Radreise nach Innsbruck

September - October 2024
A 8-day adventure by Lucas Read more
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Bicycle, Camping, Nature, Solo travel, Sports, Wilderness
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  • Day 1

    Tag 1

    September 29, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Das war mal eine amtliche erste Etappe! Nachdem ich erstmal relativ weit auf dem Saale Radweg, den ich ja schon kannte, gefahren bin, ging es dann endlich in den Thüringer Wald. Und Junge Junge… Ich hätte mal mehr ins Höhenmetertraining gehen sollen😄 Die letzten 40km waren wirklich das schlimmste, was ich je gefahren/geschoben bin 😄 Da hatte ich dann auch keine Kraft mehr zu fotografieren oder Videos zu machen. Nur ein Foto aus dem Wald habe ich gemacht, als ich dachte, dass ich das Schlimmste schon hinter mir hatte. Aber das lag zu diesem Zeitpunkt noch vor mir.
    Habe einen super gemütlichen Campingplatz gefunden auf dem ich herzlich von meinem Nachbar aus einem Bungalow mit dem Satz: „Ist das nicht ein bisschen zu kalt zum Zelten?!“ begrüßt wurde 😅 Ja es war kalt, aber nach einer warmen Dusche und einer Portion Pommes+Dürüm, die ich seit 3h durch den Thüringer Wald geschleudert habe, ging es mir dann wirklich gut. Die Feuerprobe habe ich jetzt also hinter mir und die Ausrüstung ist warm und stabil genug 💪🏻

    Mal sehen, was mich die nächsten Tage so erwartet, es soll ja auch noch viel regnen… 🌧️
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  • Day 2

    Tag 2

    September 30, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Tag 2 ging direkt mit einer guten Nachricht los: Ich lebe noch und bin nicht erfroren 🥶😄 Auch wenns viel zu wenig Schlaf war, fühlte ich bereit weiter zu fahren. Los ging es erneut mit einem heftigen Anstieg durch den Thüringer Wald, den ich zugegebenermaßen dann auch wieder zur Hälfte geschoben habe, weil die Reifen auf dem nassen Schotter und Schlamm nicht wirklich greifen konnten, erst recht nicht bei diesem Anstieg. Oben angekommen habe ich direkt den ersten Bäcker überfallen, um das zweite Frühstück einzuleiten. Denn merke: Der Radreisenden muss immer nehmen, was er kriegen kann. Sich die zu Hoffnung machen, dass später sicher auch noch mal was kommt, kann gefährlich sein. Ab da ging es dann mit vollem Schwung den Thüringer Wald wieder hinunter. Da haben die Bremsen ganz schön geglüht🔥. Im Flachland angekommen ging es dann gerade, gerade und wieder gerade. Landschaftlich und wettertechnisch war heute kein Highlight, aber ich bin trotzdem froh, dass ich die geplante Strecke geschafft habe, nach dieser absoluten Verausgabung gestern.
    Achja, und dann sitze ich in Coburg auf dem Schlossplatz, kaue auf meinem Brötchen herum, da eröffnet mir mein untere rechter Backenzahn, dass ihm 30 Jahre in meinem Mund jetzt definitiv genug sind und er sich gerne verabschieden würde 😄 Also ich habe ja mit vielen Pannen gerechnet, aber dass der Kollege keinen Bock mehr hat, hätte er mir ja vielleicht auch mal ankündigen können. Naja… Ich habe keine Schmerzen und werde wahrscheinlich einfach weiterfahren. Es liegen ja zur Not noch genügend große Städte auf der Route, wo ich im Notfall zum Arzt gehen kann.
    Gut am Zeltplatz angekommen haue ich mich jetzt in mein Zelt und geniße den leichten Regen, der aufs Zelt prasselt 🥰
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  • Day 3

    Tag 3

    October 1, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Der Chaostag 🙈
    Der Tagesplan war: so weit wie möglich fahren, um ordentlich voran zu kommen und am Ende vielleicht etwas mehr Zeit in Innsbruck zu haben.
    Und dann brach die Realität über mich hinein😄 Den ganzen morgen regnete es und ich versuchte irgendwie mein Zelt (möglichst trocken) zusammenzupacken. Dann habe meine Powerbank vom Strom geholt, die, genau wie mein Handy, komplett leer gesaugt war. Das Handy nutze ich als Navi, es ist also wirklich essentiell, dass ich genügend Saft habe. Es stellt sich heraus, dass der Ladestecker, den ich vorbildlich zuhause noch mal getestet hatte, den Geist aufgegeben hat und meine Powerbank nur eine winzige Restkapazität in sich trägt. Das ging also irgendwie nicht ganz so geschmeidig los.
    Dann endlich in regenfester Kleidung auf dem Rad machte ich mich auf den Weg meine mindestens 100km für den Tag zu bewältigen. Nach 5km kam eine kleine muckelige Fähre, die nur von einem Fährmann und der Strömung bewegt wurde. Wir haben für die 10m Flussbreite ungefähr 15 min gebraucht, viel Strömung war nicht 😄 Auf der anderen Seite angekommen und gerade um die Ecke gefahren trifft mich der Gedanke wie der Blitz, dass meine Zeltheringe noch genau da stecken, wo ich sie in den Boden gerammt hatte - Richtig, auf dem Campingplatz. Durch den umgekehrten Abbau wegen des Regens hatte ich sie dort versehentlich stecken lassen. Kurz angehalten, und mich über meine Vergesslichkeit geärgert und dann überlegt, was ich machen kann. Ich habe mich dazu entschieden, wieder zu meinem Lieblingsfährmann mit der unheimlich schnellen Fähre umzukehren. Der hatte sich mit seinem flinken Gefährt allerdings schon wieder auf die andere Seite des Flusses gemacht und hat mich leicht schief angeguckt, als er mich plötzlich wieder am anderen Flussufer gesehen hat. Nach also weiteren 30 min Verspätung schaffte ich es wieder ans andere Flussufer, um zum Campingplatz zurück zu fahren. Als ich mein Rad dann von der Fähre rollte, bemerkte ich meinen platten Hinterreifen. Kurz tief eingeatmet und dann die hervorragende Reparaturstation an der Fährstation genutzt. Was für ein Glück im Unglück, dieses Ding! Während ich mir dann so die Finger schmutzig machte, kam mich Fährmeister Hansi aus Pettstadt begrüßen. Der wiederum wollte eigentlich nur schauen, ob die Fahrradstation überhaupt mal von irgendjemandem genutzt wird, und beschloss mir seine gesamte Lebensgeschichte ans Bein zu nageln, während ich immer nur freundlich nickte und mit Sätzen wie:“ Ah, ja ok“ oder „Das klingt ja wirklich Interessant“ antwortete. Zum Abschied drückte er mir noch ein Ferrero Küsschen in die Hand, so unsympathisch kann ich also nicht gewirkt haben 😄
    Dann wieder zum Campingplatz, meine Heringe eingesammelt und eine andere Flussüberquerung gesucht, damit ich Hansi und seinem extrem schnellen Fährmannkollegen nicht noch mal über den Weg laufe. Mit 40 km/h Gegenwind quälte ich mich dann in Richtung meiner 100km für den Tag. 15 min später - der nächste Platten. Schon wieder Hinterrad. Und wieder, wie ein Zeichen des Allmächtigen steht vor mir eine Fahrrad-Reparaturstation. Mantel runter, Glassplitter herausgeholt, wieder zugeflickt und angefangen den Reifen wieder aufzupumpen. Nur irgendwie tat sich da nichts, mehr als 1bar hat die Pumpe anscheinend nicht hingekommen. Zum Glück kamen in genau diesem Moment 4 ältere E-Biker vorbei, die sich vom Rückenwind schön auf den Montag Mittag eine Runde am Fluss haben langschieben lassen. Und natürlich hatten die eine übernatürlich große Luftpumpe im Gepäck. Und weiter ging’s, zu diesem Zeitpunkt war es bereits 13 Uhr und mein Kilometerzähler war bei 20/100 😬. Dann in Erlangen schnell in den Saturn reingehüpft, um das defekte Ladegerät für meine Powerbank zu ersetzen, wieder Problem beseitigt 💪🏻
    Viel zu spät, aber immer noch motiviert kam ich dann in Nürnberg an. Und wie ich so auf die Stadtmauer zurolle, merke ich, dass irgendwas schwerer läuft als normal. Drei mal dürft ihr raten: richtig - mein Hinterreifen ist schon wieder platt. Das war der Moment, an dem ich dann wahrscheinlich begreifen sollte, dass heute nicht der richtige Zeitpunkt war, um Kilometer zu schrubben. Rein in die nächste Fahrradwerkstatt, die sich den Hinterreifen dann mal genauer angesehen haben und direkt den Übertäter ausfindig machen konnten. Die Flicken, die ich bereits verwendet hatte waren laut Werkstattmeister der letzte Müll, da hätte ich auch Tesafilm nehmen können, meinte er 😄
    Gleich noch ein paar „ordentliche“ Flicken eingekauft und dann ging es zum Schlafplatz am Rande von Nürnberg.
    Das Kilometerschrubben hebe ich mir dann also für morgen auf.🌝
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  • Day 4

    Tag 4

    October 2, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Tag 4: Regentag 🌧️
    Seit 1 Uhr Nachts hat es in Strömen geregnet, sogar so stark, dass mein Innenzelt ne ordentliche Ladung abbekommen hat. Aber leider nicht nur Wasser sondern vor allem Schlamm 😄. Habe dann alles unter einem kleinen Unterstand in die Taschen gequetscht und überlegt... Wie weit schaffe ich es heute? Es soll den ganzen Tag durchregnen. Brauche ich eine Unterkunft, denn egal welchen Zeltplatz ich ansteuere, meine Ausrüstung und Klamotten sind alle komplett durchnässt und voll mit Schlamm. Nehme ich den Zug, wenn ja, wie weit?! All solche Sachen gingen mir durch den Kopf. Ich habe mich dann dazu entschieden, einfach so weit wie möglich zu fahren, bis es nicht mehr geht. Wenn der Regen zu stark wird muss ich eben in den sauren Apfel beißen und mich in den Zug hocken, um das Tagesziel von ca. 100km zu erreichen. Dann habe ich beim ersten Bäcker was gefrühstückt und bin anschließend in einen halbstündigen Plausch mit einem netten, älteren Herren gekommen, der von meinem Rad begeistert war. Er meinte dann, dass er mit seinem besten Freund zu Beginn der Rente eine Radreise von Nürnberg bis nach Sizilien gemacht hat, ohne Navi! 60 Tage haben sie dafür gebraucht 😅 Das hat mir wieder Mut gemacht! Dann ging’s weiter im Regen, bis dann nach 33km Schluss war, weil der Regen einfach zu stark war und ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich mich und meine Ausrüstung vor der Nacht wieder trocken bekommen sollte. Also Zugverbindung rausgesucht, Unterkunft ausfindig gemacht und dann offiziell den großen „Reinigungs-Trocken- und Waschtag“ eingeleitet 😅 War auch mal nicht schlecht. Morgen wird zum Glück wieder besseres Wetter und ich kann endlich weiter Radfahren, mir jucken die Waden auch schon wieder.🚵Read more

  • Day 5

    Tag 5

    October 3, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute wurden Meter gemacht! 🚴‍♂️💨
    Nachdem ich mich gestern in der Unterkunft etwas erholen und meinen Krämpel trocknen konnte, ging es heute endlich darum voran zu kommen. Gut gestärkt packte ich mein Rad und beim ersten Blick aus dem Fenster erst mal ein Dämpfer: Es regnet schon wieder😤. Naja, Zähne zusammenbeißen und rauf auf den Esel. Die ersten Meter sind etwas unangenehm, aber irgendwann merkt man nicht mehr, dass es überhaupt regnet. Gegen Mittag hörte es dann sogar auf und ich nutzte die einmalige Chance, ordentlich Meter zu machen. Beim Blick aufs Wetter war mir dann auch klar, dass es das mit dem Zelten jetzt auch gewesen sein wird. Denn die nächsten Tage sehen wieder sehr regnerisch und sogar frostig aus. Dementsprechend wollte ich jede Minute im Trockenen nutzen. So kamen dann auch die 136km zusammen, die echt relativ einfach von der Hand (oder dem Bein 🤪) gingen. Jetzt ist Innsbruck wirklich zum Greifen nah, nur noch eine Tagesetappe. 😍Read more

  • Day 6

    Tag 6

    October 4, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

    Pause.
    Es ist ein auf und ab😄 Den einen Tag kann ich viel fahren, den nächsten gar nicht. So war es auch an Tag 6 wieder. Es hat wie aus Eimern durchgeschüttet und ich habe mich dazu entschieden meinen Aufenthalt in der Unterkunft um einen Tag zu verlängern. Dafür geht es am Tag darauf in die letzte Etappe.
    Denn bei dieser Etappe werde ich endlich das Bild vor Augen haben, was ich zu dieser Tour seit Beginn im Kopf hatte. Und zwar, wie ich langsam auf die Alpen zurolle und die Bergspitzen Stück für Stück immer größer werden. Das wäre bei dem Regen sowieso gar nicht möglich gewesen.
    An Tag 7 liegen also die letzten 120km und stabile 1000 Höhenmeter vor mir. Aber ich freue mich extrem drauf 😍
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  • Day 7

    Tag 7: FINALE

    October 5, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 7 °C

    Joa moai i hobs g‘schafft! 🇦🇹 🇦🇹 🇦🇹
    Die letzte Etappe hatte es heute noch mal richtig in sich. Ich bin extra „zeitig“ um 8 losgefahren weil ich auch Respekt vor der Etappe hatte. Vor allem die Höhenmeter waren heute noch mal sehr knackig. Nach den ersten 20 Kilometern komme ich meist in eine Art Flow, da rollt es dann einfach von alleine, ohne dass ich mich anstrengen muss. Das war heute leider nicht der Fall und ich hatte manchmal das Gefühl, dass Opa Hansi aus Pettstadt vielleicht noch hinten dranhängt, weil er seine Geschichte noch nicht zu Ende erzählt hatte. Hansi war zum Glück nicht mehr da, da konnten es also nur noch meine Beine sein, die einfach mittlerweile ein wenig überlastet waren.
    Als dann endlich der ersten Berge zu sehen waren, hatte ich aber genügend Ablenkungen und konnte schön in der Landschaft umherschauen und mich fragen, wie zur Hölle es eigentlich möglich ist, dass diese gigantischen Steinformationen so sind, wie sie sind. Schon irgendwie abgefahren…
    Auch die Höhenmeter waren irgendwie machbar, ich musste zwar ab und zu anhalten, weil ich echt am Ende war, aber nach der Pause ging’s immer wieder.
    Auf den letzten Metern ging’s dann mit 16% Neigung den Berg ab. Da kam mir der Fahrradtechniker wieder in den Kopf, der in Nürnberg zu mir meinte: Deine Bremsbeläge hinten die sind dran! Also bei der nächsten Gelegenheit müssen die neu. 🤓
    Naja, hat alles gut geklappt. Zum krönenden Abschluss hat es dann in Innsbruck noch mal schön angefangen zu schütten, alles andere hätte sich aber auch irgendwie falsch angefühlt 😄 Also wieder Regenklamotten raus und Abfahrt.
    Und dann ins Ziiiieeeeel 🏁
    Was für Ritt! Ich muss es erst mal ein bisschen sacken lassen, vielleicht gibts dann noch mal einen Nachtrag 😊
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