Satellite
  • Day 2

    Glücklich!

    September 12, 2019, North Atlantic Ocean ⋅ ⛅ 13 °C

    Wir sitzen im Flieger und warten auf den Abflug. Die kommenden 8 Std geben somit ein bisschen Raum, sich ein paar Gedanken über folgende Fragen zu machen: was erhoffen wir uns eig von unserer kleinen Reise? 🤔 Haben wir Erwartungen? Wobei ich diese ja prinzipiell versuche zu vermeiden. Können vieles kaputt machen. Aber manchmal lassen sie sich ja nicht umgehen. Für Puml verkörpert die Reise viele kleine Herausforderungen, die viele Möglichkeiten liefert über sich selbst hinaus zu wachsen.

    Eben gab's unser delikates 3-Gänge-Menü. Von einem Foto davon sehen wir allerdings ab, der Plastikverschleiß war nicht schön anzusehen. Aber was soll die Beschwerde, wir befinden uns auf einem Flug, dessen CO2-Fußabdruck uns direkt in die Hölle statt nach NYC bringen könnte. Ja, ich trug vorher schon einen schwer gefüllten ökologischen Rucksack mit mir rum. Und ja, ich schäme mich dafür😌
    Mir ist auch bewusst, dass ich mein Bedürfnis nach Abwechslung, Abenteuer, Unabhängigkeit und Freiheit zu einseitig betone. Mama durfte das beim Kauf ihres GPS Trackers nochmal intensiv zu spüren bekommen (was mir leid tut, womöglich hab ich zu überreagiert 🙄😇😘). Aber vllt. ist eine Langzeitreise ja auch das beste Mittel, um zu lernen, dass Konstanz, Routine und Beständigkeit auch ihr gutes haben und gewisse Notwendigkeiten & Einschränkungen unvermeidlich sind im Leben. Schließlich hat Fernweh auch Heimat zur Voraussetzung und vllt hilft sie mir darüber klar zu werden was Heimat eigtl für mich bedeutet. Sie mehr zu schätzen, statt immer nur weg zu wollen und dass es schon Kleinigkeiten sein können - wie ein pünktlicher Bus, deutsches Brot oder gar vernünftiges Hochdeutsch 😅 - die es zu vermissen lohnt. Vllt ist das meine Erwartung: weniger getrieben fühlen. 😌 "Die Reise zu sich selbst führt einmal um die Welt" sagt man doch schließlich. 😁

    Aber gut, der Exkurs sei hiermit beendet. Zündet die Räucherstäbchen an - jetzt folgt ganz viel Emotionalität! Denn nichts desto trotz ging mit dem Abheben des Fliegers um 15:57 ein kleiner (sehr großer!) Traum in Erfüllung! Einmal vollkommen frei, unabhängig, ungebunden, spontan sein können, ohne Plan und Ziel. Wobei mir meine Naivität schnell vor Augen geführt wurde und ich mein Verständnis von Freiheit wohl neu überdenken und schon hier Kompromisse eingehen muss.😅 Absolute freiheit gibt es nicht, das ist schon klar. Aber die Welt machts einem auch schwer. Wie bereits erwähnt benötigten wir für die Einreise in die USA ein Weiterreiseticket, weshalb wir uns für ein Ticket nach San Jose, Costa Rica entschieden haben (bitte bekomm kein Herzkammerflattern Mama, es ist sicherste Land Mittelamerikas & Impfungen sind abgedeckt. Und Finger weg von der Seite des auswärtigen Amts☝️wenns danach ginge, dürfte man auch nicht nach Österreich reisen. Zumal noch nichts fest steht. 😉). Da dort aber ein Bekannter von Puml wohnt, erschien uns das am sinnvollsten. Jedenfalls werden wir uns auch dort zu gegebener Zeit um ein Weiterreiseticket kümmern müssen. Schon wieder ein Art von Einschränkung, die mich aufgeregt hat. Ich will nicht wissen müssen, wo ich in 2 Monaten hin möchte. Aber das sind heutzutage die Notwendigkeiten des Lebens, die ich nicht ändern kann und lernen muss zu akzeptieren. Daher ist es jetzt halt so. 🤷‍♀️😌😁

    Dass ich nachm Studium nochmal bisschen durch die Welt reisen wollte, hab ich ja schon immer erzählt. Aber selbst als wir uns im Mai zu der Reise entschlossen oder im Juli den Flug nach NY gebucht haben - selbst in Amsterdam noch - fühlte es sich so surreal an. Auch die Vorfreude kam erst sehr spät. Genaugenommen am Tag der Abfahrt nach Magdeburg. Die Sorgen und der ganze Stress der letzten Wochen und Monate lagen für mich wie ein Schleier über dem ganzen Trip. Erst jetzt im Flieger, während des Abhebens brachen sämtliche Emotionen über einem ein. 😅 Fassungslosigkeit, Freude, Dankbarkeit. Man kann dieses Gefühl nicht mal annähernd beschreiben, alle Begriffe der Welt würden nicht ausreichen oder dem gerecht werden können, es wäre ein Ringen um Worte. Für eine Erklärung solcher überwältigenden Glücksmomente ist die Sprache einfach unzulänglich. Irgendwie tragisch. Da kann man nur weinen. Deswegen ist es schön einen Menschen dabei zu haben, den man liebt und es mit jemandem teilen & gemeinsam erleben zu können, der einen ganz genau kennt und weiß wie man ist. Ich hab dich so lieb mein Pumlchen. 💕 (PAROLE OLI!✊😂)
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