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  • Day 3

    capelle de sainte genevieve

    June 8, 2023 in France ⋅ ☀️ 23 °C

    Genoveva wurde um 422 in Nanterre in Frankreich geboren, sie entstammte gallorömischem Provinzadel. Ihr Vater trug den Namen Severus, die Mutter hieß Gerontia. Schon mit sieben Jahren hörte Genoveva in der Kirche von Nanterre die Predigten zweier Wanderbischöfe, Lupus von Troyes (Heiliger) und Germanus von Auxerre (Heiliger), der in dem Kind sogleich die zukünftige Heilige entdeckte. Und tatsächlich bewirkte sie bald viele Wunder, heilte Besessene und kurierte Blindheit. Nach dem frühen Tod der Eltern ging sie zu einer Tante nach Paris und widmete sich der Fürsorge an Armen und Kranken. Sie selbst lebte asketisch: Von ihrem 15. bis zum 50. Lebensjahr soll sie nichts außer Brot und Bohnen gegessen haben, danach ergänzte sie ihre Nahrung auf Weisung des Bischofs mit Milch und Fisch.Wein war für sie ebenso tabu wie andere alkoholische Getränke.
    Als die Hunnen 451 die Stadt bedrohten, sammelte Genoveva die Frauen um sich und betete für die Rettung. Die Männer rief sie zur Verteidigung auf, doch nur mit Mühe konnte man diese von der Steinigung der Mahnerin abhalten. Die Gründe sind heute nicht mehr nachzuvollziehen, doch wundersamerweise griff Attila Paris nicht an, sondern schwenkte Richtung Südwesten ab, wo er bald darauf auf den Katalaunischen Feldern seine erste wirkliche Niederlage einstecken musste, was zum baldigen Verschwinden der Hunnen aus Mitteleuropa führte.
    Als die Stadt später belagert wurde und überall Hunger herrschte, erreichte Genoveva durch Beten (nach anderen Quellen durch ihren persönlichen Einsatz), dass mit Lebensmitteln beladene Schiffe landen konnten und das Schlimmste abgewendet wurde. Auf ihre Anregung hin begann man mit dem Bau einer Basilika zu Ehren des Heiligen Erzbischofs und Märtyrers Dionysius, des späteren Doms St. Denis, in dem die französischen Könige bestattet wurden.
    Andere Begebenheiten aus ihrem Leben gehören eher ins Reich der Legende: Sie soll den Frankenkönig Chlodwig I. bekehrt, zwei Drachen vertrieben, einen kleinen Jungen dem Tod entrissen und einen Kelch durch ihr Gebet immer wieder aufgefüllt haben. Auch soll der Teufel ihre Kerze ausgeblasen haben, woraufhin ein Engel erschien und sie wieder anzündete. Später entflammten Kerzen, wenn Genoveva sie nur in die Hand nahm.
    Genoveva starb 502 in hohem Alter in Paris und wurde in der späteren Kirche Sainte-Geneviève begraben. Die von Ludwig XV. 1764 ihr zu Ehren in der Nähe erbaute Kirche wurde während der Französischen Revolution zum Panthéon umgewandelt, wo viele wichtige Persönlichkeiten Frankreichs bestattet sind. Genovevas Reliquien fielen allerdings der Revolution zum Opfer: 1793 verbrannte man sie und warf die Reste in die Seine.
    Genoveva ist heute noch eine der bekanntesten und volkstümlichsten Heiligen Frankreichs.
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