• Der große Aufstieg

    19 августа 2024 г., Китай ⋅ ☀️ 18 °C

    Raus aus der Wüste – hinein in die Berge... Endlich! Die heutige Etappe führt aus der Einöde hinaus – 560 Kilometer voller Kontraste. Zunächst schnurgerade, auf nur 300 Metern Seehöhe, zieht sich die Strasse durch eine karge Steppe. Dann folgt ein spektakulärer Abschnitt: endlose Dünen, Sand in Bewegung, eine Landschaft, die sich mit dem Wind verändert.

    Hinter Dunhuang erstreckt sich noch die westliche Gobi-Wüste – rau, trocken, fast leblos. Spärliche Vegetation kämpft gegen die Trockenheit, während die Strasse sich scheinbar endlos durch diese surreale Einöde zieht. Keine Dörfer, keine Menschen. Nur Weite.

    Doch dann, fast unbemerkt, beginnt der Aufstieg. Die ersten sanften Steigungen leiten in die Ausläufer des Qilian-Gebirges über – der natürlichen Grenze zwischen den Provinzen Gansu und Qinghai. Mit jedem Kilometer wächst das Relief. Die Strasse schlängelt sich durch enge Täler, entlang steiler Berghänge. Die Luft wird frischer, und in der Ferne ragen die ersten schneebedeckten Gipfel über den Horizont.

    Nach 150 Kilometern erreiche ich eine erste Passhöhe: 3.700 Meter. 12 Grad. Ich friere. Drei weitere Pässe folgen, jeder fordert mehr. Die Heizgriffe leisten gute Dienste. Dann – ein abrupter Wechsel. 100 Kilometer vor Golmud, dem Tor nach Tibet, breitet sich eine riesige Ebene aus, dominiert von Salinen und Schwerindustrie.

    Anhalten zum Pinkeln? Fotografieren? Verboten! Unser Aufpasser duldet keine Zuwiderhandlung.

    Die Region ist ein Zentrum für Gasförderung, Salzabbau und Mineralverarbeitung. Vor allem Lithium, das weisse Gold der Elektromobilität, wird hier in gigantischen Mengen gewonnen. Die Industrieanlagen ziehen sich bis zum Horizont – eine karge, abweisende Welt, die in starkem Kontrast zur majestätischen Landschaft steht.
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