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  • Day 215

    Pits Fazit nach 7-monatiger Weltreise

    May 13, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Was soll ich sagen, wir sind vor 5 Tagen zurück in München angekommen, und es ist ein richtig seltsames Gefühl wieder in der Heimat zu sein.
    Gefüllt mit einem Haufen neuer Erinnerungen, Erfahrungen und Eindrücken, und trotzdem ist der Kopf total leer.
    Es ist sehr schwer zu beschreiben und trotzdem kennt es jeder welcher für eine längere Zeit gereist ist. Ich bin überrascht, dass sich, bis auf paar verdrückte Tränen beim Anflug auf den Münchener Flughafen, das Gefühlschaos noch einigermaßen in Grenzen hält.
    In den ersten Tagen treffen wir Freunde und Familie und es werden Fragen gestellt wie: „Seid ihr gut erholt?“, „Was war das schönste Ziel?“ oder „Wie ist es wieder hier zu sein?“. Alle Fragen sind recht schwer zu beantworten. Zum einen sind wir erholt, auf der anderen Seite war die Reise natürlich auch anstrengend. Es ist einfach ein großer Unterschied einen Urlaub zu verbringen oder Langzeitreisender zu sein.

    Auch die Frage nach dem schönsten Ziel ist sehr schwer zu beantworten. Jeder der unseren Blog mitverfolgt hat weiß, wie begeistert wir von der überwältigenden Freundlichkeit der Menschen, der atemberaubende Natur und der tollen regionalen Küche waren. Trotzdem versuche ich mal die Highlights zu erwähnen, auch wenn es absolut nicht vollständig ist.
    Das Erste Highlight war gleich am Anfang. Mexiko ist einfach ein tolles Reiseland. Es ist sehr einfach zu bereisen, das Essen schmeckt fantastisch und die Herzlichkeit mit der man als Fremder aufgenommen wird ist einfach toll.
    In Guatemala hatten wir zu wenig Zeit eingeplant. Auch hier sind es wieder die Menschen die uns das Gefühl geben, sehr willkommen zu sein. Wir machen eine tolle 3-tägige Wanderung und klettern auf den Fuego, einen aktiven Vulkan. Aber auch sonst hat Guatemala extrem viel zu bieten und gerade Antigua hat es uns mit seiner hippen Art sehr angetan.
    In Peru verbringen wir richtig viel Zeit. Das Land ist riesig. Von sehr hohen und beeindruckenden Bergen, sehr interessanter Geschichte bis zur tollen Strandstadt, hat Peru alles was das Herz begehrt. Wir hätten hier auch locker 6 Monate verbringen können. Außerdem ist die peruanische Küche der Wahnsinn.
    In Chile haben wir dann gelernt, wie wenig man eigentlich braucht um glücklich zu sein. In unserem kleinen Camper sind wir tausende Kilometer durch die beeindruckendste Natur gefahren und das einzige was wichtig war, waren die Fragen: „Wohin fahren wir heute und was gibt es zu essen?“. Am Abend am Lagerfeuer sitzen und Stockbrot machen war alles was nötig war um mich absolut glückselig werden zu lassen.
    Ein weiteres Highlight der Reise war unser letztes Land, Japan. Noch nie habe ich mich fremden Leuten so verbunden gefühlt. Noch nie habe ich soviel Respekt vor anderen Leute, so eine Höflichkeit und gleichzeitig Freundlichkeit wie in diesem Land erleben dürfen. Und das tolle ist, dass ich das Gefühl hatte, dass sich diese positive Art und Weise auf mich überträgt. Wenn sich jeder nur ein wenig zurücknimmt und auf die anderen achtet, geht es allen Leuten besser. Ich hoffe, dass ich mir diese positive Denkweise im Alltag bewahren kann.
    Was haben wir sonst noch gelernt/mitgenommen?
    Ein großer Punkt war die Erkenntnis, dass es auch bei uns zuhause sehr schön ist und dass man nicht immer weit weg fliegen muss um tolle Dinge zu erleben. Z.B. haben wir gemerkt, dass es kaum ein besseres Wanderwegenetz und Infrastruktur als bei uns in den Alpen gibt, und das ganze für einen sehr fairen Preis (in Neuseeland kosten die Hütten 5-mal mehr als in Deutschland/Österreich).
    Sonst habe ich mir vorgenommen, mich mehr auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren, mehr gelassen und geduldig zu sein und mich nicht mehr über unwichtige Dinge aufzuregen. Ich hoffe, dass mir die Meditation hilft um genau diese Dinge in den Alltag zu integrieren.
    Und was steht jetzt an?
    Nachdem wir die ersten Tage dafür genutzt haben um die Wohnung einzuräumen und in Schuss zu bringen, wollen wir uns jetzt auf die Zukunft konzentrieren. Wir wollen also nicht zu sehr bedauern, dass die tolle Zeit jetzt vorbei ist sondern die kommenden Projekte angehen. Nachdem die Sachen aber noch nicht Spruchreif sind, will ich aber noch nicht zu viel verraten (Nein, die Evi ist nicht schwanger und wir sind auch nicht verlobt:)
    Ich freue mich aber auf jedenfalls riesig, dass es mit Evi und mit mir so hervorragend geklappt hat und ich freue mich auf eine tolle Zukunft mit ihr. Vielen Dank dir Evi, dass du meine Abenteuerlust so toll unterstützt und dass es mit dir alles so wunderbar einfach und unkompliziert ist. Ich liebe dich.

    Ich bedanke mich für das rege Interesse an unseren Abenteuern und freue mich auf die nächste große Reise ;)
    Pit
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