• Weiter nach Huế - 2: Stadt der Geister

    April 14 in Vietnam ⋅ ☁️ 25 °C

    Als ich den An Bang Friefhof betrat, verschlug es mir regelrecht die Sprache. Vor mir lag ein scheinbar endloses Meer aus prachtvollen Grabstätten – so groß, farbenprächtig und kunstvoll, dass ich mich fühlte, als würde ich durch eine Stadt wandeln, die nicht für die Lebenden gebaut wurde.

    Auf über 250 Hektar reihen sich Mausoleen aneinander, manche so groß wie Häuser, geschmückt mit bunten Kacheln, Porzellan-Mosaiken, Drachenskulpturen und Phönixfiguren. Die Architektur ist ein faszinierender Mix aus vietnamesischen, chinesischen, buddhistischen und westlichen Stilen – ein wahres Kunstwerk unter freiem Himmel.

    Es sind nicht nur Gräber, sondern Ausdruck von Reichtum und tiefer Ahnenverehrung. Viele Familien aus dem Ausland haben mit Rücküberweisungen diese monumentalen Bauwerke ermöglicht – einige kosteten mehr als ganze Häuser. Und genau das können meine Augen erblicken: überall unglaublicher Detailreichtum in jeder Ecke, jede Figur, jedes Muster mit Bedeutung aufgeladen.

    Ich durchschritt diese Stadt der Toten – ehrfürchtig, staunend und völlig überwältigt.

    Zurück beim Moped, achja den Rucksack mit meinem Hab und Gut hatte ich auch vergessen mitzunehmen, der Wasserbüffel bei der Arbeit. Dann Abfahrt. Ich hab noch ein Stück vor mir, aber das Banh Mi schreit förmlich "Iss mich". Blitzartig drehen ich auf der Hauptstraße um und gönn mir eines der besten, da extrem mit Braten gefüllt, von den Banh Mi. Ich bin der einzige Touri hier und es kostet nichts, 20.000 VND also nicht einmal 0.70€. Demnach haben sie auch die volle Freude mit mir als ich mir voller Freude das 30 cm lange Ding in meine Futterlucke steckte.

    Kurz vor Dunkelheit komme ich dann voll müde bei meiner Unterkunft Guest House Maika an und werde mal wieder sehr herzlichst empfangen...
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