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  • Day 3

    Euston Station

    July 11, 2022 in England ⋅ ⛅ 29 °C

    Das gab dann erst einmal selbst verschuldeten Stress: ich habe mich auf die Kreditkarte verlassen. Aber ich habe den 4stelligen PIN, der automatisch beim Bezahlen mit der Kreditkarte im Internet generiert und per SMS zugeschickt wird mit dem PIN der Karte selbst verwechselt. So! Ein! Mist! Damit stehe ich erst einmal da ohne die hier am weitesten verbreitete Bezahlmöglichkeit. Cash wird in den Hotels noch akzeptiert, aber eine Maestro-Karte ("EC-Karte") kann höchsten zum Abheben eben dieses Cash am Geldautomaten eingesetzt werden.

    Das hatte dann nach langem "Gehassel" ein Umbuchen des Hotels in Inverness zur Folge: das Hotel wollte obwohl in der Buchungsbestätigung Maestro angegeben nach telefonischer Rückfrage diese vor Ort nicht akzeptieren. Da der Mitarbeiter am Telefon dann auch noch richtig pampig wurde, habe ich innerhalb der Stornofristen storniert und ein anderes Hotel gebucht.

    Und daraus erwachsen "Notizen an mich selbst" - alle anderen haben das selbstverständlich gewusst: erstens Kreditkarten haben immer noch einen PIN, es gibt sie auch als Debit-Karten. Davon haben wir unwissentlich eine für unser "Einkaufkonto" verwendet. Zum Glück! Und ich werde auch bei Hotels mit kostenloser Stornierung die Bezahlung schon beim Buchungsvorgang vornehmen. Das Geld gibt es im Stornierungsfall trotzdem komplett zurück.

    Auf jeden Fall hat das erst einmal Adrenalin und Puls gegeben. Jetzt aber ab in die Stadt.

    Eine witzige Beobachtung habe ich noch: alle Fahrgäste in Bahnhöfen stehen vor großen Anzeigetafeln, auf denen die nächsten 10 Züge angezeigt werden. Aber nur für die nächsten 3 oder 4 Züge steht das Gleis schon fest. Irgendwann wird dann die Plattform angezeigt und damit ist das Gleis klar. Es bewegt sich also ein Teil der Menschen aus der Menge, weil gerade ihr Zug aufgerufen wurde. Dies ist nicht nur in Euston so, sondern überall auf "Terminating Stations" in England. Und genau dafür wird eine große Halle benötigt, in der eben die Fahrgäste auf die Anzeige Ihres Gleises warten können.

    Da das hier das normale Vorgehen ist ist auch niemand darüber sauer. Wenn ich das mit einer "umgekehrter Wagenreihung" in Deutschland und dem folgenden Shitstorm vergleiche, ist zumindest der Umgang und die Flexibilität hier deutlich gelassener. Welche Vorteile das britische Verfahren hat, kann ich nicht einschätzen. Vielleicht höhere Flexibilität und bessere Möglichkeit die Auslastung der Gleise zu steuern.

    Ich selbst gehöre zu den Reisenden, die am liebsten auf dem richtigen Gleis spätestens 15 Minuten vor Einfahrt des Zuges an genau der Stelle stehen, an denen gleich die richtige Zugtür anhalten wird. Nicht der richtige Wagon, die richtige Tür. Und gerne vorne in der Schlange. Ich weiss, ich bin ein Monk😉
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