• frischluftkur

Sentiero Balcone Mediterraneo

Im Hinterland der ligurischen Küste habe ich den Trail entdeckt - beim Erforschen meiner Navigationsapp. Im Internet wenig drüber gefunden - das verheisst wenig Leute und ein bisschen Abenteuer...
Facts: 130km, 7000hm
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  • Trip start
    October 1, 2024

    Grimaldi

    October 1, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C

    Anfahrt mit dem Bus, Temperatur 26 Grad, Sonnenschein. Trail, ich komme!
    Sofort ausser Atem, denn es geht auf einem steilen Pfad im Zickzack den Berg hoch.

  • Monte Fuga

    October 1, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Trail folgt dem Hügel entlang. Grundmauern von Häusern, von Brombeeren überwachsen. In einem besser erhaltenen, aber ziemlich kaputten Haus ist ein offener Koffer zu sehen. An die Mauern gesprayt: France ->
    An der Grenze habe ich schwarze Menschen mit wenig Gepäck gesehen und weisse Menschen, die Wasserflaschen und Bustickets verteilten. Ich denke an Christina Ragettli, die ihrem Buch über die Via Alpina von der slowenisch-italienischen Grenze erzählt hat. Dort hat sie Kleidung und Gepäckstücke im Wald gesehen. Später hat man ihr erzählt, dass dort nachts selbsternannte Flüchtlingsjäger Jagd auf Menschen machen. Ich schaue in Richtung Frankreich, im Gelände ist kein Unterschied zu Italien zu sehen.
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  • Torri

    October 1, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Beim Abstieg taucht das erste Leitmotiv des Trails auf: Brombeerranken ragen in den Weg, hängen sich an meinem Rucksack, meiner Kleidung und an meiner Haut fest. Ohne App wäre ich verloren - es gibt zwar Markierungen, aber nur hie und da mal. Manche Abschnitte gehen wohl nur Tiere, so dass ich gebückt durchkriechen muss. Dann ein schöner Wegweiser und gleich darauf ein shitty trail.
    Kurz vor Sonnenuntergang überquere ich nach dem Dorf Torri den Fluss. Die Brücke ist für ein Auto gemacht und drüben steht auch eines neben einem Haus. Aber die Balken, aus denen die Brücke besteht, ragen zum Teil nur 3cm über die Längsverstrebungen hinaus. Manche sind durchgefault. Jetzt einfach gehen, nicht nachdenken, sage ich mir. Als ich aufatmend drüben wieder festes Land betrete, sehe ich, wie mich ein Mann beobachtet. Er steht in einem Hundezwinger. Ich grinse ertappt und grüsse, die Hunde geben an. Dann gehe ich rasch vorbei und hügelan, bevor er mich fragen kann, wohin ich so spät noch will...
    Bald darauf finde ich in dem steilen Gelände ein topfebenes Plätzchen oberhalb des Weges. 200x80cm Liegefläche eben ist alles, was mein Tarptent Notch und ich benötigen...
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  • Airole

    October 2, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C

    Roadwalk nach Airole im Morgenlicht. Dort im Alimentari Wasser und Früchte/Gemüse kaufen sowie ein Gebäckstück. Wie ich das liebe, aus dem Wald in ein Städtchen einlaufen, irgendwo sitzen und etwas Unbekanntes essen, das ich im Laden entdeckt habe. Die Einheimischen beobachten und mich beobachten lassen. Und dann weiterziehen.Read more

  • Sella dei due Abelli

    October 2, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Ein weiteres Leitmotiv des Trails, eigentlich mehr ein begleitender Kontrapunkt: Es geht steil auf den Hügel, dann steil runter in ein steiles, gemauertes Städtchen, meist über einen Bach oder ein Flüsschen, dann wieder steil hoch - repeat.Read more

  • Dolceaqua

    October 2, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C

    Nach dem Pass komme ich auf eine gepflasterte Strasse. Was war hier früher los? Dann single trail dem Grat entlang, später runter runter runter nach Dolceaqua. Als mir in den engen Gassen Menschen entgegenkommen, die fotografieren, ist klar, hier ist ein bisschen was los. An der Piazza lädt ein deutscher Bus ältere Menschen aus. Das ist es aber auch schon, die Saison geht zur Neige. Ich sitze auf einer Bank und reibe meine schmerzenden Füsse. Fühle mich fremd und verschwitzt und schaffe es nicht in eine Bar. Also esse ich Snacks und mache mich auf den nächsten Aufstieg.Read more

  • Perinaldo

    October 2, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 19 °C

    Ich mag nicht mehr. Die Höhenmeter hoch und fast noch mehr jene runter haben mich geschlaucht. Ich bin froh, wenn ich 3kmh im Durchschnitt schaffe. Aber ich muss nach Perinaldo zum Wasser laden - vorher ist es sowieso zu besiedelt zum Zelten. Also ein Schritt vor den andern, Swing- und Salsarhythmen im Ohr. Die beschäftigen meinen Kopf, aber eigentlich weiss mein Körper, was jetzt angesagt ist: Weiterlaufen, obwohl ich nicht mehr mag. Ein Hoch aufs Körpergedächtnis!
    In Perinaldo sitzen die Menschen beim Apero, ich fülle an einem Spielplatz meine Flaschen auf. Dann weiter.
    Wandern? fragt mich eine alte Frau. Ganz alleine? Si, sage ich und laufe weiter. Ich weiss gerade nicht, was auf Italienisch heisst: Das ist schön, so.
    Stolpere durch einen Kastanienwald hoch und stelle mein Zelt auf einer Trailvariante zwischen den Felsen auf. Mitten auf dem Weg. Durch die Büsche schimmern die Lichter der Küste.
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  • Ceriana

    October 3, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 15 °C

    Es regnet die ganze Nacht und den ganzen Vormittag. Ich sehe dem insofern entspannt entgegen, als dass ich in 10km die einzige günstige Unterkunft auf dem Trail gefunden habe. Doch die will erarbeitet sein. 450m hoch auf das Monte Bignone Massiv. Ich versuche, den nassen Büschen am Trail und dem sich bildenden Bach auf dem Trail auszuweichen, so gut es geht. But resistance is futile, ich werde nass und nässer (auch wegen meiner stupid light Regenjacke). Im Nebel sind die anderen Hügel nur als Schemen erkennbar, Ruinen tauchen auf und verschwinden wieder. Lichtblick ist ein Unterstand, indem ich eine lange Pause mache. Der Abstieg dauert ewig, die Steine sind rutschig, die Büsche haken sich an mir fest und es rinnt mir vom Nacken über den Rücken in die Hose und Schuhe. Bäh!Read more

  • Badalucco

    October 4, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Sonne, blauer Himmel, kühler Wind. Erstmal hoch natürlich, über den Monte Merlo, dann drüben runter. Ich komme gut voran. Beim Abstieg weist mich eine deutliche Markierung auf eine Abzweigung hin - dahinter hängen jedoch so viele Dornenranken auf den Trail, dass ich kaum vorankomme. Nach wenigen Metern drehe ich um und denke, dass muss anders gehen. Tatsächlich führt eine steile Betonstrasse an einigen Häusern vorbei ins Tal. Unten erstmal ein breites Gittertor - zum Glück hat es jedoch an der Seite einen Personendurchschlupf. Als ich mich umdrehe, steht am Tor gross "Privatstrasse, kein Durchgang".
    Der Trail folgt nun der Talflanke, oberhalb eines Bachs. Zuerst ein erst kürzlich gemähter Abschnitt, der grosse Dankbarkeit in mir auslöst: An den Pflanzenresten, die noch stehen, erkenne ich, dass es hier im ungemähten Zustand kein Durchkommen gäbe. Dann lande ich in einem Olivenhain und komme gut voran. Zum Teil muss ich plötzlich über zerfallene Stützmauern klettern - auch das ist eine Eigenart dieses Trails: Abschnitte, die die Menschen hier verwenden, sind besser zu wandern als solche, die kaum mehr begangen werden.
    In Badalucco erstmal in eine Bar und was essen, der Laden macht nämlich erst um 16h auf. Auf google hat er besser sortiert ausgesehen als die bisherigen, deshalb habe ich grosse Hoffnungen auf den Resupply. Es ist dann allerdings doch nicht so leicht: Denn die Bedürfnisse der hiesigen Bevölkerung sind nicht unbedingt diejenigen einer Hikerin. Aber immerhin gibts Obst, Gemüse und Snacks. Auch die Apotheke hat offen und es gibt neue Sonnencreme!
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  • Montalto Ligure

    October 4, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 15 °C

    Mit Resupply und Wasser verlasse ich Badalucco und es geht auf den nächsten Hügel. Gepflasterte, steile Wege, hinter Montalto Ligure vorbei. Diese Wege sind sehr steil und haben immer wieder Treppenstufen. In gutem Zustand sind sie berechenbar, die Steine fest, die Steigung bleibt gleich. In schlechtem Zustand, im Wald und in den Bergen, hängen jedoch oft Büsche und Dornenranken rein, Steine haben sich gelöst und oft fliesst dort wohl auch Wasser ab, so dass sie eher einem Bachbett ähneln.
    Später single trail durch einen Kastanienwald. Überall liegen die Früchte herum, aber was soll ich jetzt damit?
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  • Around, around

    October 4, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 13 °C

    Bei einem Olivenhain kundschafte ich mögliche Schlafplätze aus - aber irgendwie stimmt es nicht für mich. Und ich habe gelernt, auf mein Körpergefühl zu achten. Gleichzeitig weiss ich, bald wirds knapp, ich muss noch an bewohnten Häusern vorbei. Am ersten Mann, der mich aus seinem Garten überrascht anguckt und seinen ab mir durchdrehenden Hund zu beruhigen versucht, ziehe ich mit einem freundlichen Lächeln und deutlichem Gruss vorbei. Der zweite Mann begegnet mir auf einem single trail Stück etwas später und eine*r von uns muss die andere Person vorbeilassen. Dove vai, bella? fragt er, ein freundliches braungebranntes Gesicht unter der blauen Pulloverkapuze. Where are you going at this time? Die - neben "ganz allein?" - wohl unbeliebteste Frage, insbesondere zu dieser Tageszeit. Ich zucke mit den Schultern und mache eine unbestimmte Bewegung in Richtung Berg. Mein Nervensystem bleibt ruhig, aber wachsam. Ah, sagt er, around, around.
    Ich gehe weiter und bin froh, dass die Begegnung gut verlaufen ist. Bei aller Leidenschaft fürs Wildzelten sind solche Situationen eine Herausforderung. Es kostet viel Kraft, mein Kopfkino im Griff zu behalten. Aber heute gehts gut - es ist eine Frage der Erfahrung und auch des vibes von Mensch zu Mensch. Und ich glaube tatsächlich, dass es mit zunehmendem Alter besser wird.
    Ich finde erneut einen sehr ebenen Platz mitten im Wald, oberhalb einer Stützmauer. Hier hätten sogar drei kleine Zelte hingepasst. So mitten im Wald ist es schon bald zappenduster. In der Nacht stören mich Wildschweine; ich leuchte sie mit der Stirnlampe so lange an, bis sie weiterziehen.
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  • Der Name hat Programm

    October 5, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 10 °C

    Der Trail heisst ja "balcone mediterraneo", weil er immer wieder Aussicht bietet aufs Meer. Da ich im August auf dem "Balcon du Léman" am Genfersee unterwegs war, sind diese "Balkonwege" vielleicht tatsächlich ein Typ von Wanderweg, zumindest in den romanischen Sprachen.
    Nach dem Passo di Vena finde ich einen herrlichen Frühstücksspot. Auf dem Meer gleisst die Sonne, im Tal verbrennen sie irgendetwas und Rauch füllt die Gräben zwischen den Hügeln.
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  • Dolcedo

    October 5, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C

    Ein ewig langer Abstieg, dazwischen eine Warnung vor Herdenschutzhunden, von denen ich aber zum Glück nichts sehe. In Dolcedo kaufe ich Wasser und Obst/Gemüse, aber ich muss lange anstehen, weil am Samstag viele Leute in dem Tante-Emma-Laden sind. Eigentlich will ich was essen gehen, aber es ist nix los, in die Restaurants mag ich nicht und in die Bar schaff ichs nicht. Manchmal weiss ich nicht, was los ist: Sprachhemmung, Sozialphobie oder was. Also snacke ich durch und laufe aus dem Kaff wieder hoch.Read more

  • Bett im Olivenhain!

    October 5, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 14 °C

    Einmal in einem Olivenhain schlafen, das war ein Ziel; nicht zuletzt, weil das eine ebene Liegefläche garantiert, da die Haine terrassiert sind. Heute klappt es auch, aber eher zufällig. Denn ich habe zu viel Zeit. Es ist nicht immer leicht, die Dörfer zu einer sinnvollen Zeit zu erreichen. Vor allem gegen Abend stellt sich mir meist die Frage, kann ich noch Wasser laden? Gleichzeitig will ich möglichst nicht kurz vor Sonnenuntergang beim Verlassen einer Ortschaft gesehen werden. Deshalb lieber vorher schlafen. Zwar kann es auch morgens zu fragenden Blicken führen, wenn ich kurz nach Sonnenaufgang in ein Dorf komme, vor dem nur Wald und Berge liegen. Das kann ich jedoch viel besser abschütteln.
    Gleichzeitig bin ich heute schon sehr gut vorangekommen. Wenn ich einfach bis Sonnenuntergang weiterlaufe, passt zwar theoretisch alles, aber ich mache wieder viel zu viel Kilometer. Welcome to my world.
    Eine Weile mache ich Pause bei einer Kirche, aber es windet unangenehm kalt. Also laufe ich weiter, mit Podcast im Ohr (Alles gesagt mit Daniel Kehlmann). Ich schaue mich schon nach einem Plätzchen um, als ich nicht weit entfernt einige Schüsse höre. Also lieber noch einige Kilometer schrubben. Kurz vor Lucinasco erreiche ich mein Ziel mehr oder weniger. Am Ende einer Terrasse, hinter dem letzten Olivenbaum am Waldrand, finde ich ein ebenes Plätzchen.
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  • The trail provides

    October 6, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 12 °C

    Ich bin bissl knapp dran mit Snacks und als ich Chiusavecchia am Sonntagmorgen betrete, wage ich die leise Hoffnung, dass es eine Bar hat. Hats auch, aber erst nach 12 Uhr geöffnet. Ich schlendere etwas unentschlossen herum. Manchmal hält mich etwas vom Weitergehen ab, als ob ein Teil von mir auf ein Wunder hoffen würde.
    Tatsächlich sehe ich hinter einer Scheibe Licht. Noch eine Bar. Leere Tische. Eine Frau an der Theke. Ein Infoblatt an der Tür, am 6.10. sei von 6 bis 12 offen. Doch, das ist heute! Die Tür lässt sich öffnen. È aperto? frage ich sicherheitshalber. Si, sagt der Engel.
    Mit einem winzigen Milchkaffee (ich hatte einen caffè mit Milch bestellt) und einem Stück Focaccia sitze ich dann da und denke: the trail provides. Das Internet sagt mir, dass ein caffè in Italien ein Espresso ist. Na dann, bin ich halt schlecht vorbereitet!
    Ausserdem gibts Gemüse und Obst sowie zwei Packungen Crostini und ein kleines Glas Pesto. Zwar ein NoGo für meine Hiking Philosophy, aber nochmal Kartoffelstock ohne Salz ertrage ich nicht.
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  • Monte Torre

    October 6, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Nun gehts auf den letzten Hügel hoch. Durch Weidegebiet, was mich bezüglich möglicher Herdenschutzhunde etwas nervös macht. Aber ich sehe nur Pferde- und Rinderspuren und bei diesen Tiergattungen werden seltener HSH eingesetzt. Kurz vor dem Grat sehe ich die Herde bunter Kühe, deren Glocken ich schon lange gehört habe und kann ihnen gut ausweichen. Oben ziehts und der Wind treibt Nebelschwaden vom Meer in die Berge.
    Ich dachte natürlich, dass der Monte Torre mit seinem imposanten Gipfelkreuz der letzte Gipfel ist, aber bei einer Gratwanderung gehts natürlich ständig auf und ab.
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  • Auf dem Grat

    October 6, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Die Sonne kommt hervor und mildert den kühlen Wind etwas ab. Das ständige Auf und Ab ist anstrengend, aber der Weg ist leicht zu verfolgen und es gibt nur wenige dornige Abschnitte. Im Blickfeld das Meer. Nachdem ich jetzt die ganze Zeit quer zu den Hügelzügen unterwegs war, folge ich nun diesem Hügel bis ans Meer. Irgendwann ist auch der letzte Gipfel erreicht und es geht ständig leicht abwärts durch Eichenbestände und Flecken mit viel Fels und niedrigem Bewuchs. Mir geht das Herz auf.Read more

  • One epic spot

    October 6, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C

    Ein epischer Spot pro Tour muss sein, denke ich, und will noch eine letzte Nacht in den Bergen verbringen. Die nächsten zwei Tage soll es ziemlich viel regnen und das würde ich mir gerne vom Bett aus durchs Fenster ansehen.
    In der Abenddämmerung finde ich nach einigem Suchen einen ebenen Spot im Thymianbeet, dessen Duft füllt die Luft, weil ich so viel darauf herumtrample. Sicht aufs Meer und auf die Stadt Andora mit einem noch laufenden Fussballspiel und der Autobahn, die an der ligurischen Küste praktisch nur auf Brücken und in Tunneln verläuft. Unterwegs habe ich oft nicht nur das Meer, sondern auch die Brücken gesehen. Am Anfang dachte ich, ist das immernoch dieselbe Brücke?! 😅
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  • Finish

    October 7, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C

    Tatsächlich verlasse ich den Sentiero Balcone ein paar Kilometer vor seinem offiziellen Ende in Cervo und steige nach Andora ab. Dort kaufe ich ein Frühstück in einem Supermarkt und nehme den nun wirklich allerletzten Hügel der Tour mit. Nach ein bisschen road walk und Unort unter der Autobahn gelange ich nochmal auf einen dieser gepflasterten Wege für die letzten 180hm. Drüben erwartet mich Laigueglia, das Meer, ein weiterer Supermarkt und ein Hotelzimmer. Aber erstmal Cappuchino!Read more

  • Fazit und Servicepost

    October 7, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C

    Der Sentiero Balcone Mediterraneo führt durchs Hinterland der ligurischen Küste. Quer zu den Hügeln, ergo die vielen Höhenmeter (7000hm) auf den 130 km.
    Der Anteil single trail ist sehr hoch. Transhumanzwege und alte Dorfverbindungen, Zustiege zu Olivenhainen, Waldwege, oft gepflastert aus alten Zeiten. Der Zustand ist unterschiedlich. Bis auf wenige Abschnitte, die zugewachsen waren, konnte ich alles gehen. Die Auf- und Abstiege sind knackig. In Weidegebieten kann es Nutztiere und ggf. Herdenschutzhunde haben - im Oktober gab es keine.
    An sich ist der Trail rot-weiss markiert. Manchmal kann man auch gelben Zeichen folgen oder den "Sentiero Liguria" Plaketten. Aus meiner Sicht ist eine App unerlässlich, denn die Markierungen sind zu wenig häufig.
    Täglich kommt man durch winzige Städtchen, steile gemauerte Gässchen, die Häuser alle zusammengebaut. Praktisch in allen gibt es eine Bar. Auch öffentliche Wasserhahnen gibt es oft, es lohnt sich deshalb, Filter oder Micropur dabeizuhaben. Fast jeden Tag gibt es ausserdem einen kleinen Laden. Auch Apotheken gibt es häufig. Achtung, Geschäfte sind oft zwischen ca. 1230 und ca. 1600 geschlossen.
    Wildzelten ist kein Problem, aber es ist nicht leicht, jeweils einen ebenen Platz zu finden. Olivenhaine sind terrassiert, aber natürlich offensichtlich privat (und manchmal eingezäunt).
    Ich habe ausserhalb der Orte kaum Menschen gesehen. Am ersten und zweiten Tag je einen Wanderer, später ein Mountainbikepaar.
    Fazit: Für mich war der Trail das perfekte Herbstabenteuer. Die Temperaturen mild, die Aussicht aufs Meer gut, der Trail mit den Höhenmetern anspruchsvoll, aber mit den vielen single trails sehr zufriedenstellend. Die Städtchen sind beeindruckend. Infrastruktur (Wasser, Resupply) sehr komfortabel. Ich habe überraschend immer ebene Plätze gefunden zum Schlafen. Da es aber kein Premiumwanderweg ist, muss man Trittsicherheit und etwas Abenteuerlust mitbringen.
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    Trip end
    October 7, 2024