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- Apr 27, 2024, 9:45am
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 225 m
- PolandLesser Poland VoivodeshipOświęcim50°1’39” N 19°12’12” E
Auschwitz-Birkenau
April 27 in Poland ⋅ ⛅ 14 °C
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben“
Mit diesem Zitat von Primo Levi verabschiedet uns unsere Reiseführerin nachdem wir mit ihr die Gedenkstätten Auschwitz I und Auschwitz II besucht hatten.
Primo Levi wurde am 22. Februar 1944 nach Auschwitz deportiert und war dort bis zur Befreiung des Lagers am 27. Januar 1945.
Wir haben überlegt, ob wir einen Print zu Auschwitz schreiben, denn wie beschreibt man das Unfassbare, haben uns aber dennoch dazu entschieden, unsere persönlichen Eindrücke festzuhalten.
Unsere Führung begann mit einem kurzen Lehrfilm und bereits da hat uns ein Zitat mehr als bewegt: „Unsere Führung wird heute länger dauern, als der Aufenthalt zahlreicher Häftlinge.“ Unsere Besichtigung der Lager Auschwitz I und Auschwitz II ging knapp 4 Stunden. Später erklärte uns unsere Reiseführerin, dass stets nur 10 bis 15 Prozent der in das Lager verschleppten Menschen zur Arbeit ausgewählt wurden. Die anderen wurden direkt in die Gaskammern geführt und ermordet. Ja, uns war bewusst, dass es diese Selektionen gab, aber die Zahlen waren uns nicht mehr so präsent und als wir auf dem Platz standen, wo willkürlich die Ermordung so vieler Menschen beschlossen wurde, waren wir sehr ergriffen.
Die Gedenkstätte ist ein Ort des Schreckens und der Trauer, der einem die Grausamkeit und das Leid der Opfer auf eine sehr persönliche Weise näher bringt. Die Überreste der Baracken, die Schienen, die in das Lager führen, und die unzähligen persönlichen Gegenstände der Opfer - all das sind stumme Zeugen eines unfassbaren Leids.
In den Ausstellungsräumen werden nicht nur Bilder gezeigt, sondern auch Stapel von Brillen, Schuhe und was uns ebenfalls sehr bewegt 2000kg Haare, welche den Opfern nach Ihrer Ermordung abgeschnitten wurden.
Etwas absurd war für uns die Besichtigung des Lagers Auschwitz II. Hier roch es nach frisch gemähten Gras, die Baracken umringt von Feldern mit Pusteblumen. Es wirkte für eine winzige Sekunde idyllisch, bis man seinen Kopf zur Seite drehte und die Wachtürme sah, von welchen aus zahlreiche Menschen erschossen wurden, die Stacheldrahtzäune, welche die Flucht verhindern sollten, die Ruinen der Gaskammern…
All das müssen wir für uns selbst erstmal verarbeiten….Read more