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  • Day 33

    Ankunft in Schweden

    July 19, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach einer schönen ruhigen Nacht gehen wir mit Milou im angrenzenden Wald spazieren und ein paar Blaubeeren pflücken und fahren anschließend, wie beschlossen, zum Frühstück wieder in den Hafen zurück. Dann verabschieden wir uns von Norwegen und fahren aber auf der kleinen, wenig befahrenen E22 nach Schweden. Kurz vor der Grenze beginnt es zu regnen. So, wie Norwegen uns begrüßt hat, so verabschiedet es sich wieder von uns: mit Regen. Irgendwie bin ich auch ganz froh, Norwegen zu verlassen. So richtig hat es uns nicht gefallen und wir können die Begeisterung von vielen Deutschen für dieses Land nicht so ganz nachvollziehen. Wir können auch nicht ganz genau sagen, woran es liegt. Die Landschaft und Natur ist wundervoll, aber das Land und vielleicht auch die Leute, die ja auch nicht unsympathisch waren, aber dennoch so eine merkwürdige Kälte ausstrahlen. Irgendwie: "bad vibrations" :)
    So richtig erklärbar ist es nicht, was uns an dem Land nicht gefallen hat, es ist vor allem ein Gefühl, hat aber vielleicht auch etwas mit den enormen Preisen zu tun, liegt auch an dem Wetter und wenn es schöne Strände gibt oder tolle Flüsse und Seen, dann kann man nicht ins Wasser, weil es zu kalt ist. Ich denke, wir werden eher nicht nochmal nach Norwegen kommen.
    Schon kurz, nachdem wir ein paar Kilometer weiter südlich gefahren sind (es hat nun auch schon wieder aufgehört zu regnen und ist sehr warm geworden) und uns nun bei Tanum befinden, sieht Micha an der Straße eine Erklärungstafel für irgendwas. Wir halten dort, um zu schauen, was man da sehen kann und stellen fest, es handelt sich um Felkravuren an, die etwa 3000 Jahre alt sind. Diese sind teilweise noch sehr gut erhalten. Ein Schild weist darauf hin, dass es UNESCO- Weltkulturerbe ist und dass es ein paar Kilometer weiter noch mehr davon gibt und ein Museum dazu. Da müssen wir auch noch hin. Dort sind neben den Felskravuren, Steingräber und ein Museum. Alles ist kostenlos und es gibt tolle ausführliche Beschreibungen (auch auf Deutsch) , die Kravuren findet man auf einem größeren Gebiet im Wald auf großen, auf dem Boden liegenden Felsmonolithen. Neben dem Museum ist noch ein Freilandmuseum, das zeigt, wie die Menschen hier in dieser Region in der Bronzezeit lebten. Es ist sehr anschaulich demonstriert und es gibt auch viele Bespaßungsaktivitäten für Kinder, wie Bogenschießen oder das Herstellen von Kleidung und Werkzeuge auf bronzezeitlicher Weise. Wirklich toll gemacht!!
    Wir finden Schweden auf Anhieb viel sympathischer als Norwegen. Die Leute (alle blond-wie Michel :))) erscheinen netter und alles strahlt eine sympathischere Atmosphäre aus. Wir steuern danach einen Campingplatz an, da wir unbedingt mal wieder Wäsche waschen müssen, gehen aber vorher noch in den ersten schwedischen Supermarkt. Das mögen wir ja wirklich gern - in einem anderen Land Lebensmittel einkaufen! Hier gibt es auch so viele leckere Sachen, es ist zwar auch teurer als in Deutschland, aber noch lange nicht so wie in Norwegen!!
    Der Campingplatz erweist sich allerdings als Reinfall. Er ist zwar schön an einem Fluss gelegen, in dem man Lachse angeln kann, aber ansonsten ist es eine große Wiese mit einem Häuschen, wo niemand drin ist, sondern man muss Geld in einen Umschlag stecken. Das wäre ja alles gut und schön. Aber es gibt nur eine Dusche, drei Toiletten und ein (!) Waschbecken für etwa 40 Leute. Aber eine Waschmaschine hat es. Also lege ich gleich unseren Wäscheberg hinein, aber nach einigen Minuten stoppt die Maschine und wäscht nicht mehr weiter. Eine Frau erzählt mir, dass es ihr genauso ergangen ist. Also, muss ich die Wäsche halb nass, mit Waschpulver dran, irgendwie mit der Hand waschen und dazu das einzige Waschbecken blockieren. Oh, ist das ein Chaos! Nach Stunden des Wäschewaschens beginnen wir zu grillen und sitzen noch lange draußen. Es ist nämlich hier auch noch viel viel wärmer als in Norwegen.
    Nun kommen noch ein paar Fotos von der schönen Stadt Frederikstadt, weil die im den gestrigen Tagebucheintrag nicht mehr hineinpassten.
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