• UXO Lao Visitor Center
    Von diesen Dingern sind 30 % nicht explodiert!SeidenraupenpuppenSchiffchen für den Webstuhl.Mega Arbeit. 5 Tage für 2 m. Kostet 25 USDGrußkartenHier wird das gemachte Papier gerade getrocknet.Mittagessen mit Blick auf den MekongLaotisches Nationalgericht Larb.So sieht der Eingang zum Lokal aus.Eingang zum Rice farm café.Jeder Gast hat seinen eigenen kleinen Bungalow.

    Luang Prabang Tag 3: 10 Jahre Bomben

    February 9 in Laos ⋅ ☀️ 20 °C

    Ein wenig Geschichte gehört auch dazu. Dazu geht es ins UXO Lao Visitor Center. UXO steht für nicht explodierte Sprengkörper. Die Geschichte US-amerikanischen Eingreifens in Laos hat alle Zutaten eines Thrillers. Es ist ein düsterer Thriller, gesetzt in der Zeit des Vietnam Krieges vor rund 50 Jahren. Einer, in dem es vor allem Verlierer gibt. Der größte: Das laotische Volk. Von 1964 bis 1973 flogen die USA schwerste Luftangriffe auf Laos. Die ersten fünf Jahre davon in einem "geheimen Krieg", von dem selbst der US-Kongress nichts wusste – geschweige, dass er ihn genehmigt hätte.

    Zwei Millionen Tonnen Bomben haben die USA über Laos abgeworfen, darunter 270 Millionen Streubomben. Mehr als jemals über einem anderen Land pro Kopf der Bevölkerung. Das entspricht eine Flugzeugladung Bomben alle 8 min, 24 h pro Tag und das Ganze für 9 Jahre. Wahnsinn. Weil rund 80 Millionen Streubomben nicht explodiert sind, ist rund ein Drittel des Landes mit Blindgängern verseucht. Die fordern auch heute noch Opfer. Zuletzt Ende August: Da verletzte eine der tennisballgroßen Altlasten beim Explodieren fünf Kinder.

    Das Besuchszentrum ist klein hat aber viele Infotafeln und einen ca. 20 min langen Film über die Gräueltaten und die heute noch auftretenden Folgen durch Detonationen. Meistens trifft es Feldarbeiter oder spielende Kinder. Und das 50 Jahre danach. Wahnsinn. Und wir tun natürlich nix, ausser das wir uns über Genderformen und Geschlechter unterhalten. Kostet Unmengen, bringt aber nix.

    Jetzt brauch ich erstmal einen Kaffee. Ich fahre dazu über den Nam Khan Fluss über eine sehr wackelige Brücke. Neben dem Café ist auch das Kunsthandwerk beheimatet. Es werden Grußkarten gemacht. Auch werden die ganzen Tücher die am Markt verkauft werden hier hergestellt. Aus echter Seide. Dazu werden Seidenraupen gezüchtet, die Seide dann mit der Hand zu einer Schnur gezogen. Schlussendlich wird daraus ein Tuch gewebt erklärt mir die Besitzerin. Die 7 jährige Tochter übt gerade am Webstuhl. Preis für 2m x 0.5m ist 25 USD. Sie braucht dafür ganze 5 Tage für einen! Echt arg.

    Nicht weit davon entfernt gehe ich Mittag essen mit Blick auf den Mekong. Uriges Lokal und neues Gericht nämlich Larb, ein laotisches Nationalgericht. Larb ist ein klassischer laotischer Hühnersalat, vollgepackt mit köstlichem Zitronengras, Limette, Koriander und Chili. Und dazu gibt es Reis. Mega Kombination. Echt lecker.

    Den späteren Nachmittag verbringe ich dann im Rice farm café. Minibungalows befinden sich im Reisfeld und sind mit Liegegelegenheiten ausgestattet.

    Somit ist die Zeit in Luang Prabang auch schon wieder vorbeigerast. Morgen geht es weiter südlich Richtung Hauptstadt Vientiane.
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