Sonne, blauer Himmel, kühler Wind. Erstmal hoch natürlich, über den Monte Merlo, dann drüben runter. Ich komme gut voran. Beim Abstieg weist mich eine deutliche Markierung auf eine Abzweigung hin - dahinter hängen jedoch so viele Dornenranken auf den Trail, dass ich kaum vorankomme. Nach wenigen Metern drehe ich um und denke, dass muss anders gehen. Tatsächlich führt eine steile Betonstrasse an einigen Häusern vorbei ins Tal. Unten erstmal ein breites Gittertor - zum Glück hat es jedoch an der Seite einen Personendurchschlupf. Als ich mich umdrehe, steht am Tor gross "Privatstrasse, kein Durchgang".
Der Trail folgt nun der Talflanke, oberhalb eines Bachs. Zuerst ein erst kürzlich gemähter Abschnitt, der grosse Dankbarkeit in mir auslöst: An den Pflanzenresten, die noch stehen, erkenne ich, dass es hier im ungemähten Zustand kein Durchkommen gäbe. Dann lande ich in einem Olivenhain und komme gut voran. Zum Teil muss ich plötzlich über zerfallene Stützmauern klettern - auch das ist eine Eigenart dieses Trails: Abschnitte, die die Menschen hier verwenden, sind besser zu wandern als solche, die kaum mehr begangen werden.
In Badalucco erstmal in eine Bar und was essen, der Laden macht nämlich erst um 16h auf. Auf google hat er besser sortiert ausgesehen als die bisherigen, deshalb habe ich grosse Hoffnungen auf den Resupply. Es ist dann allerdings doch nicht so leicht: Denn die Bedürfnisse der hiesigen Bevölkerung sind nicht unbedingt diejenigen einer Hikerin. Aber immerhin gibts Obst, Gemüse und Snacks. Auch die Apotheke hat offen und es gibt neue Sonnencreme!Read more
Traveler
Anstelle von Landärzt:innen?
TravelerDas ist möglich. In Spanien gabs oft Dörfer ohne Laden, aber mit Apotheke, häufig winzige Läden, 12qm oder so.
Traveler
OMG - hat sie dich angefaucht?
TravelerNee, glaubs nicht. Aber sie hat so gezüngelt. Die Zunge ist tatsächlich gespalten, das habe ich glaubs noch nie so gesehen.