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  • Day 173

    Jerash

    December 17, 2021 in Jordan ⋅ 🌧 8 °C

    Wir hatten eine super Nacht im Hotel. Beide schliefen wir wunderbar.
    Kurz nach dem Aufstehen liest Martina die Nachricht von Lina auf Airbnb, dass sie die von uns gebuchte Wohnung vom 23.-24. Dezember in Pyrgos (Griechenland) doch nicht zur Verfügung stellen kann.
    Sie bittet uns, die Buchung zu stornieren, da es sonst für sie kosten würde. Doch auch wir können nur 3x pro Jahr gratis canceln. Da es nicht unsere Schuld ist, dass der Termin abgesagt wurde, nehmen wir das Stornieren nicht auf uns.
    Nach vielem Hin- und Herschreiben gibt Lina dann auf und wir bekommen den Betrag zurückvergütet plus noch 10% des Betrags suf die nächste Airbnb-Buchung. Müggi hat unterdessen bereits eine andere passende Wohnung gefunden und gebucht. 😊

    Um 9.15 Uhr checken wir aus dem Hotel aus. Wir fahren 1h30 nach Jerash. Kaum stellen wir unser Auto auf dem Parkplatz ab, steht schon ein Araber vor uns und möchte uns in sein Restaurant ,einladen'. Er drängt uns richtiggehend und sagt, wir sollen sein Herz nicht brechen. Wir aber bleiben hart und lehnen ab.
    Dann laufen wir zum Eingang. Dort müssen wir zuerst durch einen Basar voller Shops laufen. Von links und rechts wird auf uns eingeredet. Martina gibt einmal, bevor der Verkäufer überhaupt seinen Satz beenden kann, so forsch ein Nein zur Antwort, dass er zu schmunzeln beginnt.
    Nachdem wir den Gang dadurch schaffen, stehen wir endlich am Eingang. Jerash ist eine der grössten und am besten erhaltenen spätantiken Städte im Nahen Osten. Grosse und prächtige Säulenstrassen, Tore und Plätze sowie zwei imposante Tempelanlagen, Theater und Kirchen sind in dieser Hügellandschaft zu bestaunen. Alles von Römern erbaut. Wir laufen etwa 1.5-2h auf dem Areal herum und sind immer wieder erstaunt, zu welchem Erschaffen von Bauten die Menschen bereits in den ersten Jahrhunderten fähig waren. Riesige schwere Steinformationen in vorwiegend runden Formen und dann erst noch mit Details dekoriert - wow.
    Auf dem Weg zurück zum Auto, sehen wir plötzlich einen Camper-Bus mit einem BE-Nummernschild. Martina spricht die beiden Besitzer mit ,oh, es heimelet mir, wenn i das Nummereschild gseh' an und sofort kommt eine Reaktion. 1.5 Stunden unterhalten wir uns mit Veronika und Paul. Sie kommen aus Bönigen, im Berner Oberland. Die beiden sind gerade frisch pensioniert (hatten eine Schreinerei) und reisen jetzt für 6 Monate mit einer Gruppe von Jordanien, über die Saudische Halbinsel nach Dubai und weiter durch den Iran in die Türkei zurück. Alles mit dem Bus. Sie reisen mit einer Deutschen Reisegesellschaft, die alle Stellplätze und Einreiseformalitäten regelt. Unterwegs und beim Anschauen der Sehenswürdigkeiten ist man aber total frei und unabhängig. Die Gruppe trifft man erst wieder jeweils am Abend. Zwei super nette Menschen, mit denen wir uns auf Anhieb verstehen. Sie reisen seit Jahren durch die Welt. Als sie so alt wie wir waren, reisten sie gemeinsam 6 Monate durch Nordamerika. Wir tauschen die Nummern aus, denn im März werden sie in Dubai sein. Wer weiss, vielleicht kommen wir dort auch noch vorbei.
    Beim Verabschieden schenkt uns Paul noch ein Petra-Bier (10% Alkoholgehalt 🙊) und ein Süssgetränk. Eine wirklich spannende Begegnung.

    Wir laufen zum Ausgang, wieder durch die ,Shopstrasse' und dann fahren wir 45 Minuten nach Amman.
    Das Airbnb von Yaser finden wir auf Anhieb. Wir bringen unsere Sachen nach oben in den 3. Stock und laufen dann zur 2 Minuten entfernten Shopping-Mall. Dort trinken wir im Starbucks wieder einmal einen guten Kaffee. Wir quatschen etwas mit den Baristas. Beide wissen jedoch nicht, wo die Schweiz liegt. Martina zeigt es ihnen auf google maps.
    Die beiden jungen Männer erzählen uns, dass sie pro Monat nur 450 JOD (etwa 600 Franken) verdienen. Als wir ihnen ein Trinkgeld geben wollen, lehnen sie ab, denn die Geschäftsregeln verbieten das Annehmen von Trinkgeld oder Geschenken. Es tut uns so leid, denn die beiden sind wirklich sehr nett. Sie zeigen uns sogar, wie man Müggis Namen auf Arabisch schreibt.

    Wir kaufen dann noch einige Lebensmittel ein und laufen zurück zur Wohnung. Wir kochen gemütlich und waschen wieder einmal.

    Unser erster Eindruck Ammans: Die Hauptstadt hat einige westliche Züge, die wir bisher in Jordanien noch nicht gesehen haben. Viele junge Frauen laufen in Jeans, ohne Kopftuch und mit viel Schminke herum.
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