• Day 19–20

    Hohentengen am Hochrhein

    May 12 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Früh ging es hochmotiviert los in die Etappe 5: „Die Rheinroute“ mit dem Bodensee als Ziel, rund 200 Km Distanz für diese Etappe. 💪🏻

    Auf den ersten Kilometern dachte ich erst, dass die Tour ein bisschen „langweilig“ wird. Ein typisch deutscher Radweg am Fluss entlang ohne großartig optische Highlights. Jedoch wurde das Wetter dann langsam besser und ich durchquerte die ersten sehr ansehnlichen Dörfer. Auch die ein oder andere schöne Pausen-Bank konnte ich dann einfach nicht auslassen 🙂☀️

    Einen großen Meilenstein hab ich dann nach bereits 15 Km geknackt: die 1.000 Km Gesammt-Distanz!!! 💪🏻 Ein tolles Gefühl, welches mich nur noch weiter motiviert hat, auch heute wieder eine gute Stecke zu fahren!

    Das Wetter war sehr sehr wechselhaft und ich war mir nicht sicher, wo ich heute Nacht schlafen soll. Grundsätzlich hatte ich wieder Lust auf ein Campingplatz oder Wildcampen, jedoch sah die Wettervorhersage für den späteren Tagesverlauf nicht grade rosig aus. In Basel lag die Regenwahrscheinlichkeit noch bei 40%, weiter den Rhein hoch sank die Wahrscheinlichkeit zumindest auf 20% ab 🌧️

    Im sonnigen Moment entschied ich mich dann aber doch, auch aufgrund mangelnder Alternativen, einen Zeltplatz anzusteuern. Wird schon schief gehen 😅

    Gut eine Stunde später erreichte ich nach 90 Km besagten Campingplatz, direkt am Rhein.
    Leider war es hier wie ausgestorben, am Kiosk stand auf der Tafel „heute geschlossen“, telefonisch ließ sich niemand erreichen und sonst waren auch zunächst keine Menschen zu sehen.

    Zwei ältere Herren kamen im Auto vorbei, entdeckten mich und sagten mir in schweizerdeutsch „du kansch dein Zelt einfoch do hintn aufbaue, isch gar kchein Problem“.
    Ich war misstrauisch, das kann ja jeder sagen 😅

    Auf dem Dauercampingplatz traf ich dann doch noch auf eine ältere Dame, die ich um Hilfe gebeten hab…
    Long Story Short: Die ganze Campingplatz-Gang ist vernetzt, die Dame hat im Gruppenchat meine Telefonnummer reingeschrieben und mir auch erlaubt, einfach das Zelt aufzubauen 😅 Beim Aufbau kam wiederum ein Mann, der zwar nicht der Besitzer ist, aber fix mit mir den rudimentären „Check-In“ absolviert hat 😂😂 Klappt doch!

    Zum Glück hat meine Zeltplatz-Wiese auch einen Unterstand. Falls es also später doch zu sehr Regnen sollte, hab ich Schutz 🙌🏻

    Später nach meinem Abendessen und Einkauf im naheliegenden Dorf sah es auf dem Rückweg am Horizont echt übel aus. Doch das Glück ist weiter auf meiner Seite und das Unwetter ist im Verlaufe des Abends vorbeigezogen.

    Zurück am Camp entdeckte ich, dass ich doch nicht mehr alleine auf meiner Camping-Wiese war:
    Gábor und Hédi, ein sehr sehr nettes Paar aus Ungarn, sind auch mit dem Fahrrad unterwegs und nächtigen heute ebenfalls hier. Sie sind seit ungefähr 2 Wochen unterwegs und haben Portugal als Ziel. Wir quatschten den ganzen Abend über das Bikepacker-Leben und alles mögliche 🙂
    Die beiden sind erfreut, dass ich Budapest als Ziel meiner Reise geplant habe. Hédi hat mir eine kleine Liste mit wichtigen ungarischen Wörtern gemacht und wir tauschten die Handynummern aus, sodass ich mich melden kann wenn ich in Ungarn Hilfe brauche… 🥹
    Soooo lieb! 🫶

    Wir beschließen noch für Morgen mit einem gemeinsamen Frühstück in den Tag zu starten 👍🏻

    Ich war sehr sehr früh wach und hab die Chance genutzt, um noch vor dem Frühstück den Sonnenaufgang am Rheinufer zu genießen ☀️
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