• Mein Block / Das Märkisches Viertel

    7月11日, ドイツ ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute Morgen kam mir spontan der Gedanke, mal ins Märkische Viertel zu fahren. Einfach U-Bahn nehmen und los. Das Märkische Viertel, auch MV genannt, ist der Block, in dem Sido als Jugendlicher aufgewachsen ist. Genau hier entstand auch sein Song Mein Block, mit dem damals alles losging. Sido lebte in Haus 66, sechste Etage. Dass ich jemals ins MV fahren würde, um mir die Geburtsstätte dieser Deutschrap-Legende anzuschauen, hätte ich echt nie gedacht.

    Als ich ankam, hatte ich ein leicht mulmiges Gefühl. Ich kannte ja den Song und dieses typische Klischee, das man mit dem Viertel verbindet. Aber ehrlich gesagt, es war ganz anders als erwartet. Keine Spur von Angst oder komischem Gefühl. Im Gegenteil, ich fühlte mich ziemlich normal aufgehoben. Da war ein Waldorfkindergarten, eine kleine Einkaufsmall, alles in Ordnung.

    Ich lief ein bisschen durchs Viertel und kam schließlich zu seinem alten Block. Hier wurde auch das Video zu Mein Block gedreht. In der Mitte des Platzes steht eine Statue, die aussieht wie ein großer, verdrehter Ring. Das ist ein Kunstwerk aus Edelstahl, heißt Ringkolonnaden und steht sinnbildlich für die Öffnung des Viertels und die Verbindung zur Stadt. Genau dieser Ring ist auch auf dem Ticket seiner aktuellen 25 Jahre Sido Tour zu sehen. Das fand ich irgendwie stark – dieser Ort ist immer noch Teil seiner Geschichte, auch nach all den Jahren.

    Während ich so durch die Gegend lief, traf ich einen netten Mann. Wir kamen ins Gespräch, er wohnte im Haus 68. Und er meinte, wenn ich Lust hätte, könne ich einfach mal mit dem Aufzug hochfahren. Hab ich natürlich sofort gemacht.

    Ich fuhr mit dem Aufzug hoch bis zur 16. Etage. Das Haus hat eigentlich 17 Etagen. Haha. Oben angekommen hatte ich echt Gänsehaut. Genau hier oben hat Sido damals gestanden, mit seiner Maske auf, runtergeschaut auf sein Viertel. Man kennt diese Szene.

    Ich bin dann die 17 Etagen zu Fuß wieder runtergelaufen. Auf dem Weg hab ich mir viele der Graffitis an den Wänden angeschaut. Nichts Bedrohliches, eher ruhig, fast schon kunstvoll. Der Mann meinte auch, dass man vom alten Sido hier eigentlich nicht mehr viel mitbekommt. Klar, er hat hier gewohnt, aber das war’s dann auch. Heute ist das Viertel einfach sein eigenes Ding geworden.
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