• Auf der Insel [Tag 0.5 bis 1]

    11 juni, Duitsland ⋅ 🌬 13 °C

    Ich stolperte mit ganzen Klassenfahrten aus dem Zug. Im Slalom um Rollkoffer und Teenies direkt zum ZOB - der Bus nach List tat mir den gefallen seine Verspätung der meines Zuges anzupassen. Nahtloses Unsteigen. Lost in List. Wasser refill, weil schon seit Hamburg auf dem trockenen, Fischbrötchenpause weil 1/2 Stunde Aufenthalt.
    Mein Pausensnack findet auch eine Möwe gut. Sturzflug. Ziel verfehlt. Dafür jetzt ein 5 Zentimeter-Cut in meinem Windbreaker. Etwas konstaniert fliehe ich in den Unterstand vertilge mein verteidigtes Essen und flicke meine Jacke. Sie ist eh schon ein Flickenteppich.
    Anschlussbus Strandhalle. Es fäng wieder an zu Schauern. We schon seit Hamburg beständig.
    Nur jetzt muss ich aussteigen. Fisselregen. Eine graue Soße im weiten Halbrund des Königshafens vom Wind zerstreut über die Salzwiesen verschwommender Horizont. Zottelige Schafe. Möwen kreischen. Der Wind jagt wogen von Fisselregen über die Weite. Von Hinten. Feine Prasselstiche an den Beinen. Hose nach kurzer Zeit durchnässt.
    Der Ellenbogen ein roughes Stück Landschaft denke ich mir. Bunte Kite-Schirme tanzen im schaumigen Dunst.

    Am neuen Trailhead haben Touris ihre Fahrräder angeschlossen. Ich grummel. Ich lache. Ich stelle mir angeschlossene City-Bikes an diversen Trailheads vor. Ein Meme. Am eigentlichen Startpunkt wird schon kein Fahrrad stehen. Ich stolpere durch die Dünen gegen den Wind. Ignoriere den Regen.
    Die Nordsee wirkt heute fast bläulich, klares Azur schäumende Gischt. Quallen wurden an den Strand geworfen. TRAILHEAD. Chriz aka Stockmann wünschte mir emotionale Momente. Es war kalt, nass und windig. In meiner mentalen Mindmap zum Start hab ich das nicht berücksichtigen wollen. Egal.
    Loslaufen. Jetzt von vorne Nass werden. Der Wind drückt den feinen Fissel beständig durch jeden einzelnen Layer. Bis aif die Haut. Zu Winding um den Poncho anzuziehen. Ich verfluche UL und wünsche mir ne derbe 650gr Dreilage Membranjacke - weil sie vielleicht bei dem Wind leichter anzuziehen wäre. Ich gebe es auf. Dann eben nass weiter.
    Übergang. Nexter Versuch. Ach egal. Der Wind wirds schon trocknen. Ist nicht so kalt...
    Ich laufe bis zur Strandhalle also den gleichen Weg wie hin. Schafe blöken. Schafe Grasen. Der Wind zerrt böig an mir. Ausflugsauto rollen an mir vorbei.

    Ich umlaufe die Wanwanderdüne Horst um auf dem Dünenweg bis Kampen weiter zu laufen. Ziel Uwe Düne, das Rote Kliff und Westerland. Erstere beiden für die Aussicht und den Sonnenuntergang. Letzteres weil ich es als Tagesziel ausgegeben habe und weil ich diffus damit verbinde iwie da einen Pennplatz zu finden - um den ich mich nicht gekümmert habe.

    Die Sonne steht tief bricht aus dem Himmel abendlich gleissend in diversen goldtönen, der Wind jagt den Sand über die Klippen und zerrt am Strandhafer. Bis Wenningstedt bin ich selig. Dann laufe ich zweite Reihe. Keine spektakuläre Aussicht mehr, dafür kündigt sich die blaue Stunde an. Rot grollend schiebt sich die Sonne nocheimal durch bleigraue satte Wolken, glimmt nocheinmal über den Strand taucht alles in ein warmes orange. Mit diesem Spektakel erreiche ich Westerland.

    Bei Alibaba Kebab noch Pommes und Ayran. Ich denke ich werde es im Südwald probieren.
    Sehr zugig, mehr oder minder direkt neben dem Weg. Aber ein Schlafplatz.
    --
    Die solala-Nacht endet um 5. Zu früh entscheide ich.

    Der Rewe öffnet um 6.30. Kurz vor 7 stehe durstig vor dem Supermarkt und lasse mich vom morgentlichen Treiben überfördern. Die Wahl und die Qual. Etwas zu viel trage ich raus. Hunger habe ich keinen. Alsi die zwei Bananen. Den Rest packe ich ein. Mittagessen.

    Laufe zum Rantumbecken - Wasserflugplatz der Nazis später Abwasserbecken Westerlands- jetzt weite Sicht bis nach Hörum. Schafe grasen auf dem Deich. Wind wogt.
    Ich folge der Wasserlinie ohne Wasser. Ebbe. Noch mehr Schafe. Noch mehr Weite.

    Ich möchte - ganz den Credo " sylt ist freestyle" - nicht bis zu geht nicht mehr dem Ufer folgen sodern noch in die Marsch.
    Weide und Vogelschutz. Der Horizont ein Deich, ein Weidezaun oder irgendwo im Nirgendwo.

    Um 10h bin ich im Morsum. Trinke Espresso, Stretching an der Bahnsteigkante. Um 10.33 steige ich in den Zug....
    Meer informatie