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  • Day 2

    Eine Busfahrt die ist lustig

    November 7, 2019 in Costa Rica ⋅ ⛅ 28 °C

    ENDLICH! Seit mehreren Jahren in Planung, geht's jetzt endlich an die Umsetzung - eine lange Reise steht mir (und später uns) bevor. Die nächsten zwei Monate darf ich Costa Rica mein temporäres zu Hause nennen und ich freue mich wahnsinnig auf die Landschaften, Tiere und Begegnungen, die dieses Land bereit hält. In den letzten Tagen durfte ich aber auch wieder spüren, wie gross die Unterstützung meiner Freunde und Familie ist, und ich glaube tatsächlich, dass ich euch ein wenig vermissen werde ;-) Die Wohnung ist (zwar noch nicht ganz geräumt aber) gekündigt, der Rucksack wurde (dank Erinnerung durch Thomas) doch noch aufgegeben, ich bin eingecheckt ("sie flüged nach Rio de Janeiro, richtig?" "ehm nei!?!?") und abflugbereit in Zürich. Bis bald, wir lesen uns!

    Seit der Ankunft in Alajuela habe ich eigentlich nur geschlafen (Jet-lag ahoi), meinen Monster-Rucksack durchwühlt (satte 50 Liter und ca. 17kg) und mit meinem minimalen Spanisch um mich geschlagen, da, anders als erwartet, kaum jemand Englisch spricht. Und obwohl Alajuela im Gegensatz zur Hauptstadt San José als sehenswerter gilt, ist diese nicht wirklich mein Fall und ich bin froh, bereits am nächsten Morgen weiterziehen zu können. Zuerst mit dem öffentlichen Bus und dank hilfsbereiten Einheimischen (Ticos) bis nach San José, und danach unfreiwillig ein Stück per Taxi. Entweder war der Streik ein glücklicher Zufall für den Taxifahrer, oder ich wurde bereits am zweiten Tag grandios übers Ohr gehauen. Nichtsdestotrotz war die rasante Taxifahrt mit ihren auf den Milimeter ausgefeilten Überholmanövern durch den Parque Nacional Braulio Carrillo wunderschön anzusehen. Dank der momentan endenden Regenzeit erscheint der Regenwald in einem satten Grün. Weite, mit Nebel überzogene Hügellandschaften säumten die (teilweise) neu geteerte Strasse nach Guàpiles (leider war es auf diesem Teil der Strecke etwas kriminell Fotos zu schiessen, ich war beschäftigt damit mich irgendwo festzuhalten). Wie bei uns sind auch hier die Strassen übersäht mit Baustellen. Vorbei an unzähligen Hektaren Bananenplantagen zog sich die Reise bis nach Guàpiles, danach einmal Umsteigen in den Doppelstöckerbus, wobei die grösste Herausforderung darin bestand, nicht vom Gewicht meines Rucksacks rückwärts die schmale Treppe hinuntergezogen zu werden und wie eine Schildkröte auf dem Rücken zu enden. Der nächste und letzte Bus von Limòn nach Cahuita schien selbst für hiesige Verhältnisse ein ausgemustertes Modell zu sein, und so bretterten wir mit Löchern im Boden und einem alles übertönenden Klappern entlang der karibischen Küste gen Süden. Der Fahrstil des Busfahrers lies vermuten, dass Geschwindigkeitshöchstwerte sowie Bushaltestellen eher als Vorschlag dienen, und so sprangen die Leute irgendwo am Strassenrand aus dem praktisch noch fahrenden Bus, an welchen Orten es der Fahrer für passend hielt. Währenddessen keimte in mir das starke Bedürfnis nach einem Sicherheitsgurt auf, wobei in meinem Fall ein Bein im Gang und eine Hand am Fenster als Stabilisierung genügen mussten. Zum Glück hielt mich noch das Gewicht des Rucksacks auf meinen Beinen im Sitz. Verschwitzt, leicht verstört aber glücklich bin ich endlich im kleinen Küstenort Cahuita angekommen :-)
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