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  • Day 69

    Wo die Toten ruhen

    June 8, 2022 on the Philippines ⋅ ⛅ 18 °C

    Das Kankanaey Volk in Sagada, einer Stadt in der Bergregion Luzons, hat eine besondere Art, den Verblichenen die letzte Ehre zu erweisen.
    Die Särge werden nicht vergraben. Sondern an besondere Plätze gebracht, die sich ÜBER der Erde befinden. Man glaubt, je höher der Sarg platziert wird, desto schneller kommt der Verstorbene in den Himmel, so erzählte uns ein Philipp. Man spricht deshalb von den "hanging coffins" von Sagada. Die Särge hängen an den Felswänden der Berge, an verschiedenen Stellen um die Stadt. Manche vereinzelt, manche in Gruppen. Manche intakt, manche mittlerweile kaputt. Da kann man dann die Knochen sehen.
    Es gibt auch andere Grabstätten. Eine Höhle beispielsweise. Das Prinzip ist dasselbe. Die Särge werden so hoch wie möglich unter der Decke platziert.
    Es handelt sich hier übrigens nicht um Leichtbausärge, sondern (weil es ja nicht schon schwer genug ist, die Dinger hoch zu bringen) um dicke ausgehöhlte Baumstämme. Vielleicht täusche ich mich und es gibt keine verrückte kletter-schlepp-Aktion, sondern nur einen richtig starken Monster-Philipp mit Armen so dick wie... Äh, naja, sehr dick eben, der die Särge hoch wirft. Der sogenannte Sagander. Vielleicht aber auch nicht.

    Abgesehen von Sagada waren wir in Banaue, wo die ältesten Reisterrassen Philippiniens sind. Cool, sowas Mal ohne Wolken, Nebel und Matsch zu sehen. Man hat sie wohl 2000 vor Jahren angelegt und sie werden größtenteils immernoch bewirtschaftet. Es heißt, dass eine Einzelperson diese Form des Ackerbaus aus der Indochinaregion mitbrachte. Diese Person muss entweder sehr fleißig oder sehr überzeugend gewesen sein. Gute Arbeit.

    In Baguio waren wir auch noch. Das ist bekannt für seine Erdbeerfelder. Und bei uns für eine der enttäuschendsten Unterkünfte. Details werden gerne erspart 🙃
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