen Via-Alpina-Wanderer ins Gespräch, teils mit ähnlichen Corona-Planänderungen wie wir. Durch das viele Quatschen geht der mühsame Abstieg ins Dorf Adelboden schnell vorbei und die Aufmerksamkeit liegt weniger auf unseren Wehwehchen. Wie oft wir wohl schon von unseren Vorhaben erzählt haben?! Denn oft werden wir auf die Grösse und das Gewicht unserer Rucksäcke angesprochen oder treffen ältere Personen an, welche durch uns in Erinnerungen schwelgen von ihren früheren Outdoor-Abendteuer ☺️ Mit dem festen Vorhaben, dass morgen wohl der ideale Zeitpunkt für einen Pausentag wäre, machen wir uns auf die Suche nach einem Camping. Unser Weg führt in eine andere Richtung als der, der meisten anderen Wanderer. Denn morgen verlassen wir den offiziellen grünen Via-Alpina Weg, welcher noch bis nach Montreux führen würde. Wir zweigen dann nämlich ab Richtung Wallis, da wir ja schlussendlich unsere - für den August gemietet Alphütte - erreichen möchten. Abends, wenn wir uns jeweils auf die nächste Tour vorbereiten, waren die Strapazen (1'270 Höhenmeter hoch und runter, 20 km) bereits vergessen. Wir möchten morgen weiter gehen, es folgt ja ‚nur‘ eine 4h Tour 😉.Read more