• Sterne gucken

    October 23 in Morocco ⋅ 🌙 26 °C

    Am Rand der Sahara....
    In der mondlosen Weite der Sahara liegt eine Stille, die fast unwirklich scheint. Kein Laut, kein Windhauch stört die Ruhe der Nacht. Der Sand, tagsüber glutheiß, gibt seine Wärme ab. Über uns spannt sich ein Himmel, so klar, dass er fast wie ein Tor zum Universum erscheint

    Ohne das Licht des Mondes entfaltet die Nacht vor uns ihre ganze Tiefe. Sterne leuchten wie feine Kristalle, dicht an dicht, als hätte jemand den Himmel mit Licht bestäubt. Die Milchstraße zieht sich als silbriger Strom über das Firmament, deutlich zu erkennen der äusserste spiralförmige Arm unserer eigenen Galaxis. Als zartes, leuchtendes Band, das unsere eigene Winzigkeit und die Ewigkeit greifbar macht.

    In dieser Dunkelheit verliert der Mensch seinen Ich-Bezug. Der Horizont verschmilzt mit dem Himmel, die Zeit scheint anzuhalten. Das ferne Schimmern der Galaxis erinnert daran, dass auch wir - die Erde Teil dieser unendlichen Bewegung sind. Uns ergreift ein Gefühl von Ehrfurcht, von Staunen und Demut zugleich – so wie bei meinen ersten Sahara-Reisen. Es ist als dürfe man für einen Augenblick Zeuge eines unermesslich großen Ganzen sein.

    Und dann, inmitten der unendlichen Leere, spürt man eine tiefe Freude. Eine stille, reine Begeisterung über das Dasein selbst – über das göttliche Geschenk, in dieser flüchtigen Sekunde das Herz des Kosmos schlagen zu sehen.
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