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  • Day 39

    Aloha!

    April 16, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 25 °C

    Aloha, Hawaii!

    Viele wissen, dass dieses Wort in Hawaiianisch sowohl "Hallo" als auch "Auf Wiedersehen" bedeutet. Aber weil das noch nicht verwirrend genug ist, kann es auch noch einen ganzen Haufen anderer Bedeutungen haben, zum Beispiel "Viel Glück!", "Gute Reise!" oder auch "Ich liebe dich!" ...Das führt bestimmt niemals zu missverständnissen. In Hawaii morgends seinen Chef zu begrüßen muss ganz schön unangenehm sein...

    Aloha ist aber noch mehr als nur ein Wort. Es ist eine Lebensphilosophie und handelt von Einheit, Frieden und Gastfreundschaft. Und das Leben die Menschen hier auch voll und ganz aus.

    Das Hawaii zum größten Tourismus-Hotspot der Welt geworden ist, mag nicht nur an den Stränden, den Palmen und den riesigen schicken Hotels liegen, sondern auch an der offenherzigen Art der Einheimischen. Wohin du auch gehst, alle begrüßen dich mit Aloha und nicht selten auch mit Geschenken, wie Ketten aus Blumen, Muscheln oder Kernen, die man Lei Lei's nennt. Diese abzulehnen oder abzulegen, während der, der sie überreicht hat, noch anwesend ist, ist übrigens ungefähr so höflich, wie ihn anzuspucken.

    Was mich an Hawaii auch sehr fasziniert, ist das Konzept von Ohana, was "Familie" bedeutet. Hawaiianer definieren Familie allerdings ganz anders, als wir. Zur Ohana gehören nicht nur Menschen, mit denen man verwandt ist, sondern alle, mit denen man irgendwie zusammen lebt und die man in seinem Leben braucht. Der Kerl, der dir die Haare schneidet? Der gehört zu deiner Ohana. Der Metzger von dem du dein Fleisch holst oder der Nachbar, der deine Blumen gießt, wenn du nicht da bist? Deine Ohana. Und alle passen aufeinander auf. Wieder mal etwas, wovon wir noch viel lernen können und alle Touristen werden gebeten, den Geist von Aloha in die Welt rauszutragen. (Erledigt!)

    Aber genug Religionsunterricht: Da ich an meinem ersten Tag in Honolulu nur die Hälfte von Waikiki geschafft hab, bin ich nochmal hin. Am Strand findet man neben Palmen und schwitzigen Touristen, die wirklich WIRKLICH lieber T-shirts tragen sollten, auch ganz viele Statuen aus der Hawaiianischen Geschichte und Folklore.

    Ich bin auch an einer Art Marktplatz vorbeigekommen, wo ich mein erstes kleines Luau gesehen hab. Ein Luau ist im Prinzip Essen mit Varieté. Jeder kennt ja diese klassischen Hula-Tänzerinnen. Dabei war es Frauen ursprünglich gar nicht erlaubt, den Hula zu lernen und der war auch nicht zur Unterhaltung gedacht, sondern ein Kriegs- oder Friedensstanz, ähnlich dem Haka der Maori. Dann wurde der Hula genutzt, um Geschichten zu erzählen und weiterzureichen, denn Hawaiianer besaßen keine Schriftsprache.
    Als schließlich König Kamehameha (über den Kollegen später mehr) an die Macht kam und die hawaiianischen Inseln vereinte, nutzte er Luaus um aus all diesen Völkern ein Volk zu machen. Und, weil er die Art Mensch war, die wir heutzutage als "ziemlich coole Socke" bezeichnen würden, erlaubte er auch Frauen an Luaus teilzunehmen und den Hula zu lernen. Denn Menschen auszuschließen, gab es unter Aloha einfach nicht.
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