• Day 44

    Monastery Chor Virap und der Ararat

    October 3, 2024 in Armenia ⋅ ☀️ 21 °C

    Der Ararat ist für Armenier ein Ort der Identität wie der schmerzlichen Erinnerung gleichermaßen. In der Zeit des Osmanischen Reiches lag hier das Hauptsiedlungsgebiet des alten Volkes. Der Erste Weltkrieg brachte den Armeniern Vertreibung und Vernichtung — es war eines der ersten großen Völkerverbrechen des 20. Jahrhunderts.
    Die Türken befürchteten eine mögliche Allianz zwischen den christlichen Armeniern und den Russen. Seither ist der Ararat nicht mehr Heimat, sondern Sehnsuchts-und Erinnerungsort.
    Ebenso wie der Ararat für die Armenier Idendität bedeutet, so ist es auch beim Christentum. Armenien gilt als die älteste christliche Nation überhaupt. Der armenische König Tradt lll. nahm das Christentum an und erklärte es zur Staatsreligion. Das war im Jahr 301 n.Chr.
    Der heilige Gregor hatte den König bekehrt, nachdem er 13 Jahre gefangen gehalten worden war.
    Am Ort seiner Gefangenschaft wurde das Kloster Chor Virap errichtet. Es liegt auf einer Anhöhe mit wunderbarem Ararat-Blick und ist eines der wichtigsten Heiligtümer Armeniens.
    Und das strahlt dieser Ort und seine Umgebung auch aus. Wir sind super happy, dass wir dort sein konnten. Der Berg zeigt sich zwar etwas in Wolken und die Sonne ließ den Schnee verdunsten, so dass alles etwas verwaschen wirkt.
    Wir hatten uns schon im letzten Jahr gefreut, den Ararat auch irgendwann mal von der armenischen Seite aus zu sehen! Gigantisch! Wunderbar! Atemberaubend!
    Der unmittelbar hinter dem Kloster verlaufene Grenzzaun und die ewig kreisenden türkischen Hubschrauber holen dich zwar etwas aus der Verzückung, der Ort wirkt aber lange nach.

    Wie schön wäre diese Welt ohne Grenzen und sich bekriegende Völker!
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