• Aus der Wüste in den Hohen Atlas

    27 Oktober, Maghribi ⋅ 🌙 18 °C

    Der Asphalt zieht sich schnurgerade durch das Ziz-Tal, begleitet von Dattelpalmen und kleinen Lehmdörfern, die sich harmonisch in die ockerfarbene Umgebung einfügen.

    Hinter Er-Rachidia beginnt die Straße allmählich anzusteigen. Das Klima wird kühler, die Vegetation dichter. Das Tal verengt sich zu einer Schlucht, in der der Ziz-Fluss zwischen Felswänden hindurchfließt. Immer wieder öffnen sich weite Ausblicke auf Terrassenfelder und Berberdörfer, die an den Hängen kleben.

    Je weiter man nach Norden fährt, desto rauer wird die Landschaft. Der Weg über den Tizi-n-Talrhemt-Pass führt durch karge Höhen, in denen Wind und Wetter deutlich spürbar sind. In den Wintermonaten kann hier sogar Schnee fallen. Schließlich weitet sich das Gelände wieder, und Midelt erscheint auf einem weiten Hochplateau, umgeben von den Gipfeln des Atlasgebirges.

    Hinter Er-Rachidia beginnt der Aufstieg in den Mittleren Atlas. Die Luft wird kühler, der Horizont rückt näher. Die Straße windet sich durch Schluchten, über Brücken und vorbei an Terrassenfeldern, auf denen Kinder winken und Bauern ihre Esel führen. Es ist ein ständiger Wechsel: von Hitze zu Frische, von Wüste zu Bergland, von Braun zu Grün.

    Auf dem Pass bei Tizi-n-Talrhemt pfeift oft der Wind. Wer hier anhält, blickt über eine Landschaft, die sich endlos auszubreiten scheint. Und dann — nach Stunden auf der Straße — taucht nach 328 Km unser Tagesziel Midelt auf: eine Stadt auf einem weiten Hochplateau, ruhig, umgeben von hohen Gipfeln in der Ferne.
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