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  • Day 72

    All Roads are closed

    December 7, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C

    Im Radio hörten wir, dass nun auch an der Ostküste die Hauptstraße 1 gesperrt wurde. Dort war ein Fluss über die Ufer getreten und hat eine Brücke und die Straße überschwemmt. Also mussten wir auf die noch einzig freie Straße über Geraldine ausweichen. Doch als wir dort ankamen wurde auch diese Straße gerade wegen Überflutung gesperrt 🙈 nichts ging mehr!! Wir steckten fest.
    Es war bereits Abend und im Internet war natürlich keine Unterkunft mehr zu finden.
    Wir stellten uns schon darauf ein im Auto zu schlafen, denn auch die weiter entfernten Orte hatten keine freien Unterkünfte mehr.

    Wir waren schon etwas ratlos und auch schon etwas genervt, doch dann bekamen wir zum Glück den Tipp in der Stadtbibliothek nachzufragen. Dort wurde extra für gestrandete Reisende ein Hilfszentrum eingerichtet.🙏
    Und was dann passierte ,war wirklich unglaublich. Eine Frau schaute auf ihre große Liste und telefonierte herum. In der Zwischenzeit fragte uns schon eine Andere ob wir genug zu Essen hätten. Falls nicht, hätten wir uns eine Box mit Lebensmitteln mitnehmen können.
    Dann kam die andere Freiwillige freudestrahlend mit guten Nachrichten auf uns zu. Es gab ein leerstehendes Haus, in dass wir gehen konnten. Sie hatte bereits mit der Besitzerin gesprochen, die auch schon auf dem Weg wäre. Wir fuhren zu der beschriebenen Adresse, wo schon eine Nachbarin wartete.
    Sie zeigte uns das Haus. Es war riesig und sehr schön. Wir konnten gar nicht glauben, dass wir so viel Glück hatten.
    Dann meinte die Nachbarin, dass sie uns mit allem Wichtigen weiterhelfen würde. Wir sollen doch mal mit rüber kommen. Da hatte ihr Mann schon eine Matratze, Decken und Kissen auf sein Auto geladen und brachte alles rüber zum Haus. Auch die nette Besitzerin des Hauses kam vorbei und war sehr bemüht um uns. Sie sagte, dass wir herzlich willkommen sind und so lange bleiben können wie es nötig ist. Wir waren wirklich sprachlos, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier waren.
    Am Abend klopfen die Nachbarn noch einmal und brachten uns eine Flasche Wein und zwei Gläser vorbei. Wirklich unglaublich!!
    Am nächsten Tag kam uns Jill, die Hausbesitzerin, besuchen und nahm uns alle gleich mit zu ihrem anderen Haus. Denn sie wollte uns noch Tisch und Stühle mitgeben. Auf dem Weg dorthin zeigte sie uns gleich den ganzen Ort und gab uns Tipps, was wir hier Geraldine so alles machen können.
    Auf unsere Frage , was wir ihr für die Übernachtung geben können, sagte sie
    sie möchte auf keinen Fall Geld von uns sehen!! Als ich bei ihr in der Küche stand machte sie ihren Schrank auf und packte uns alle möglichen Küchenutensilien ein (elektr. Bratpfanne, Sandwichmaker, Töpfe u.s.w). Martha bekam super Bücher ausgeliehen. Dann fuhr sie uns auch wieder zum Haus zurück. Am Nachmittag gingen wir in das kleine niedliche Stadtschwimmbad, denn es war warm und wir hatten Sommerwetter. Man konnte gar nicht glauben,dass wir wegen einer Überschwemmung nicht mehr weiterkamen.
    Auch am zweiten Tag blieb die Straße weiterhin gespert und wir durften noch einen Tag im schönen Haus in Geraldine bleiben.
    Bitter war die Situation für Menschen, die Flüge gebucht hatten und nun nicht weiterkamen. In ganz dringenden Fällen wurde damit begonnen die Menschen mit Helikoptern auszufliegen. Diese Situation gab es wohl in den letzten 20 Jahren nicht mehr!
    Am dritten Tag wurde dann die Straße wieder freigegeben und alle Urlauber stellten sich brav an. Auch wir verabschiedeten uns von den lieben Nachbarn und von Jill und bedankten uns noch einmal für diese unglaubliche Hilfe!
    🙏🤩.
    Sie schenkte Martha zum Abschied noch ein Buch und uns ein Handtuch!
    Dieses Kiwi-Abenteuer und besonders die freundlichen Menschen, werden wir ganz bestimmt nie vergessen!
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