• Nach einer lagen Dusche und einer erholsamen Nacht, packe ich zusammen und schwinge mich los.
    Das letzte kleine Bergdorf, Bayárcal, vor dem anstehenden Pass.Wieder mal wenig los, doch wunderschön.Der GR7 ist hier, naja, vorhanden aber irgendwie auch nicht so wirklich.Der Pfad reißt immer wieder ab, ist wild verwachsen und ungepflegt.Ohne Online-Karte wäre ich tatsächlich etwas verloren und....vermutlich immer noch dort.Immerhin wär ich in bester Gesellschaft 🐐Als ich die Passstraße quere, finde ich dieses aufgelassene und verkümmerte Hotel.Das einst schöne Ferienhotel wurde wohl 2007 geschlossen, so zumindest den Rechnungen nach, die....ich gefunden habe - ansonsten findet sich nur mehr Müll und Schutt.Es gibt aber zum Glück doch noch jemanden, der sich hier als Sheriff aufspielt 🐮Alle anderen Hotelbewohner sind dagegen auf Wandertag im Wald.Ab hier verbessert sich der Weg wieder etwas, sodass....der weitere Aufstieg bedeutend leichter fällt.Am Pass angekommen finden sich zwei Raststätten, die heute jedoch leider geschlossen haben.Der erste Blick auf die nördliche Seite zeigt flaches Land mit vielen Windrädern, vermutlich....Sonnenenergieparks und im Hintergrund die Sierra de Baza.In La Calahorra finden sich mit Clint Eastwood Hinweise auf Filme, die hier gedreht wurden.Die Kirche und weitere Gebäude im frühspanischen Renaissancestil erinnern an eine bedeutendere....Vergangenheit, nun leben hier aber nur mehr 600 Menschen. (Castillo de La Calahorra)

    Laroles -> La Calahorra

    26 april 2024, Spanje ⋅ ☁️ 17 °C

    Nun ist es also soweit, die “Überschreitung“ der Sierra Nevada über den Puerta de la Ragua, von Süd nach Nord, steht auf dem Plan. Ich freue mich auf einen einsamen Berg, eine weite Alm und eine herrliche Aussicht. Blöd nur, dass die Etappe dann doch etwas anders aussieht. Der Weg folgt lange einem Bächlein in einer kleinen Schlucht. Der Pfad ist beim Anstieg oft nicht erkennbar und teils unangenehm mit dornigen Pflanzen bewachsen, was zum einen nicht nur schmerzhaft ist, sondern zum anderen mühsam und anstrengend ist. Ich brauchte teilweise für einen Kilometer über eine halbe Stunde und bin dementsprechend rasch erschöpft. Als sich mir die Möglichkeit bietet, wechsle ich für ein kleines Stück auf die Asphaltstraße, die ebenfalls den Pass überquert. Bei etwa der Hälfte des Anstiegs, komme ich an einem verlassenen Hotel vorbei, dass ich näher erkunde. Danach ist der Weg wieder schöner erkennbar, aber immer noch etwas fies. Am höchsten Punkt findet sich eine geschlossene Raststätte und einige, bestimmt schöne, Wandermöglichkeiten.
    Ich steig jedoch bergab und komme nach fast 9h reine Gehzeit in La Calahorra an. Der Ort bietet eine schöne Kirche und weitere eindrucksvolle kirchliche Gebäude aus der Renaissance, die sich aber selbst überlassen werden. Zudem thront über der Stadt eine stattliche Burg, der jedoch scheinbar kein allzu große Bedeutung beigemessen wird. Irgendwie ein komischer Ort, der eigentlich viel zu bieten hätte.

    Da der nächste Ort auf meiner Route, der eine Einkaufsmöglichkeit bietet, ca. 70km entfernt liegt, decke ich mich etwas üppiger ein, was mich Fridolin bestimmt später büßen lassen wird 😒

    Alles in allem bin ich am Abend einfach nur platt und auch ein Stück weit genervt vom Wandern. Wenn ich mir die Fotos vom heutigen Tag im Nachhinein ansehe, fällt mir auf wie schön es doch eigentlich war. Gleichzeitig fühlt es sich nicht mehr so stimmig an. Zudem beschäftige ich mich immer mehr mit dem selbstbestimmten Endzielort Puebla de Don Fadrique, der ungünstigerweise im ziemlichen nirgendwo liegt und scheinbar auch über keine Busverbindung verfügt. Auch in der Nähe befindet sich kein größerer Ort. Ich werde daher wohl noch eine Änderung in der Planung vornehmen und ein anderes Ziel auserkoren.

    heute: 31,9 km, 1.299 hm
    gesamt: 640,9 km, 20.692 hm
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