• Epidaurus- das Lourdes der Antike

    11 Maret, Yunani ⋅ ☁️ 18 °C

    Mitten in der Wiese wache ich Im Morgendunst auf und Hautsch darf gleich die Gegend erkunden. Nach herrlicher Morgentoilette, täglich ist es weniger kalt beim Duschen, planen wir so circa die Schlagrichtung. Howdie bringt uns diensteifrig eine Babyeidechse. Leider hat er sie am Bach schon verletzt und ich kann sie nicht mehr retten. Er frisst sie letztendlich. 😡😡😡
    In Epidaurus verbringen wir lange Zeit mit Staunen, Herumwandern, sich vorstellen wie das alles ausgesehen haben könnte. Über der Anlage liegt ein unglaublich feiner Duft und als ich mich quasi in die Wiese lege, ist es klar: es sind die Milliarden von Traubenhyazinthen. Es ist alles blitzblau und gelb von Blüten.
    Über das epidaurische Asklepionheiligtum erfahre ich viel aus dem Internet, da es nicht sehr ausführlich beschrieben ist. Z.b. beschreiben die vielen Tafeln Heilungsgeschichten von geheilten Patienten. Der Prozess wie man in die total abgeschiedene Welt des Asklepios- Gott des Heilens- gekommen ist, war strengen Regeln unterworfen. Auch wenn es andere Heiligtümer für diesen Bruder des Apolls gab, so war Epidaurus scheinbar das mit der stärksten Kraft. Im Museum sind unzahlige Votivgaben ausgestellt die das beweisen. Allein hierher zu kommen war Teil der Vorbereitung. Pilger und Patienten reisten mit dem Schiff nach Epidaurus Stadt. Dann wanderten sie oder wurden transportiert, viele rumpelige, steinige Kilometer weit hinauf um zum Heiligtum zu gelangen. Dort durchliefen sie einen langen Prozess der Vorbereitung, der sie entweder schon genesen ließ- Heilbäder, Tinkturen, Bewegung, Diäten, ganz weit voran gereiht Schlaf, natürlich Opfergaben und Beten, Meditation... das volle Wellnessprogramm. Wenn es soweit war, dass sie zu Asklepion- übrigens Träger des Schlangensymbols der Mediziner- durften, wurden sie komplett abgeschirmt. Es wird berichtet, dass sie dann im Traum Asklepios begegneten und er ihnen sagte was zu tun sei, oder sie unmittelbar heilte. Unglaublich spannend, dass so viel Wissen über ist, wo die ältesten Teile doch von 6-5 Jhd BC stammen. Ein antiker Reisender, Pausianus, hat alles aufgeschrieben und so blieb es erhalten. Darum konnte auch so viel ausgegraben werden und das Theater ist fast zur Gänze original.

    Ausser einigen Schulklassen und Senioren ist nicht viel los und wir können alles in Ruhe anschauen. Auch hier merkt man die Verhaltenheit des Staatsetats. Viele Ausgrabungsstätten stehen definitiv seit Jahren still. Der Eintritt ist extrem günstig und auch wenn viele Leute den Ort besuchen, wäre ein höherer Preis angemessen. Wenn ich an die Bundesmuseen denke! 😡😡😡

    So gerne hätte ich im Theater gesungen. Zu schön ist die Akkustik da, aber hab mich dann doch nicht getraut! 🫣🫣🫣
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