• Day 14

    In die Zagoria

    September 3, 2024 in Greece ⋅ ⛅ 17 °C

    Morgens bin ich endlich mal wieder gut erholt und starte schon um 7.15. Hier gibt es so viele Bäckereien und es riecht so gut. Eine Tiropita , also Blätterteigtasche mit Käse wird meine Verpflegung für unterwegs. Auf ruhigen Nebenstraßen verlasse ich Ioannina Richtung Norden. Über 20 km geht es mehr oder weniger eben dahin. Manchmal sind die Seitenstraßen ganz schön löchrig. Es gibt hier überall Obst- und Gemüsegärten, alle eingezäunt und mit Hund. Und alle melden sich lautstark. Gelegentlich sehe ich auch Straßenhunde, Menschen sehe ich keine. Einer der Hunde steht mitten auf der Einmündung einer Straße, ich muss direkt an ihm vorbei. Schon von weitem empfängt er mich mit viel Gebell, aber ich muss da vorbei. Ganz ruhig! Ich wechsle früh auf die linke Seite, wo ich auch hin muss. Ich komme gut vorbei, aber dann rennt er bellend hinter mir her. Ich schalte schnell mehr Akku zu. Ich weiß, dass ich schneller bin, aber mulmig ist mir schon! Nach ein paar Metern ist er zufrieden, hat mich ja in die Flucht geschlagen!
    Dann wird die schmale Landstraße steiler und ich komme schnell nach oben. Was für eine Weitsicht! Der Nebel hat sich verzogen und die herbstliche Sonne wärmt mich.
    Schon von weitem sieht man auf einer Kuppe eine große Statue, ihr Blick ist auf die Berge gerichtet. Dort an einer Sitzecke mache ich endlich Frühstückspause. Die Statue stellt eine Frau aus der Zagoria dar, ich bin erstaunt. Kein berühmter Mann, sondern eine unbekannte Frau, deren Leistung gewürdigt wird!
    Beim Nickerchen nach der Pause höre ich Motorräder. Zwei Pärchen, die auch auf der Fähre waren! Dort habe ich mich auch schon mit einer der Frauen unterhalten, und jetzt tauschen wir uns aus. Herzlich und entspannt.
    Aber sie wollen doch schnell wieder weiter. Meine Art zu reisen gefällt mir deutlich besser. Ich sehe so viele Kleinigkeiten am Wegrand, das macht mich glücklich und staunend.
    Es gibt ein Infocenter über das Naturschutz Gebiet Pindos, dort halte ich an und eine Frau erklärt mir anhand einer Reliefkarte das ganze Gebiet. Vielleicht bleibe ich länger hier und fahre dafür wieder eine größere Strecke mit dem Bus. Mal sehen !
    In Asprangelli, wo ich hin wollte ist am späten Vormittag der Hund begraben, hier wollte ich wirklich hin? Aber vorhin hatte ich einen kleinen Sturz und ich brauche ein Quartier. Also frage ich in einer der beiden Unterkünfte, ich bevorzuge das traditionell renovierte Gästehaus Virginia, natürlich mit Restaurant, hier gibt es ja nix! Die erste Frage ist: Card or cas? Wir einigen uns schnell auf 50,- bar, obwohl der Wirt weder Deutsch noch Englisch spricht.
    Nach dem Essen und Mittagsschlaf bin ich schon ganz heimisch und fühle mich sehr wohl hier. Hier will ich ein paar Tage bleiben! Nun lerne ich auch die Frau und einen Sohn kennen. Beide sprechen Englisch, aber wir bleiben überwiegend beim Griechischen.
    Das vorhergesagte Gewitter beginnt um halb fünf und es regnet noch länger.
    Das Internet ist hier besser als in Deutschland! Dabei ist der nächste Supermarkt 40 km weit entfernt, und auch ansonsten gibt es - Nichts!
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