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  • Day 132

    Zwischen Quinoa und Ungewissheit

    March 16, 2020 in Bolivia ⋅ ⛅ 15 °C

    Den zweiten Tag liessen wir gemütlicher angehen. Ziemlich ausgeschlafen und nach einem interessanten z'Morgen (Pancakes mit Butter und Gonfi, Nescafe und Soyamilch mit Apfelsaft gemischt) liessen wir uns von den riesigen Gesteinsbrocken und Felsen beeindrucken und mussten natürlich unsere Kletterkünste unter Beweis stellen, damit es auch tolle Fotos gibt. In dieser Höhe gar nicht so einfach wie gedacht - schon nach ein paar Meter schnauften wir wie zwei Walrösser. Weiter gings an die Laguna Negra, ein schwarz gefärbter See mit umliegendem Grasland, auf welches die Schotten neidisch gewesen wären. Geteilt haben wir uns die Wiese mit friedlich käuenden Llamas (gehört übrigens in die selbe Familie wie die Guanacos und Vicuñas, gelten jedoch als die domestizierte Form). Das z'Mittag war dann zum ersten Mal sehr lecker: es gab Gemüsereis, einen Kartoffel/Ei/Hackfleisch/Gemüse-Auflauf, diverse Gemüse und Thonsalat. Die weitere Fahrt wurde gesäumt von roten, grünen und gelben kleinen Sträuchern: Quinoa! Ein ziemlich beliebtes Getreide Boliviens, und erst noch Veggie-freundlich (obwohl wir auch vorher nicht viel Fleisch gegessen haben, hat sich unser Fleischkonsum noch mehr reduziert seit wir in Südamerika sind). Im Anaconda-Tal sahen wir dann leider nicht das Tier, sondern von hoch oben einen Fluss, der sich durch den felsigen Canyon schlängelt. Beim z'Vieri-Quinoa-Bier und Wifi dann der Schock: Südamerika macht am nächsten Abend alle Grenzen dicht, für die nächsten 15 Tage. Das Coronavirus und die Präventionsmassnahmen haben also auch uns erreicht. Da das Schweizer Ehepaar noch ihren Bus in San Pedro hat und sie eigentlich eine viertägige Tour gebucht haben, bangen sie am meisten. Unser Guide beschwichtigt uns und teilt ihnen mit, sie würden einen Bus erreichen der sie rechtzeitig zurückbringt. Und wir wollen ja eh in Bolivien bleiben für die nächsten 2-3 Wochen. So weit so "gut", knapp noch geschafft. Zwei Wochen mehr in Chile hätten dann doch ein spürbares Loch im Budget hinterlassen. Laut BBC soll der Inlandverkehr in Bolivien nicht betroffen sein. Hoffen wir das Beste. Abends lassen wir uns in einem Salzhostel, dass leider nicht so glamourös aussieht wie es klingt, nieder, beobachten einen Mini-Skorpion und mit gemischten Gefühlen und salzigem Duft von den Wänden schlafen wir ein.Read more