• Im Familienweingut „Areni Wine Factory“

    3 oktober 2024, Armenien ⋅ ☀️ 12 °C

    Tja, was soll ich sagen, auf nüchternen Magen eine interessante Weinprobe erleben, kommt auch nicht jeden Tag vor. Zumindestens spürt man die Weine bis in den großen Zeh und kann sie geschmacklich sehr gut einordnen. 😅
    Beim Einkaufen liegt dieses sympathische Familienweingut einfach auf dem Weg. Die Tochter des Hauses fungiert als Generalmanagerin und lädt uns zur kostenfreien Verkostung ein. Das sei ihr besonderes Angebot, ist die Antwort auf meine Frage, was wir zahlen sollen. Sie erzählt uns die Geschichte des Weinguts und zeigt auch die Schätze im heimischen Keller. Das Weingut ist jetzt 30 Jahre alt. Es gibt auch besondere Rotweine aus der Anfangszeit. Sie kosten 200.000 DRAM, das sind umgerechnet 400 Euro.
    Die Familie und auch andere Winzer in Areni produzieren hauptsächlich für den chinesischen und russischenMarkt. Deshalb auch die vielen Weinsorten, die mit Früchten süß gemacht werden. 🫣
    Ganz spannend ist auch, dass es hier in Areni einen eigenen Maler gibt, der die Wein Amphoren für die Winzer wunderschön bemalt. Interessanterweise schmeckt uns der in den Amphoren hergestellte Wein nicht so gut wie der aus Georgien. Ziemlich flach im Geschmack.
    Die Traubenlese hat hier noch nicht begonnen. Milena erklärt uns dass die roten Areni- Trauben, die hier auf 1700 m Höhe wachsen, wenig Regen, aber dafür viel Sonne benötigen. Deshalb beginnen sie erst Mitte/Ende Oktober mit der Ernte.

    Wir besuchen auch noch den historischen „Ursprungs- Weinkeller“, der jetzt 6000 Jahre alt ist. Er befindet sich in einer riesigen Fledermaus-Höhle, die 2007 durch Zufall entdeckt worden ist. Aufgrund des konstanten Microklimas in „Areni-1“ wie die Höhle benannt wurde, wurden große Mengen außergewöhnlich gut erhaltener organischer Artefakte gefunden, darunter den ältesten Lederschuh der Welt ( 3600-3500 vor Chr.) sowie Korbwaren, Amphoren ähnliche Gefäße und Kleidung.

    Die Leute hier sagen: Areni-1 ist unser Ursprung und unser Vermächtnis“! Darauf sind sie stolz. Auch die anderen Weinkellereien die wir vorher besuchten, haben uns auf dieses besondere Gebiet hingewiesen.
    Ich fand den Ort auch sehr faszinierend. Wenn man diese Weinkrüge sieht und sich vorstellt, dass hier eine der ersten Weine der Welt hergestellt wurde ist das schon toll!

    Auf dem Weg zum nächsten Ziel frühstücken wir dann endlich auf dem 1800 m hohen Pass, von wo aus wir ins Ararat-Gebiet fahren. Wir sehen den Heiligen Berg der Armenier zum ersten Mal in voller Schönheit. Obwohl noch viele Kilometer entfernt, geht der Anblick direkt ins Herz!
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