• Autocamp Razvrsje nach Sinjajevina

    July 16 in Montenegro ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach dem gestrigen Tag mit spannenden Outooraktivitäten ist heute wieder Offroadfahren angesagt. Die Ansage ist ca. 50 km relativ einfaches Gelände, entspannter Tag.

    Für uns ist das völlig ok. Wir hatten gestern Abend ein wenig Streß, da seit dem Tankstopp die gelbe Warnleuchte für eine Motorstörung leuchtet. Das Abgassystem hat eine Störung, es kann sein, das der Dieselpartikelfilter eine Reinigung braucht, der Sensor eine Störung hat oder eine sonstige Störung in diesem Bereich vorliegt.

    Die Nacht ist kalt, Volker ist früh wach bzw. hat die halbe Nacht wegen der Kälte nicht geschlafen und ist schon um fünf Uhr los, um den DPF freizubrennen. Hat leider nichts gebracht und er kommt frustriert zurück. Einer unserer Guides hat ein Diagnosegerät dabei und damit können wir den Fehler zurücksetzen. Der Fehler wird erst einmal nicht mehr angezeigt und wir fahren einfach auf Risiko weiter.

    Nach dem Frühstück fahren wir alle in die nächste Stadt um die Vorräte zu ergänzen, da wir ab heute drei Tage in der Wildnis sind. Volker kauft sich noch einen dicken Schlafsack, damit er hoffentlich besser schlafen kann.

    Um 10.00 Uhr treffen wir uns alle am vereinbarten Platz und die Tour in die unerschlossene Wildnis von Montenegro beginnt.

    Auf den Hügeln und Bergen, in die wir jetzt kommen, befinden sich überall Gräber aus dem 5. bis 10. Jahrhundert. Die Chritianisierung Montenegros begann in dem Zeitraum mit den orthodoxen die sich überall in der Gegend niederließen. Sie bauten keine Kirchen um nicht erkannt zu werden, aber man findet überall ihre Grabstätten auf den Hügeln. An einer dieser alten Grabstätten haben wir unseren ersten Stopp und schauen uns die Gräber genauer. Die Gräber für Männer sind die Großen, für Frauen die Kleinen und für Kinder noch kleiner. Selbst in der heutigen Zeit sind nachts noch viele Grabräuber unterwegs, die auf den großen Fund hoffen, was natürlich verboten ist.

    Wir fahren weiter über Fahspuren mit dicken Steinen, die für die reinen Geländefahrzeuge in der Untersetzung gut machbar sind, für den VW-Bus und den Yeti aber schon das Limit bedeuten. Bis zur Mittagspause klappt es, dass die komplette Gruppe zusammenbleiben kann.

    Nach der Mittagspause fahren unser Guide Nicola mit Sisanne (yeti) und Ingrid und James (Vw-Bus) einen etwas einfacheren Weg zum heutigen Camp, alle anderen fahren hinter Tom einen längeren, anspruchsvollen Weg.

    Die ersten paar Meter müssen dann für den Yeti und den Bus die Sandbretter untergelegt werden da die Bodenfreiheit der beiden Autos nicht ausreicht. Alles geht gut, wir sehen uns heute Abend.

    Unsere Gruppe fährt in die andere Richtung durch schwieriges Gelände und über schwierige Wege bis zu einem idyllischen, tollen See. Einige von uns gehen Baden und der Rest vertreibt sich die Zeit damit, die Wasserschlangen zu beobachten und die Wege tausender 1cm großer Frösche zu verfolgen die gerade damit beginnen, das Land zu erkunden bzw. das Wasser zu verlassen. Einige tausend Geschwister warten noch darauf oder sind gerade dabei, das Stadium der Kaulquappen zu verlassen.

    Wir verlassen den See wieder und fahren jetzt zu unserem Ziel Sinjajevina, einem Bauernhof auf dem im Sommer 15 Leite wohnen die Kühe und eine Menge Schafe betreuen, die von Hütehunden bewacht werden. Im Winter hält sich hier niemand auf, da ist die Gegend unbewohnbar.

    Wir kaufen der Bäuerin, die sich damit ein bisschen Geld verdient, ein halbes Kilo Käse ab und dafür dürfen wir auf deren Gelände Campen.

    Unsere Anfahrt hierher hat wesentlich länger gedauert als ursprünglich kalkuliert. Wir kommen erst um 19.00 Uhr hier an und bis der Handel über die Bühne gebracht ist, das Zelt aufgebaut, das Essen zubereitet und anschließend abgespült ist, ist es schon 21.00 Uhr und dunkel.

    Wir campen übrigens neben einer Kirche - selbst in dieser abgelegenen Gegend scheint es genug Leute zu geben, die sie besuchen.

    Jetzt werde ich noch auf den Berg gehen und mal sehen, ob es dort Empfang gibt, damit ich den heutigen Bericht noch verschicken kann.
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