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- Tag 102
- Mittwoch, 16. April 2025 um 09:09
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- Höhe über NN: 11 m
VietnamHue16°28’3” N 107°34’46” E
Huế Tag 2: Kaiserliche Stadt

Die kaiserliche Zitadelle von Huế – Ein Spaziergang durch Geschichte und kaiserliche Geheimnisse. Das alles hätte uns unser Guide bei der FreeWalkingTour erzählen können. Jedoch war es zu Begin schon schwer sie am Treffpunkt zu finden. Ich trage einen Hut mit Blumenmuster. Gut das hier nicht Hunderte den typisch vietnamesischen Hut tragen. Aber ich hab sie gefunden. Das lustige, fast allen ist es so gegangen beim Finden des Guides. Vielleicht liegt es daran das bald Ostern ist. Aber es war trotzdem gut einen Guide zu haben, denn das Gelände ist echt riesengroß. Alleine hätte ich mich verirrt und der Einteitt von 200.000 VND (6.80€) wäre es nicht wert gewesen. Darum erzähle ich euch ein wenig über die Kaiserstadt und einstige Hauptstadt von Huế.
Ein Besuch in Huế, der alten Kaiserstadt Zentralvietnams, ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Im Herzen der Stadt erhebt sich die majestätische Zitadelle – ein beeindruckendes Bauwerk, das Geschichte atmet. Sie wurde im Jahr 1804 auf Anordnung von Kaiser Gia Long errichtet, nachdem Astrologen den idealen Ort bestimmt hatten. Umgeben von massiven Mauern, breiten Wassergräben und durchzogen vom Parfümfluss, erstreckt sich der Komplex über 520 Hektar.
Die Zitadelle war weit mehr als nur eine Festung. Sie war das politische und kulturelle Zentrum der Nguyen-Dynastie. Im innersten Bereich, der Verbotenen Purpurnen Stadt, lebte der Kaiser mit seiner Familie – und, natürlich, mit seinen zahlreichen Konkubinen. Diese sogenannten „Gespielinnen“ waren in eleganten Pavillons untergebracht, fernab vom Trubel des Hofes – und man kann wohl davon ausgehen, dass es dort nicht nur Teezeremonien gab. Der Kaiser ließ es sich gut gehen – schließlich war er der Herrscher über das Reich, warum also nicht auch über sein eigenes kleines Harem-Imperium?
Während draußen das Volk arbeitete, genoss man hinter den Palastmauern eine ganz eigene Form von Luxus und Unterhaltung. Es war ein Leben zwischen Macht, Ritualen und königlichen Romanzen – manchmal auch mehreren gleichzeitig.
Doch auch dunkle Kapitel gehören zur Geschichte dieses Ortes: Während der Tet-Offensive 1968 wurde die Zitadelle schwer beschädigt. Die Nordvietnamesen hissten ihre Flagge auf dem alten Fahnenturm, es kam zu erbitterten Kämpfen. Viele Bauwerke wurden zerstört, manche Ruinen stehen noch heute als stille Zeugen dieser Zeit. Andere Bereiche wurden aufwendig restauriert – und lassen die vergangene Pracht wieder aufleben.
Des Weiteren viel mir die imposante Architektur der Eingangsportale auf. Jedes dieser Tore ist nicht nur ein Durchgang, sondern ein Symbol der strengen Hierarchie, die das Leben des Kaisers und seiner Umgebung bestimmte. Auffällig ist die Anordnung der drei Türen – in der Mitte die für den Kaiser, flankiert von zwei weiteren: auf der linken Seite der Eingang für Männer, auf der rechten der für Frauen. Diese architektonischen Details verdeutlichen, wie stark das alltägliche Leben innerhalb der Zitadelle nach Geschlechtern und Rangordnungen strukturiert war. Auch beim Übergang zwischen den verschiedenen Bereichen der Zitadelle stößt man immer wieder auf diese mächtigen Portale, die den Wechsel von Raum zu Raum und damit auch den Wechsel von gesellschaftlichen Hierarchien markieren. Jeder Schritt durch diese Tore fühlte sich wie ein Eintritt in eine andere Welt an – eine Welt, in der Macht und Ordnung über alles herrschten.Weiterlesen