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- Day 108
- Thursday, November 17, 2022
- ☀️ 14 °C
- Altitude: 4,285 m
BoliviaJuntacha22°10’32” S 67°48’47” W
Teil 2 Salar de Uynuni

Fortsetzung von Teil 1:
Eine weitere Lagune „Corazon“ lag in Herzform vor uns, deren Wasser fast schon mintfarben war. Die Zeit reichte nur für einen kurzen Fotostopp, da wir eine Weile durch die Wüste fahren mussten, um zum nächsten Highlight zu gelangen. Es ging vorbei an bunten Berggipfeln, über Steine und sandige Wege. Ich genoss den Blick auf die vorbei gleitende Landschaft, die von der Sonne geküsst in den schönsten Rot-, Grau- und Brauntönen erschien. Selten habe ich so eine wunderschöne Landschaft gesehen, die auch ohne einen Grünton traumhaft aussieht.
Wir kamen schließlich an interessanten vulkanischen Felsformationen an, die ein zu Hause für Vizcachas sind. Diese niedlichen Nager saßen da und waren teils neugierig oder sprangen teils mit ihren flotten Füßen über die Felsen. Ich hatte zu Teenie-Zeiten ihre nahen Verwandten, Chinchillas, als Haustiere und hätte die Flauschbälle zu gern mal gekuschelt.
An diesem Ort war ein nahegelegener Vulkan vor vielen Jahren ausgebrochen und schmiss bei seiner Eruption mit Vulkanbrocken um sich. Diese speziellen Formen schauten wir uns natürlich auch an, zumal speziell einer als Steinbaum „Arbol del Piedra“ bekannt ist und in der Tat unwirklich aussah. Ständig hatte man das Gefühl, auf einem anderen Planeten zu sein.
Zum Abend hin erreichten wir die rote Lagune „Colorada“, die all die gesehenen Schönheiten nochmal übertraf. Schwarzer Sand mit goldenen Gräsern, der teils an azurblauem oder teils an rotem Wasser mündete. Dazu weiße Umrandungen und malerische Vulkane am Horizont. Wir konnten uns nur an den Rand setzen, aufsaugen, fühlen, sehen und genießen.
Zum Abschluss fuhren wir nochmal auf den höchsten Punkt der Tour, auf 4.900m, um die heißesten Quellen zu bewundern. Aus dem 200 Grad heißem Wasser stieg dramatischer Qualm auf, der uns etwas wärmte. Und wäre das nicht alles umwerfend genug gewesen, hatten wir bei der zweiten Unterkunft einen eigenen natürlichen Hot Spring. Wir ließen uns nach dem Abendbrot in die wohltuenden 37 Grad sinken und genossen einen Rotwein unter dem Sternenhimmel auf 4.400m. Das war so irre, dass man dachte, zu Hause glaubt einem das keiner 😁
Am dritten Tag mussten wir auch wieder früh losfahren, da wir Theresa an die chilenische Grenze fahren wollten, noch einiges zu sehen war und noch über 300km zurück nach Uyuni vor uns lagen. Auf dem Weg zur Grenze hielten wir an einer Wüste mit Gesteinsbrocken, die wohl Salvador Dali für sein weltberühmtes Gemälde als Vorlage verwendet haben soll. Unweit von diesem Ort lag die grüne Lagune „Verde“, in der sich der angrenzende Vulkan Licancabur (5.900m) traumhaft spiegelte. Er markiert gleichzeitig die Grenze zu Chile.
Man konnte sich an diesen Panoramen einfach nicht satt sehen. Wir trödelten daher etwas und kamen nicht ganz pünktlich an der Grenze an. Dennoch erhaschte Theresa einen Bus, wir verabschiedeten uns nach vielen schönen Tagen miteinander und ließen es uns nicht nehmen, mal kurz über die Grenze zu laufen. Da wir im Zeitverzug waren, bretterte Franklin über die Wege und schüttelte uns ordentlich durch. Ihm war es wichtig, dass wir noch einen ganz besonderen Ort besichtigen konnten und so fuhr er zu einem Tal aus Vulkangestein. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Eine massive Lavafront muss bei einem Ausbruch ins Tal geflossen sein und hatte die verrücktesten Formationen und Canyons entstehen lassen. Dazwischen lag die schwarze Lagune „Misteriosa“, die umgeben von frischen Wiesenflächen war, auf dem Lamas grasten. Dieser Ort hätte auch auf dem Mars sein können und ich hätte zu gern dort mehr Zeit verbracht. Leider mussten wir diesen traumhaften Ort aber recht schnell wieder verlassen, da noch eine lange Strecke vor uns lag. Wir fuhren vorbei an endlosen Weiten, an grünen Gegenden, an staubtrockenen Wüsten und imposanten Bergen bis wir wieder in Uyuni waren.
Manchmal war ich etwas im Konflikt all diese wunderbaren Landschaften sehen zu wollen aber an einigen Stationen mehr Zeit für Bewunderung gehabt zu haben. Jedoch bin ich über jeden Ort so dankbar und voller Begeisterung. Ich habe selten solche Orte gesehen und bin immer noch dabei, alles zu verinnerlichen. Es ist unglaublich wie schön und einzigartig dieser Planet ist! Durch diese Landschaften zu fahren werde ich für immer in meinem Gedächtnis behalten und bestimmt das eine oder andere mal im Traum zurückkehren. Gern hätte ich die Zeit an manchen Orten angehalten, um sie richtig genießen zu können aber ich weiß leider noch nicht wie das geht. Der Abschied von Bolivien hätte nicht schöner sein können. Nun kann es weiter nach Argentinien gehen 🇦🇷Read more