Baltikum und Skandinavien

June - July 2019
2. Teil unseres Sabaticals Read more
  • 42footprints
  • 6countries
  • 36days
  • 264photos
  • 4videos
  • 11.6kkilometers
  • 6.4kkilometers
  • Day 1

    Warten auf die Bärenbeobachtungstour

    June 17, 2019 in Estonia ⋅ ☁️ 20 °C

    Leider haben wir jetzt erst diese App durch ein sehr nettes Ehepaar, welches wir hier in Estland getroffen haben, kennengelernt. So beginnen wir heute nach vier Monaten Reise dieses Reisetagebuch. Heute ruhen wir uns etwas aus, was hier auf dem netten, völlig unkomplizierten campingplatz sehr gut gelingt , um dann heute Abend zur Bärenbeobachtung zu fahren. Der Ort hier ist wirklich hübsch mit tollen farbigen Holzhäusern und einigen netten Restaurants. Der Sand-Strand ist auch hübsch, nur wenn man schwimmen will, muss man schon mal, wie oft hier, einen Kilometer weit rein laufen.Read more

  • Day 1

    Bärenbeobachtung

    June 17, 2019 in Estonia ⋅ ⛅ 24 °C

    17 Uhr sind wir mit Andres von Natourest.ee bei Rakvere an den erhaltenen Koordinaten verabredet. Wir fahren mit unserem Womo schon zwei Stunden vorher vom Campingplatz los, damit wir auch ganz pünktlich sind. Ich bin völlig aufgeregt, vor allem auch, weil ich allein dahin gehe, denn Micha muss mit unserem Milou bleiben. Am Treffpunkt sind schon zwei Päarchen aus Deutschland - wie sollte es auch anders sein - da. (An den entlegensten Orten der Welt trifft man immer nur Deutsche:)) Und dann kommt schon Andres, unser Guide mit einer anderen Touristin. Ich verabschiede mich schnell von meinem Mann, denn es soll losgehen. Micha fährt noch nicht gleich weg. Er weiß auch noch gar nicht, wo er bis morgen früh bleiben kann, denn der nächste Stellplatz/Parkplatz ist 40 min.von hier entfernt. Wir laufen derweil los, auf einem kleinen Weg immer tiefer in den Wald hinein. Dann kommen wir bei den beiden Beobachtungshütten an. Da gibt es auf zwei Seiten schmale Fenster und in den Hütten gibt es einige Stühle und mehrere Doppelstockbetten, in denen Schlafsäcke und Kissen liegen. Es gibt ein Trockenklo, aber kein Wasser und kein Strom. Macht aber auch nichts, wir sind ja schließlich zum Beobachten hier. Ich gehe mit einem Ehepaar (Andrea und Frank aus Wuppertal) in eine Hütte, die anderen drei gehen in die Hütte nebenan. Andre sagt uns, dass wir ab jetzt bis morgen früh um 7 nicht mehr aus dem Haus dürfen-zu gefährlich- und verlässt uns wieder. Morgen früh sollen wir uns gegen 8 auf den Weg zurück machen-na hoffentlich finden wir den Weg auch wieder! Wir richten uns mit Ferngläsern, Kamera und Handy gemütlich auf den Stühlen ein. In den ersten 1,5 Stunden passiert noch nicht viel, wir unterhalten uns leise, essen und beobachten die vielen Vögel, die das Vogelfutter fressen. Ich ärgere mich, dass ich mir nur sowas gesundes wie Salat mitgenommen habe anstatt Süßigkeiten. Aber dann kommt auch schon der erste Marderhund. Die sehen ein bisschen wie Waschbären aus, wirklich niedlich. Wir hören Geräusche am Haus. Wahrscheinlich sucht ein Marderhund nach Futter und schleicht am Haus entlang. Ich gehe kurz zu meinen Sachen am Bett und als ich mich wieder auf meinen Wachposten begebe, stelle ich fest, dass sich das Bild iwie verändert hat. Ja und dann merke ich, dass es daran liegt, dass auf der Lichtung ein riesengroßes dunkles Etwas steht. Er ist da - ein Bär. Ich rufe (so laut es geht,also eigentlich flüstern:)) die beiden anderen, die auf der anderen Hausseite Ausschau halten. Es ist unbeschreiblich, ich bin völlig überwältigt. Da kann ich nun mal mit einen Augen einen wilden Bären sehen. Er bleibt stehen und frisst etwas. Ist aber auch schnell wieder weg. Frank, der sich wieder auf die andere Beobachtungsseite gesetzt hat, ruft uns nach einigen Minuten
    , denn da ist ein anderer Bär. Ein kleinerer mit hellerem Fell. Er frisst und legt sich hin, das sieht sehr putzig aus und sein Verhalten erinnert mich sehr an Milou. Bären und Hunde sind ja iwie miteinander verwandt - ja das merkt man! Nun ist auch wieder der große Bär auf der anderen Seite da und wir rennen von Seite zu Seite und versuchen Fotos zu machen, die Bären sind jetzt wieder ins Dickicht gelaufen. Gegen 22.50 Uhr kommt wieder ein süßer Marderhund. Der kann aber nicht lange bleiben, denn da kommt wieder der kleinere Bär. Er sieht so kuschelweich und niedlich aus-einfach unvorstellbar, dass es das größte lebende Landraubtier ist. Der Bär beglückt uns bis etwa halb 1. Immer mal wieder geht er in den Wald und kommt aber gleich wieder zurück. Nun ist es mittlerweile zu dunkel, um etwas zu sehen, geschweige denn, um zu fotografieren. Wir kuscheln uns müde und glücklich in die Schlafsäcke ein und schlafen ein.
    Read more

  • Day 2

    Abschied von den Bären und Narva

    June 18, 2019 in Estonia ⋅ ☀️ 19 °C

    Ich wache halb 5 auf und schaue gleich aus den Fenstern , ob es Bär & Co gibt-aha ein Marderhund, aber er hat fast kein Fell mehr, wahrscheinlich krank und von Parasiten befallen. Ich könnte mich ja wieder hinlegen, aber dazu bin ich viel zu aufgekratzt und so setze ich mich wieder ans Fenster. Die anderen beiden schlafen noch. Bis sie wach werden, beobachte ich noch den Marderhund. Gegen 7 werden die anderen beiden wach und wir packen unsere Sachen. Gerade, als wir losgehen wollen, werfe ich nochmals einen Blick aus den Fenstern - WOW! Der große Bär ist wieder da!! Glück gehabt, dass wir noch nicht raus gegangen sind - wie geht so was wohl aus???!! Wir können uns nun auch nicht auf den Weg zurück zum Treffpunkt mit Andres und Micha machen. Ich schreibe Micha schnell, dass er und Andres sich noch gedulden müssen. Während der nächsten 20 min.beglückt uns der Bär und da es ja nun hell ist, gelingen auch die Fotos viel besser als gestern Abend. Dann verschwindet er in den Wald, seine Fotosession ist beendet und er hat als Model echt alles gegeben :) Wir treten den Rückweg an, ein bisschen mulmig ist uns schon. Auf der Hälfte des Weges kommt Andres uns entgegen. Er zeigt uns auch noch eine Fährte des Bären. Die ganze Tour war einfach perfekt und wir sind alle enorm glücklich!
    Micha und Milou warten am Treffpunkt auf mich und da die beiden auch noch nicht gefrühstückt haben, fahren wir nun zum Peipussee. Er ist fast 7 mal größer als der Bodensee und als wir ankommen, lässt sich das auch erahnen, denn man sieht auf keiner Seite das andere Ufer. Es gestaltet sich aber schwierig, einen Platz am See fürs Frühstück zu finden, da man einfach nicht ans Ufer kommt. Nachdem wir 10 min hin und herfahren, finden wir schließlich einen Parkplatz, von dem ein Weg zum Ufer führt. Wir packen unsere Sachen und begeben uns dahin. Nach kurzer Zeit werden wir von Bremsen belagert. Milou rennt wieder zurück und will ins Auto. Ok, dann lassen wir ihn eben drin. Wir bewaffnen uns mit Fliegenklatsche und versuchen zu essen während wir um uns schlagen. So schnell war unser Frühstück noch nie beendet :) aber wir gehen dann doch nochmal baden, was bedeutet, dass wir zunächst einen Kilometer weit ins Wasser laufen müssen - von ständiger Bremsenabwehr begleitet, um endlich mal bis zur Hüfte im Wasser stehen zu können. Wir fragen uns, ob im gesamten Baltikum Seen und die Ostsee Flachgewässer sind? ! Danach fahren wir nach Narva. Die Stadt liegt an einem Fluss, der die Grenze zu Russland bildet und auf jeweils beiden Seiten stehen mächtige Burgen. Während Micha eine Burgbesichtigung macht, gehe ich mit Milou spazieren. Ich bin absolut überrascht über die wunderschöne Ufergestaltung mit schönen Wegen und Sitzgelegenheiten sogar mit Hollywoodschaukeln-das aber alles auf der estnischen Seite, denn auf der russischen Seite gibt es noch nicht mal einen Weg. Am Fluss gibt es einen Badestrand und Milou rennt sofort ins Wasser und versucht wie immer den Fluss leer zu trinken. Dann setzen wir unseren Spaziergang unter der Brücke, die den Grenzübergang bildet, am Fluss entlang fort. Aber ich habe Schwierigkeiten wieder hoch zur Stadt zu kommen, überall ist ein Zaun,weil da ja Grenze ist. Endlich finde ich den Parkplatz wieder, wo Micha schon wartet. Er meint, dass man die Burg nicht von innen gesehen haben muss, für 8 Euro Eintritt (aber für 4 Euro kann man sich bei dem Schmied in der Burg etwas handgeschmiedetes aussuchen). Wir gehen gleich an dem Parkplatz in das Restaurant und sind von der Auswahl der Speisen überwältigt. Die interessantesten Kombinationen! Und mega lecker und günstig! Also schon allein wegen des Essens hat sich die Fahrt nach Narva gelohnt. Dann machen wir uns auf den Rückweg zum Laheema NP, wo wir dieses Mal aber nicht auf dem Cp stehen sondern auf einem großen Parkplatz direkt am Strand. Es ist sehr schön und ruhig dort und wir setzen uns noch vor das womo, bereiten eine kalte Rote Beete Suppe zu, trinken ein Gläschen Wein und genießen den Sonnenuntergang.
    Read more

  • Day 3

    Tallin

    June 19, 2019 in Estonia ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach einer extrem ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück fahren wir nach Tallin. Bevor wir in die Stadt fahren, gehen wir noch Großeinkauf für unserer Reise nach Finnland machen, denn dort sollen die Lebensmittel alle viel teurer sein als hier. In Tallin kommen wir am Nachmittag an und suchen ein Plätzchen für die Nacht, finden auch einen sehr günstigen Parkplatz, in der Nähe der Altstadt, am Meer. Hört sich toll an, ist es aber nicht ganz, denn in Hörweite ist eine Hauptstraße. Naja, aber wir bleiben da und gehen in die Altstadt. Wow! Und sind positiv überrascht! Das ist mal echt schön hier! Die Stadt ist von einer tollen Stadtmauer umgeben und die ganzen mittelalterlichen Häuser sehen wirklich hübsch aus. Wenn sie nicht gerade wieder von Baugerüsten umhüllt sind, wie das immer so ist, wenn Micha irgendwohin kommt:). Einen Nachteil hat das hübsche Aussehen und die Nähe zum Hafen: Massentourismus von Kreuzfahrtschiffen!! Das schlägt sich auch auf die Restaurant- Preise nieder. Micha ist ziemlich genervt von den Preisen, ich bin genervt von den Lockrufen der Kellner vor den Restaurants - ist ja wie in der Türkei! Und nachdem wir eine Stunde lang Speisekarten verglichen haben, finden wir schließlich ein halbwegs günstiges, nettes Restaurant. Als wir davor sitzen, sind wir völlig beeindruckt von diesen vielen jungen sehr schönen Menschen. Also nicht nur die Stadt ist hübsch sondern auch die Leute-tolle Kombi!
    Durch eine Nachricht von unseren neuen Freunden Heike und Sigi aus Nürnberg, die wir auf Sareema kennengelernt haben, erfahren wir, dass sie auch in der Stadt sind und so treffen wir sie auf dem Marktplatz. Das ist wirklich ein lustiger Zufall und wir gehen mit den beiden und ihrem süßen Hund auf den Domberg. Sie waren schon am Vormittag da, aber mussten sich den Aussichtspunkt nur mit zehntausend Kreuzfahrtschiff-Touris teilen. Als wir jetzt am Abend dahin kommen, sind wir fast allein - es lohnt sich also ab und zu, wenn man Spätaufsteher wie wir ist:) Dann verabschieden wir uns von ihnen und gehen wieder zum Parkplatz. Dort setzen wir uns vor das Womo und hören den Lärm von den kleinen Touristenbooten, die Partymusik machen und immer wieder in den kleinen Hafen vor uns rein und raus fahren. Das geht noch ziemlich lang so und wie immer gehen wir erst nach Mitternacht schlafen.
    Read more

  • Day 4

    Tallin

    June 20, 2019 ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einer nicht so ruhigen Nacht für diejenigen von uns, die ohne Ohrstöpsel geschlafen haben (mich) frühstücken wir auf dem Stellplatz vor dem Womo und fahren dann zu einem Tierarzt, um das für die Einreise nach Finnland nötige Fuchsbandwurmmittel für Milou geben zu lassen. Im Internet suchen wir einen Tierarzt und finden diesen in einem heruntergekommenen Viertel Tallins. Aber das Äußere des Gebäudes entspricht nicht der Innenausstattung der Tierklinik. Wie gehen rein und da rennt Milou nicht wie sonst beim Tierarzt gleich wieder raus, sondern wird von dem tollen Hundefuttergeruch angelockt, denn die Klinik ist gleichzeitig ein Geschäft für Hundefutter und Apotheke. Er bekommt das Medikament und wir fahren in den Kadriorg-Park. Micha hat eigentlich keine Lust, denn als wir ankommen, meint er gelangweilt: "och, das ist doch nur ein Park". Aber wir gehen trotzdem rein, da soll es ja ein hübsches Schloss geben, das der russische Zar Peter I. für seine Frau hat bauen lassen. Und das finden wir auch, es ist wirklich hübsch. Und gleich dahinter steht der Amtssitz der estnischen Präsidentin. Na, die hat es mal schön hier!! Mitten im Park mit Blick aufs Schloss. Vor dem Eingang steht die Wache, aber man kann problemlos bis zur Treppe gehen, ohne gleich abgeführt zu werden. Ist das alles nett hier, aber noch viel sympathischer wird es mir, als wir die Bienenstöcke direkt vor dem Gebäude sehen-die sind nämlich Eigentum der estnischen Präsidentin und Zeichen für den Naturschutz. Ich bin aus dem Häuschen vor Freude!! Das Land ist mir soo sympathisch!! Ich glaube, ich habe mich in Estland verliebt!
    Am frühen Nachmittag geht Micha allein ins Schifffahrtmuseum. Dort gibt es vor allem ein großes U-Boot von vor dem 2. Wk und einen Eisbrecher zu besichtigen, auf dessen Klo Micha gegangen ist - Wer kann schon mal von sich behaupten, dass er auf einem Eisbrecher auf dem Klo war? :)) Darüber hinaus gab es eine interessante Ausstellung mit Experimentier-Möglichkeiten, wie zum Wasserdruck und Auf- und Abtauchen eines U-Boots.
    Später fahren wir zurück in die Stadt, wo wir uns zum Essen mit Andrea und Frank von der Bärentour treffen wollen. Wir verabreden uns im Tevalki-Viertel, einem hippen Künstler- und Alternativenviertel. Und das ist es auch-da gibt es sogar so eine kleine Hütte mit einem Radiosender und viele Restaurants mit vegetarischem bzw. Bio-Essen. Wie überall in Estland sind auch hier alles voller junger ausgesprochen hübscher Menschen. In einer gerade an diesem Tag eröffneten Fotoausstellung erstehen wir ein wunderschönes Buch über vom Aussterben bedrohte Völker.
    Wir kommen spät zum Womo zurück und setzen uns mit einem Gläschen Wein davor, aber neben dem Parkplatz ist eine Diskothek und da ist heute Party. Ok, nicht noch so eine laute Nacht!! Also packen wir halb 12 alles ein und fahren zu dem Parkplatz neben das Schifffahrtmuseum. Da stehen wir ganz allein und himmlisch ruhig. Eine G/gute Nacht!
    Read more

  • Day 5

    Helsinki

    June 21, 2019 in Finland ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute können wir mal nicht alles gechillt angehen wie sonst. Früh aufstehen ist angesagt, denn unsere Fähre fährt 10.45 Uhr nach Helsinki. Als wir in den Fährhafen rein fahren, wissen wir erst gar nicht zu welchem gate wir müssen. Als wir kurz anhalten, sehe ich über uns ein Schild, das unser Autokennzeichen mit der Nr.der check-in-Spur anzeigt- das nenne ich mal Ankunft im 21. Jahrhundert!! Dann geht es auch bald los und die Fähre ist wirklich sehr schön. Von jedem Deck hat man tollen Ausblick und Hunde können überall mit rumlaufen. Milou findet es auch Klasse und pinkelt gleich in den Sandkasten für pets. Aha unser Hund ist fährentauglich:)
    Weil 2,5 h doch etwa langweilig auf dem Meer sind, gehen wir etwas essen. So teuer ist das auf der Fähre gar nicht, wie wir vermutet hätten. Und dann ist Land, besser gesagt, Finnland in Sicht. Wir landen in dem 8. Land unseres Sabbaticals:), fahren mit dem Womo aus der Fähre raus und stellen fest, dass kein Schwein den Nachweis für Milou's Medikament sehen will - häh??! Warum mussten wir dann diesen Aufwand betreiben?!
    Wir steuern eine Parkmöglichkeit gleich am Hafen an und stellen fest, dass man heute keine Parkgebühr bezahlen muss-es ist Feiertag ( Mittsommernacht ). Auch gut. Es ist heute enorm heiß und nach einer Stunde laufen haben Milou und ich schon wieder keine Lust mehr, in einer Stadt rumzulaufen. Man kann sich ja noch nicht mal ein Eis leisten - 5 (!!) Euro eine Kugel!! Naja, wir besuchen noch die Domkirche, den Marktplatz, die Kathedrale. Gehen zum Bahnhof und zur Shoppingmeile, aber weil ja Feiertag ist, ist natürlich alles geschlossen. Am coolsten finde ich eigentlich das Schwimmbad, was direkt im Hafen liegt und von dem man einen tollen Ausblick auf den Hafen und Markt hat.
    Micha läuft noch zwei Stunden allein durch die Stadt, aber Milou und ich haben wirklich keine Lust mehr und gehen zum Womo zurück. Als Micha dann zu uns kommt, ist es schon nach 8. Wir suchen einen Stellplatz für die Nacht und finden schließlich einen auf einer mit einer Brücke verbundenen Insel, 7 km vom Zentrum entfernt. Es ist noch sehr warm, wir bereiten Abendessen vor und können einen tollen Sonnenuntergang mit Blick aufs Meer und auf die Stadt genießen. Ein ereignisreicher Tag war das.
    Read more

  • Day 6

    Fahrt nach Turku und an die Westküste

    June 22, 2019 in Finland ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir haben wunderbar ruhig geschlafen, nur weil es morgens ziemlich schnell heiß im Womo wird, sind wir schon 8 Uhr wach und genießen bei einem ausgedehnten Frühstück den tollen Ausblick. Wir wollen noch in Helsinki den Felsendom besuchen und ich möchte mir noch schnell Havaiianas kaufen, denn das eine Paar ist mir gestern kaputt gegangen und wenn das andere Paar auch noch reißt, muss ich barfuß gehen-naja das ist übertrieben, aber dann habe ich nur noch Turnschuhe - bei der Wärme - blöd! Wir fahren aber erstmal zum Felsendom. Es ist viertel vor 12 und wir stellen fest, dass erst in 15 min geöffnet wird. Es stehen schon viele Touristen da, vor allem Chinesen und Japaner. Gerade als wir beide vor den Türen stehen und überlegen, ob wir für 3 Euro warten und hinein gehen wollen, kommt eine Angestellte und erzählt allen, dass man zwei Schlangen bilden soll, eine für die mit Tickets und eine (genau wo wir gerade stehen:)) ohne Tickets. Das ist mal lustig, also Entscheidung abgenommen.
    Der Felsendom ist echt ein architektonisches Glanzstück. Mitten in den Felsen wurde ein Loch gesprengt und da drin und aus den Steinen die Kirche gebaut. Hat uns gut gefallen. Dann fahren wir noch ins Zentrum und stellen fest: immer noch Feiertag, also alle Geschäfte bis auf Lebensmittelgeschäfte geschlossen. Aha, keine Havaiianas:(
    Aber dass die Supermärkte hier an Feiertagen geöffnet sind, finde ich richtig Klasse! Das sollte man in Deutschland auch einführen. Wir fahren aus Helsinki raus und überlegen uns kurzfristig, dass wir die Burg in Turku anschauen und dann zu den Schäreninseln wollen. Die Fahrt ist echt langweilig und irgendwie sind wir beide noch nicht so überzeugt von Finnland. Estland traf einfach durch seine Ursprünglichkeit eher unseren Geschmack. Als wir in Turku ankommen, sind wir weiterhin enttäuscht. Die Stadt ist mega hässlich und die Burg ist auch nichts besonderes, außerdem können wir nicht rein gehen, weil geschlossen: Es ist ja Feiertag!! Oh, Mann, mir geht dieser Feiertag langsam auf die Nerven! :((
    Gleich neben der Burg ist ein Schifffahrtsmuseum, da bin ich jetzt aber doch ganz froh über den Feiertag, denn Micha kann nicht rein! Sonst hätten Milou und ich uns wieder auf eine längere Wartezeit einstellen müssen. So kann Micha nur die Schiffe von außen sehen-überhaupt frage ich mich, woher seine plötzliche Begeisterung für Schiffe kommt? Liegt das an Ermangelung anderer Sehenswürdigkeiten?! :))
    Wir fahren weiter zu den Schäreninseln und steuern einen Campingplatz an, denn wir müssen unbedingt Wasser tanken. Der Campingplatz sieht bei der Anfahrt nicht schön aus, denn man fährt durch ein Industriegebiet. Überhaupt sind hier so viele Industrieanlagen. Als wir dann aber am Campingplatz sind, stellt er sich doch als schön gelegen heraus. Nur einen Platz gibt es leider nicht mehr. Alles voll! ES IST JA FEIERTAG!!!! Hilfe, ich will zurück nach Estland!! Da findet Micha mit Hilfe der App eine V/E an einer Tankstelle. Prima, denken wir uns. Als wir da ankommen, stehen wir hilflos davor - wie funktioniert das und wo ist das Wasser?? Geht mir das hier alles auf den Wecker!!!
    Ok, dann zu einem anderen Campingplatz. Der liegt sehr schön, hat hunderte Stellmöglichkeiten und kostet 25 Euro pro Nacht. Na geht doch! Wir wollen grillen, aber dafür muss man zu den vorgegebenen Grillstellen. Das ist hier ein bisschen wie in Deutschland - hunderte von Regeln und Verboten. Aber an der Grillstelle steht eine nette Studentengruppe aus verschiedenen Ländern, die sich auf Englisch unterhalten und denen wir ein bisschen zuhören. Als wir fast fertig sind mit grillen, kommen vier junge Frauen und ein Mann, der eindeutig schon viel zu tief ins Glas geschaut hat. Die vier stehen vor dem Grillplatz und warten. Worauf warten die denn?!? Auf dem Grill ist doch noch ganz viel Platz. Ach, nach Nachfrage stellt sich heraus, dass sie unsere schon fast nieder gebrannte Kohle nutzen wollen. Wie lustig!! Der Mann mit dem "leichten Mittsommernachtsschwips" versucht eine Unterhaltung mit uns, aber sein Englisch ist so dermaßen schlecht, dass Micha mir danach sagt, dass er kein einziges Wort verstanden hat-vielleicht war das auch gar kein Englisch! Nun wir setzen uns wie immer noch ein bisschen vor das Womo und dann geht's ins Bett.
    Read more

  • Day 7

    Süd-West-Finnland

    June 23, 2019 in Finland ⋅ ☀️ 15 °C

    Vor dem Frühstück gehe ich mit Milou schön am Ufer (kann man das eigentlich für das Meer sagen? ) spazieren. Das sieht alles gar nicht wie Ostsee, also Meer, aus sondern eher wie Seen. Unser Versuch mal die Wassertemperatur auszuprobieren, scheitert, weil überall Schwäne sitzen - und ich aufgrund schlechter Erfahrungen Angst vor denen habe. Nach dem Frühstück fahren wir nach Rauma. Im Reiseführer steht, dass das der Ort in Finnland mit den besterhaltensten und meisten Holzhäusern aus dem 17. Jahrhundert ist - mal kein Ort, der einer Feuerbrunst zum Opfer gefallen ist. Außerdem soll es keinen musealen Charakter haben, weil es viele Geschäfte, Restaurants und Cafés geben soll. Aha! Als wir ankommen, könnte man ohne große Veränderungen einen Endzeitfilm drehen!! Die Straßen alle völlig leer. Wo sind die ganz Leute hin?!? Und wo sind die versprochenen Restaurants, Geschäfte etc.?? Ach, wir finden die Hauptstraße, da sieht es nicht mehr ganz so leer aus. Aber alles ist geschlossen. Lass mich raten: Feiertag??? :) Falsch: Sonntag!! Wir finden ein geöffnetes Café und heute wollen wir mal à la Heike und Sigi Kuchen essen. Man soll ja in Finnland Blaubeerkuchen essen. Wir müssen uns beeilen, es ist nämlich 14.45 Uhr und unglaublicherweise schließt das Café 15 Uhr (!!). Was ist mit diesen Finnen los?? Der Kuchen geht so einigermaßen. Aber immerhin kosten zwei Kaffees und zwei Stück Kuchen zusammen nur 9 Euro. Wir schauen uns noch die Stadt an und man muss sagen, die Holzhäuschen sehen schon alle ganz hübsch aus. Dann geht die Fahrt weiter Richtung finnische Seenplatte. Die Entfernungen hier sind schon was anderes als im Baltikum, wo man max. 50 km bis zur nächsten Sehenswürdigkeit fährt. Wir fahren ewig, so scheint es. Und es ist auch langweilig. Die Straßen sehen wie in Deutschland aus und hier ist auch so viel Verkehr. Micha ist auch genervt, weil es aller paar Meter Geschwindig-keitsbegrenzungen gibt und 10 Meter nach dem Schild einen Blitzer. Es ist schon 20 Uhr und wir kommen an dem im Internet gefundenen Stellplatz am See an. Eigentlich will ich gleich wieder weg, weil es so nah an der viel befahrenen Straße liegt, aber Micha will nicht mehr fahren und so parkt er das Womo direkt auf einer kleinen Landzunge. Da haben wir einen wirklich wunderschönen Blick und das Rauschen der Wellen übertönt die Geräusche der Autos. Aber mit vorrückender Stunde fahren immer weniger Autos vorbei und so genießen wir bei einem leckeren Essen und Wein den tollen Ausblick bei nicht hereinbrechende Nacht. Richtig, es wird einfach nicht dunkel. Nach Mitternacht ist es noch immer taghell.Read more

  • Day 8

    Wieder Richtung Osten

    June 24, 2019 in Finland ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Straße hat man in der Nacht tatsächlich nicht gehört, aber morgens werden wir davon und von jem., der sein Boot ins Wasser lässt, wach. Ich gehe mich im See waschen, so können wir Wasser sparen. Heute haben wir eine große Strecke vor uns, denn wir wollen ja wieder in die östliche Ecke Finnlands. Aber wir fahren mal nicht diese langweiligen autobahnähnlichen Straßen, sondern kleinere. Die sind bis auf 20 km Schotterpiste auch wirklich viel schöner zu fahren. Es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzungen und Blitzer, nur Vorsicht- Elch-Schilder. Apropos Elch - wir haben immer noch keinen gesehen :( Wir überlegen uns, ob die Finnen die extra hin stellen, damit viele Touristen nach Finnland kommen, um Elche sehen zu wollen ( irgendwie scheint das hier das Spannendste zu sein), aber in Wirklichkeit gibt es gar keine!!
    Wir fahren bis nach Petäjävesi zum "Herausragenden Beispiel für die ostskandinavische Holzkirchenbaukunst". Die Kirche von 1764, UNESCO-Weltkulturerbe sieht wirklich hübsch aus, also von außen, von innen wissen wir nicht, werden wir auch nicht erfahren, denn der Eintritt kostet 7 Euro pro Person (für einen kleinen Raum!!!)
    Das war ein kurzer Abstecher. Es geht weiter zum Päijänne-See nach Korpilahti. Im Reiseführer steht, dass das ein schönes Sommerstädtchen mit Yachthafen, Restaurants und Cafés ist. Ach, ja?! In dem Yachthafen stehen so ein paar alte Böotchen, es gibt ein Restaurant und einen Stand mit Eisverkauf. Wow! Hier kostet die Eiskugel NUR NOCH 3 EURO! Naja, es muss ja auch nicht immer Eis geben. Wir fahren weiter nach Savonlinna, nicht ohne vorher einen kleinen Abstecher in Mikkeli zu machen, denn von der Straße sieht es aus, als ob es einen tollen Markt gäbe, dem wir einen Besuch abstatten wollen. Es stellt sich allerdings heraus, dass es ein Kinderstraßenfest ist:))
    Bei Savonlinna richten wir unser Nachtlager an einem See ein. Als ich mit Milou da noch einen kleinen Spaziergang mache, fällt mir ein Teppich-Waschplatz auf. Das ist ja mal echt praktisch! Mehrere riesige Waschzuber und Teppich-Stangen. Dann ist die Wiese, auf der wir stehen, auch noch ein Platz, um Frisbee zu spielen. Viele jugendliche Gruppen laufen von einen Korb zum nächsten. Jetzt verstehe ich auch, warum in der Stellplatz-App oft stand: "Frisbee-frei"! Man muss sich nämlich ab und zu ducken, damit man die Scheibe nicht an den Kopf bekommt:)
    Wir sitzen noch ein bisschen draußen und schauen auf den See und einen Teil der Stadt. Und dann Gute Nacht!
    Read more

  • Day 9

    Savonlinna

    June 25, 2019 in Finland ⋅ ⛅ 18 °C

    Vor dem Frühstück gehen wir im See schwimmen. Eine Frau, die auch baden gehen wollte, erzählt mir in bruchstückhaftem Englisch irgendwas über Hunderte von Vögel, die gerade am Strand waren und die Stadt würde nichts machen und sie sagt:" I'm hungry". Ich denke, die Arme! Hätte gar nicht gedacht, dass es in diesem wohlhabenden Land Menschen gibt, die noch nicht mal was zu essen haben und auch keine Vögel abschießen dürfen! Nach einer Weile wird mir aber klar, dass sie sich über den Kot der Vögel am Strand aufgeregt hat und wohl sagen wollte: "I'm angry" :)) Naja, ich hoffe mal, dass der Vogelkot nur am Strand ist und nicht im Wasser, in dem ich mir gerade die Haare gewaschen habe! Wir fahren zur Wasserburg Savonlinna, in der im Juli Opernfestspiele stattfinden. Die Burg ist sehr gut erhalten, sieht toll aus, was auch an der schönen Lage am Saimaa-Seengebiet liegt. Wir machen eine interessante Führung durch die Burg (Eintritt 10 Euro) und immer wieder hört man die Proben der Opernsänger. Nach der Führung kommen wir an einem Museum für traditionelle Lebensweise in Finnland vorbei. Wir gehen zufällig in den Raum, der auf der anderen Seite des Ticketschalters liegt und stellen fest, wir sind schon im Museum drin. Super! 8 Euro pro Person Eintritt gespart:) Klobesuch würde 50 Cent für Nicht-Museumsbesucher kosten, aber wir sind ja Museumsbesucher;). Später holen wir Milou aus dem Auto und laufen am Ufer entlang Richtung Stadtzentrum. Unterwegs kommen wir an Anbieter von Bootstouren vorbei und wir melden uns für 17 Uhr für eine Tour an, in der Hoffnung, dass wir eine der seltenen Saimaa-Ringelrobben sehen. Wir haben noch ein bisschen Zeit bis dahin und ich gehe mir endlich Havaiianas kaufen! Mein Schuhproblem ist gelöst. Die Bootstour ist schön, auch Milou darf dabei sein. Die Ringelrobben sehen wir zwar nicht, aber das war ja auch zu erwarten, wenn Micha mit dabei ist! Ansonsten bekommt man mal ein Gefühl dafür, wie enorm diese Seenlandschaft ist. Jedesmal, wenn man ein Ufer sieht, denkt man, da ist jetzt der See zu Ende - haste dir gedacht! - wieder nur eine Insel! Und auf den Inseln stehen immer hübsche Holzhäuser. Die Tour macht Spaß, auch wenn es zum Ende hin ziemlich kalt wird. Gleich nach der Tour fahren wie eine halbe Stunde in nördliche Richtung zu einem Stellplatz an einem Grillhäuschen. Das wird kostenlos von der Gemeinde bereit gestellt, mit Holz, Grillanzünder, sogar Teller, Besteck und Senf gibt es da drin! Wahnsinn!! Außerdem ein Trockenklo und gleich neben der Hütte ist ein Aussichtsturm, von dem man die Vögel auf dem See beobachten kann. Wir grillen Gemüse und Käse und halten uns vor allem in der schönen warmen Hütte auf, denn es hat angefangen zu regnen und draußen schwärmen so um die Milliarden Mücken herum. Aber das war heute trotzdem mal unser erster Tag in Finnland, an dem sich das Land von seiner schönen Seite zeigte.Read more